In Geldnot anfangen das Wohnungsinventar zu verkaufen?

vom 11.09.2012, 22:58 Uhr

Es gibt bei uns für jedes Problem eine Lösung. Sowohl Österreich als auch Deutschland sind gute Sozialstaaten, wo einem immer geholfen wird. Ich würde deinem Bekannten also raten, eine Schuldenberatung in Anspruch zu nehmen und er sollte sich beim Amt informieren, was dort noch zu holen ist oder was für Vergünstigungen oder gar Kostenloses ihm zur Verfügung stehen. Es muss doch niemand bei uns arm sein.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Nein, das könnte ich mir nicht vorstellen. Selbst der Gerichtsvollzieher nimmt, wenn er kommt, einem Schuldner nicht das gesamte Mobiliar weg. Einfach, weil man ein recht darauf hat, diese Dinge zu besitzen. Warum sollte man sich dieses Recht als selbst absprechen? Wenn es sich nicht gerade um Antiquitäten handelt, dürften Möbel ohnehin nicht so viel Geld einbringen und wären bei einem ernsthaften Schuldenproblem nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Da sollte man doch lieber andere Wege gehen, damit angefangen, dass man eine seröse Schuldnerberatung aufsucht.

Ich habe keine Schulden, aber kurzfristige finanzielle Engpässe hatte ich auch schon. Ich habe dann durchaus auch schon Sachen verkauft, keine Möbel, sondern zum Beispiel meine Mangasammlung oder irgendwelche Bücher, DVDs etc. So etwas mache ich aber nur, wenn ich mich von den entsprechenden Dingen auch wirklich trennen möchte und es unabhängig von der kurzzeitigen Geldknappheit eventuell sowieso getan hätte. Wenn ich an etwas hänge, dann bringe ich es gar nicht fertig, es zu verkaufen.

Benutzeravatar

» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich bin nie in der Situation gewesen und werde es auch nie sein. Ich kann mich auch sehr schwer in die Situation hineinversetzen, weil das ein Extrem ist, dass man gar nicht einschätzen kann und wahrscheinlich erst beurteilen kann, wenn man drin steckt. Ich kann auch nach längerem Überlegen nicht sagen, was ich verkaufen würde. Natürlich Auto und Dinge wie ein iPad, die nicht das unbedingte Muss sind im Leben. Fernseher und Computer würde ich jedoch behalten.

Auch meine Möbel würde ich nicht verkaufen. Vielleicht würde ich bei andauernder Arbeitslosigkeit auch Designermöbel und Kunstgegenstände gegen preiswertere Möbel austauschen, aber ich würde auf keinen Fall ganze Möbel einfach weglassen, vor allem Bett, Couch, Stühle und Tische nicht. Ich würde einen Kredit aufnehmen, mit einer flexiblen Laufzeit, die ich nach Beenden der Arbeitslosigkeit auch wieder gut los werde, aber auf gar keinen Fall würde ich meinen Lebensstandart so weit den Bach herunter kommen lassen, dass ich auf einer Matratze oder Pappkartons schlafe. Wer sich mit der Arbeitslosigkeit arrangiert und sie auch akzeptiert, der kann sich gern zu so einem armseligen Wesen entwickeln, aber ich werde immer Ansprüche an mein Leben stellen und würde ein Darlehen dem Verkauf von Möbeln vorziehen.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Es ist sicherlich traurig wozu einem die Geldnot treiben kann, aber ich kann den Gedanken gut nachvollziehen. Wenn ich kein Geld habe um mir etwas zum Essen zu kaufen oder wenn gedroht wird den Strom abzudrehen dann müssen wirklich alle Reserven angezapft werden. So ein Mensch hätte durchaus erst einmal meinen Respekt, vorausgesetzt das Geld wird nicht in Alkohol und ähnliche Dinge umgesetzt. Ich kenne das auch noch aus DDR-Zeiten und Nachwendezeiten wo das Geld auch schon immer knapp war. Da gab es etliche Bekannte die wirklich von der Hand in den Mund lebten und sich nicht davor scheuten ihre Einrichtung zu verkaufen. Es gab sogar Experten die irgendwelche Möbelstücke auf Abzahlung kauften und diese dann sofort vertickerten. Konsumentenkredite direkt bei der Bank gab es glaube ich nicht, aber selbst einen Tisch für 50 Mark konnte man auf Raten kaufen. Das waren dann fünf Mark Rückzahlung im Monat die jeder tragen konnte und die Zinsen waren auch nur symbolisch.

Das so etwas natürlich sehr kurzfristig gedacht ist natürlich klar. Aber wer seine Möbel eh nur aus den Sozialkaufhäusern oder von Freunden bezieht der muss nicht wieder Unsummen in seine neue Wohnungseinrichtung investieren.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Man sollte doch in einen solchen Fall eher eine staatliche Schuldnerberatung aufsuchen, denn der Verkauf von Möbeln stellt in der Tat keine echte Lösung dar. Es kann nämlich auch einmal ganz schnell passieren, dass man die verkauften Möbel wieder benötigt. In einen solchen Fall muss man nun wieder neue Möbel sich anschaffen. Und schon entsteht schnell ein sogenannter Kreislauf, der den Betroffenen unter Umständen noch mehr Schulden sprich noch mehr Geldnöte einbringen kann.

Benutzeravatar

» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^