Wenn Eltern ihre Kinder töten - wie kaputt muß man sein?

Ich muss mich mal wieder ein wenig viel aufregen und da dachte ich, ist das Forum vielleicht die richtige Anlaufstelle. Ich habe eine Zeitung gelesen, die schon einige Wochen alt war und da stand was drin, von einem Vater, der seine Kinder tötete und dann sich selber richtete. Die Strafe, dass der Vater nun tot ist, ist für mich viel zu lasch. Wie krank muss man sein, dass man seine eigenen Kinder (oder überhaupt Kinder) tötet. Man kann doch aber nicht sein eigenes Fleisch und Blut töten. wie krank ist das?

Könnt ihr solche Menschen etwa verstehen? Habt ihr Verständnis für so kranke Menschen? Es ist ja auch sehr oft, dass die Medien berichten, dass eine Mutter ihr neu geborenes Kind getötet hat. Das wird oft damit entschuldigt, dass die Mutter nach der Schwangerschaft durch die Hormone depressiv war. Aber ist das eine Entschuldigung? Wie kaputt ist so ein Mensch, der seine eigenen Kindern so etwas antut?

Ich kann solche brutalen Eltern auch nicht verstehen. Immerhin hat man die Kinder geboren und großgezogen und auch wirklich Herz reingesteckt um sie dann umzubringen, ich kann es nicht verstehen. Ich bin keine Mama, aber ich könnte mir nie vorstellen mein Kind umzubringen.

Solche Eltern haben sicherlich enorme psychische Probleme und man kann es nicht immer so logisch erklären, warum das passiert ist. Eine Schwierigkeit in der Schwangerschaft als Grund zu nehmen kann ich beim besten Willen nicht verstehen. das haben sicherlich einige Frauen und nicht alle bringen ihre Kinder um. Die Tötung sollte nie eine Lösung darstellen. Man muss dann so fair sein und für sich eine Lösung finden und nicht seine Kinder damit reinziehen. Man kann sich gerne selber umbringen, wenn man es nicht schafft, aber nicht seine unschuldigen Kinder.

Als Brutalität würde ich es nicht bezeichnen, wenn Frauen ihre Neugeborenen umbringen. Sie müssen sich in einer tiefen Verzweiflung befinden und ich behaupte, dass jeder Mensch in eine solche Situation kommen kann, in der er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

Auch einen erweiterten Selbstmord kann ich mir in gewissen Situationen bei den meisten Menschen vorstellen. Wenn man zum Beispiel als Frau unheilbar krank ist und weiß, dass man nur noch einen Monat handlungsfähig ist, und außerdem weiß, dass das schwer geistig behinderte Kind beim brutalen oder gleichgültigen Vater keine gute Zukunft hätte, ist ein erweiterter Selbstmord je nach Alter des Kindes durchaus eine Option.

Ich kann es ebenso wie die anderen hier nicht verstehen, wie man zu so einer Handlung fähig sein kann. Man muss wirklich sehr extreme, physische Probleme haben und über seinen Schatten springen, damit man seinen eigenen Fleisch und Blut solchen Schmerz zufügen kann. Es ist einfach total krank!

Andererseits denke ich mir, dass doch so ein psychischer Schaden sich irgendwie nach Außen hin bemerkbar machen muss. Allein schon, wie die Person schaut, reagiert, spricht oder sich bewegt. Es muss doch Leute im engeren Umfeld, vielleicht sogar in der Familie geben, die eine solche schlimme Veränderung auffallen muss. Es ist für mich einfach ein unbeschriebenes Blatt und unerklärlich.

Ich glaube nicht, dass ein Vater, der erst seine Kinder und dann sich selbst umbringt, den Tod als Strafe ansieht. Es kommt immer wieder zu solchen Tragödien, und dass der Vater dann für seine ganze Familie mit beschließt, dass der Tod die Alternative ist, und das ist traurig. Zum Einen muss man sich fragen, weshalb ein Mensch nur noch den Freitod als Ausweg sieht. Gerade erst waren schulden das Motiv. Wenn der Mann so unter seinen Schulden litt, wieso hat er dann auch noch seine Kinder getötet? Er hätte in die Insolvenz gehen und seine Kinder großziehen sollen.

Wie kommt ein Mensch dazu, für seine Kinder zu entscheiden, ob sie leben dürfen oder nicht? Wie kann eine Mutter ihre Kinder töten? Ein Neugeborenes kann man, wenn man sich in einer psychischen Ausnahmesituation befindet, in eine Babyklappe geben. Es gibt auch Extremfälle wie den einer Frau, die in ihrem Haus 8 oder 9 Babyleichen teils in Blumentöpfen auf dem Balkon, teils in Gefriertruhen gelagert hatte. Dass so was niemandem auffällt? Man kann doch nicht 9 Mal schwanger sein, und niemand bekommt es mit.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es der Umwelt und der Familie vollständig entgeht, wenn sich in einer Familie eine Situation ergibt, die dermaßen aus dem Ruder läuft, dass ein Elternteil nur noch den Tod als Ausweg für alle sieht.

Ich bin auch jedes Mal darüber entsetzt, wenn ich von solchen Fällen höre. Das macht mich auch immer traurig, vor allem, weil die Beweggründe meist sehr fraglich oder ungeklärt sind. Da fragt man sich doch, was ist das für eine Welt in der die Eltern ihre eigenen Kinder umbringen, weil sie sonst keine anderen Auswege sehen?

Oft werden irgendwelche psychischen Probleme oder Ähnliches als Begründung an den Tag gebracht. Anschließend werden die Täter in psychologische Behandlung gegeben, was ich auch absolut nicht akzeptieren kann und will. Diesmal hat sich der Mörder "praktischer Weise" selbst umgebracht, somit bleibt eine Entscheidung über seine Bestrafung aus. Leider bleiben so die Umstände ungeklärt.

Leider werden wir wohl nie ohne solche traurigen Begebenheiten leben können.

Wie verzweifelt muss ein Mensch sein, der seine eigenen Kinder tötet und dann sich selbst. Was muss dieser Mensch erlebt haben, bevor er den Entschluss zur Tötung seines eigenen Fleisch und Blutes fasste? War seine Situation so verfahren, dass es wirklich keinen anderen Ausweg gab oder sah er keine andere Möglichkeit? Kinder zu töten, die gesund sind und noch ihr ganzes Leben vor sich haben, setzt für mich eine zeitweilige Unzurechnungsfähigkeit voraus, die doch jemand in seinem Umfeld hätte merken müssen.

Sind Kinder immer der Willkür solcher Eltern ausgesetzt? Was sagt das eigene Gewissen in solchen Augenblicken? Ist das dann nicht mehr vorhanden und setzt das eigene Unrecht-Empfinden aus? Liebt ein Vater seine Kinder so sehr, dass er sie nicht alleine zurücklassen will, wenn er für sich entschließt, sein Leben aus irgendeinem Grunde zu beenden? Oder will er sie nicht in der Obhut anderer Menschen wissen, die nur negativ über die Kinder denken und ihnen nicht gerecht werden könnten?

Je mehr ich mich bemühe, über eine solche Tat nachzudenken und das Warum zu erfassen, desto weniger kann ich diesen Vater verstehen und allgemein solche Menschen, die die eigenen Kinder mit sich in den Tod nehmen. Sie enthalten ihnen das ganze Leben vor, auf das sie ein Anrecht haben. Sie sind so überheblich zu meinen, dass sie das Richtige für ihre Kinder tun und kommen nicht mal ansatzweise auf den Gedanken, vielleicht Unrecht zu haben. Eine schreckliche Situation.