Wie geht man vor beim Waldpilze suchen?

vom 22.06.2012, 18:46 Uhr

Ich würde wirklich gerne Waldpilze suchen gehen. Mein Mann war früher mit seinen Eltern sehr oft Pilze suchen. Meine Schwiegereltern leben aber nicht mehr, so dass ich sie fragen könnte. Ich habe mit auch schon ein Buch gekauft, um die unterschiedlichen Pilze bestimmen zu können, aber irgendwie bin ich mir nie sicher und im Übrigen schauen die Pilze sowieso immer anders aus als auf dem Foto. Wer kann mir sagen, wie ich beim bestimmen so vorgehen kann, dass ich mir auch sicher bin, dass der Waldpilz genießbar ist? Ich und auch mein Mann freuen uns auf viele Tipps und vor allem auf den nächsten Herbst.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es ist ganz schwierig, als Anfänger ohne einen kundigen Begleiter Pilze zu bestimmen. Ich glaube, dass es sogar mit einem Pilzbestimmungsbuch fast unmöglich ist. Pilze sehen sich nämlich teilweise sehr ähnlich. Ich bin früher mit meinen Eltern sehr oft in die Pilze gegangen und sehe einem Pilz an, ob es ein essbarer Steinpilz, ein essbarer Hexenröhrling oder ein giftiger Satanspilz ist, weil ich den Blick dafür habe. Man könnte die Pilze an Hand der Pilzbestimmungsbücher unterscheiden, wenn es typische Exemplare sind, aber es gibt eben auch noch nicht ganz ausgewachsene oder eben auch untypische Exemplare. Ich könnte in Worten nicht beschreiben, wie ich zum Beispiel untypische Exemplare unterscheide. Das ist genau so schwierig, wie den Unterschied zwischen zwei Hunden zu beschreiben, die sich sehr ähnlich sehen. Wenn man sie kennt, kann man sie auseinander halten, ansonsten nicht.

Ich würde auf jeden Fall einen Pilzbestimmungskurs mitmachen, die Volkshochschulen bieten im Herbst manchmal solche Kurse an. Wenn man trotzdem autodidaktisch vorgehen wollte, würde ich mit einem guten Pilzbuch in den Wald gehen und alle Pilze, die ich finde, bestimmen. Zum Essen würde ich mich erst einmal auf eine einzige Art konzentrieren, zum Beispiel auf den Maronenröhrling. Man darf aber nicht nur nach dem Aussehen gehen, man sollte daran riechen, diese Pilze haben einen ganz speziellen Geruch. Und man sollte eine Druckprobe machen. Maronen laufen blau an, wenn man sie unter dem Hut drückt.

Mit der eventuellen Ausbeute sollte man in eine Pilzberatungsstelle gehen und sich dort noch einmal vergewissern, ob man nicht doch ein ungenießbares Exemplar dabei hat. Ganz junge Pilze sollte man sowieso nicht sammeln, abgesehen davon, dass man sie stehen lassen soll, bis sie größer sind (das geht ganz schnell), sehen sich die jungen Pilze oft sehr ähnlich. Junge Knollenblätterpilze sehen zum Beispiel jungen Waldchampignons sehr ähnlich und wachsen tückischerweise manchmal auch an den gleichen Stellen.

Am Anfang sollte man nur Pilze sammeln, die man nicht leicht mit giftigen Pilzen verwechseln kann.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Als Anfänger solltest du erst mal alle Lamellenpilze im Wald lassen. Man muss sie nicht abschneiden um unter den Pilzhut zu schauen. Das kann man auch ertasten. Ich selbst nehme auch nur die Röhrenpilze mit nach Hause. In meinem ersten Pilzjahr freudestrahlend einen Korb voll Bitterlinge mit nach Hause gebracht. Diese sind zwar essbar, aber verderben ein Pilzgericht vom Geschmack her.

Trotzdem solltest du dich vor deinem ersten Sammeltag eine Pilzberatung in deiner Nähe suchen. Zur Sicherheit ist eine Kontrolle durch Experten wichtig, wenn man selbst keine Ahnung hat. Denn sie erklären dir auch, worauf die achten musst.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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