Kommunikationsprobleme von Eltern und Kind in Pubertät

vom 09.09.2012, 15:03 Uhr

Fast jeder kann sich bestimmt noch an die eigene Pubertät erinnern. Die älteren Menschen, die ich kenne, meinen, dass bei ihnen die Pubertät gar nicht so schlimm war wie bei der Jugend von heute.

Dass in der Pubertät ein Kommunikationsproblem zwischen Eltern und Kind stattfindet ist aber nichts Neues. Ich frage mich aber, warum es gerade in der Pubertät so ist, dass man als Kind das Gefühl hat, dass die Eltern total bescheuert werden und die Eltern wohl auch über die Kinder manchmal ähnlich denken. Dabei denke ich nicht, dass die Eltern sich groß anders verhalten als sonst. Für das Kind ist es aber so, dass sie sich auf einmal sehr schwierig und unverständlich verhalten.

Ich bin selber noch keine 18. Meine Eltern meinen aber, dass sich meine "Marotten" in der Pubertät in Grenzen gehalten haben. Aber dennoch denke ich, dass meine Eltern sich manchmal schon komisch mir gegenüber verhalten haben. Ob es das wirklich war, keine Ahnung. Aber wie entsteht eigentlich dieses Kommunikationsproblem zwischen Eltern und Kindern in der Pubertät? Bei meinem Bruder, der jetzt in die Pubertät kommt ist es ganz schlimm und meine Eltern sind bald am verzweifeln.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Das die älteren Herrschaften der Meinung sind, dass ihre Pubertät nicht so schlimm war liegt vermutlich vor allem daran, dass sie schon so lange her ist. Und man erinnert sich ja auch selber nicht so gern daran, dass man in der Zeit sicherlich kein Goldstück war. Und ob ein Kind die Pubertät über schwieriger war oder nicht kann man am besten feststellen, wenn man mehrere Kinder hat und somit den Vergleich. Ansonsten kann man ja nur vermuten, ob das eigene Kind nun schlimmer ist oder ob es sich in Grenzen hält.

Das die Teenager in der Zeit spinnen ist kein Wunder, wenn man sich mal über die Hormonflut Gedanken macht. Stimmungsschwankungen nerven nicht nur die anderen, sondern auch einen selber und man kann sich so gut wie kaum dagegen zur Wehr setzen. Und dann verändert sich auch noch der Körper. Viele Mädchen haben mit Gewichtsproblemen zu kämpfen und Kinder untereinander können auch in dem Alter noch echt fies sein. Da ist es am einfachsten, wenn man die Wut an den Eltern auslässt.

Vielleicht sind aber nicht nur die Kinder die, die schwierig sind in der Zeit. Eltern kommen doch auch nicht damit klar, dass das Kind anfängt erwachsen zu werden. Das es immer mehr Freiheiten haben will, mehr materielle Dinge und das es seinen eignen Kopf hat und immer öfter sagt, was es denkt. Da ist man als Elternteil eben auch überfordert. Meistens ist es beim ersten Kind schlimmer. Meine Eltern waren bei meinem Bruder wirklich wesentlich gelassener und wenn ich sehe, was sie jetzt so bei meiner Schwester durchgehen lassen: da hätte ich mich in dem Alter aber warm anziehen können.

Auch was die Sprüche betrifft sind sie irgendwie abgehärteter. Da hätte ich die Beine auch in die Hand nehmen müssen, wenn ich mir sowas geleistet hätte. Mein Bruder war verhältnismäßig Handzahm in der Pubertät, aber meine Schwester ist noch eine Spur schlimmer als ich gewesen. Nur hat sie eben den Vorteil, dass meine Eltern nichts mehr schocken kann.

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» winny2311 » Beiträge: 14941 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Bei Jugendlichen ist das Gehirn in der Pubertät in einem extremen Umbau begriffen. Die Gedanken, die die Kinder in diesem Alter haben, sind manchmal für die Eltern nicht so ganz nachvollziehbar und auch objektiv gesehen sehr unvernünftig.. Ich habe meine pubertierenden Kinder Gott sei Dank überstanden, aber mit einigen Narben in unseren Beziehungen. Pubertierende können sehr verletzend sein, weil es sehr ichbezogene Phasen gibt, in denen die Kinder sich in die Elterngefühle und -sorgen überhaupt nicht hinein versetzen können.

Allerdings ist das nichts Typisches für die heutige Zeit. Die Jugendlichen und ihre Eltern mussten da immer schon durch. Wahrscheinlich ist es auch für den Ablöseprozess von den Eltern wichtig, dass die Kinder zu Ekelpaketen werden, die man am liebsten aus der Wohnung werfen würde. Früher waren die Kinder in dem Alter auch soweit, dass sie das Elternhaus verließen. Heute hat sich das alles nach hinten geschoben. Die Pubertät ist sozusagen fünf Jahre zu früh, man kann die Kinder ja nicht schon mit Vierzehn aus dem Haus jagen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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