Medikamentenproband, was passiert, wenn man krank wird

vom 29.08.2012, 22:51 Uhr

Manche Medikamente haben ja starke Nebenwirkungen, die auch erst sehr viel später auftreten können. Also wenn die Testphase schon lange um ist. Was passiert eigentlich, wenn man durch diese Medikamente krank wird. Ist die Klinik oder das Institut dann versichert und bekommt man dann wenigstens eine finanzielle Entschädigung oder ist man da auf sich alleine gestellt? Gilt es dann zu beweisen, dass man von den Medikamenten krank geworden ist?

Wie läuft es ab, wenn man während des Versuchs so starke Nebenwirkungen hat, dass man abbrechen muss? Wird man dann trotzdem bezahlt?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wenn man so etwas macht, wird man genau darüber aufgeklärt, welches Risiko man eingeht. Man muss sich darüber klar sein, dass man ein Risiko eingeht. Es kann durchaus etwas schief gehen oder Nebenwirkungen auftreten, die niemand vorher gekannt hat. Trotzdem sind solche Versuche natürlich wichtig, aber wenn ich in gebärfähigem Alter wäre oder Kinder hätte, für die ich verantwortlich bin, würde ich mir das schwer überlegen. Man bekommt weniger Geld, wenn man abbrechen muss. Für die Probanden wird eine Probandenversicherung abgeschlossen, die für Schäden bezahlt, die auftreten. Die Versicherungsbedingungen sollte man sich genau durchlesen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das unterscheidet sich von Studie zu Studie und von Institut zu Institut. Im Endeffekt kann da jeder Verträge aufsetzen, wie es ihnen beliebt. Im Endeffekt unterschreibt der Proband auch, dass man aufgeklärt wurde und die testende Institution auch bei Folgeschäden nicht haftbar macht. Damit sind die aus dem Schneider.

Hier Schlechte Erfahrungen mit Medikamententests? sucht eine Userin Betroffene. Auch wenn keiner geantwortet hat, könntest du die Userin ja mal via Privater Nachricht anschreiben und nachfragen, was aus ihrem Projekt geworden ist.

Die Bezahlung wird auch durch Verträge geregelt. In der Regel steht da drin, wie lange man tätig gewesen sein muss, um die volle Vergütung zu bekommen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Mir erscheint es logisch, dass man im Falle von Spätfolgen nichts bekommt. Man wird im Vorfeld einen Vertrag unterschreiben, wo drin steht, dass man im Falle des Falles das Institut nicht verklagen oder zur Entschädigung zwingen kann. Hinzu kommt, dass man sich der Gefahr bewusst aussetzt. Es ist nicht so, dass ich das Medikament genommen habe und nicht wusste, was passieren kann. Ich weiß dann ja, dass genau das auftreten kann und ich vielleicht mit Spätfolgen zu kämpfen habe.

Außerdem bekommt man dafür ja auch im Vorfeld Geld. Man lässt sich gezielt dafür bezahlen, dass man ein Medikament auf seine Nebenwirkungen und Wirkungen testet. Etwas anders sieht das bei gewissen Versuchsreihen aus. Wenn man im Grunde nichts zu verlieren hat und ein Medikament testen soll oder kann, was einem vielleicht hilft, dann ist man eher dankbar. Und wenn man dadurch Jahre länger lebt, dann wird man sich auch nicht über eventuelle Spätfolgen aufregen, weil man die Zeit sonst gar nicht mehr gehabt hätte.

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» winny2311 » Beiträge: 14987 » Talkpoints: 4,75 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wer sich auf solche Tests mit willkürlichen Medikamenten einlässt, wo man im Vorfeld noch nicht klar sagen kann, was die möglichen Nebenwirkungen sein könnten, der geht dieses Risiko doch bewusst ein und wird für dieses Risiko auf finanziell oder auf andere Art und Weise entschädigt. Sollte es nun also wirklich zu ernsthaften Komplikationen kommen, ist man im ersten Moment erst mal auf sich alleine gestellt. Man wird die Medikamente in solchen Tests nie einfach so ohne weiteres ausgehändigt bekommen. Zuvor wird man sich durch Berge von Papieren kämpfen müssen, Unterschriften abgeben müssen und sich zu einigen Untersuchungen bereit erklären müssen, etc.

Ist das alles geschafft, und sollte es dann im Laufe dieser Studie zu Nebenwirkungen kommen, hat man erst mal einfach nur Pech. Weiter entschädigt oder etwas dieser Art wird man dann natürlich nicht, da man hier zuvor aufgeklärt wurde und sich die Pharmazeuten diesbezüglich abgesichert haben. Natürlich wird man andere Medikamente oder eine ärztliche Behandlung bekommen, um etwas gegen die Nebenwirkungen zu unternehmen, aber da ist dann auch Schluss.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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