Arbeitsunfall später melden?

vom 24.01.2012, 08:27 Uhr

A ist im Außendienst tätig und vor wenigen Wochen auf der Treppe eines Kunden gestürzt. A ist allerdings nicht sofort zum Arzt gegangen, da es A an sich gut ging und nach einer Woche war nun nichts mehr zu spüren. Damit dachte A, es hätte sich nun erledigt und man müsste nicht mehr irgendwie etwas tun. Stürze können ja durchaus harmlos ausfallen, aber A hatte schon die Tage nach dem Sturz darauf geachtet, ob bis auf die Schmerzen oder ähnliches noch anders war, aber nichts dergleichen war der Fall.

Leider hat A inzwischen am Körper doch ein Problem, in der Nähe des Körperteils, wo sie hingefallen ist. Sie dachte, es würde schon wieder vergehen, aber diesbezüglich ist leider nichts der Fall. Denn seit etwa drei oder vier Tagen hat A Probleme mit dem Liegen, Sitzen und Gehen. Es geht alles schon irgendwie, ist aber doch recht unangenehm und auch die Lebensqualität leidet darunter. Ebenfalls kann A ihre Arbeit durch diese kleine Einschränkung nicht mehr so gut ausführen.

Da aber nun nicht bekannt ist, ob dieses Problem mit dem Sturz von vor zweieinhalb Wochen zusammenhängt, da A noch nicht beim Arzt war, stellt sich erst einmal die Frage, ob man das Problem an sich mit dem Sturz zusammenbringen kann oder ob es nur ein Zufall ist, dass das körperliche Problem in der Nähe des Bereiches auftritt, auf den A fiel. Kann man dies noch mit einer Untersuchung feststellen? Sollte es sich herausstellen, dass dies aufgrund des Sturzes, der nun einmal während der Arbeitszeit geschah, zusammenhängen, ist es möglich, dieses Leiden noch nachträglich als Arbeitsunfall anzumelden? Wenn ja, wie sollte A dabei vorgehen?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Grundsätzlich gilt, dass Arbeitsunfälle sofort gemeldet werden müssen. Da geht es ja um Geld, was gezahlt werden muss. Heute ist ja gar nicht mehr nachvollziehbar, ob die Verletzung wirklich auf einen Arbeitsunfall zurückzuführen ist oder sonst wo passiert ist. In Küchen etc. muss jeder kleine Schnitt, den man sich zuzieht, in ein sogenanntes Verbandsbuch notiert werden. In jeder Firma sollte in jedem Verbandskosten ein Buch vorhanden sein, in das Vorfälle eingetragen werden. Ich denke mal nach 2,5 Wochen ist das alles nur noch sehr schwer nachvollziehbar. Du solltest A mal endlich zum Arzt schicken und das Untersuchen lassen, anstatt sich hier Gedanken zu machen, ob man aufgrund eines eventuellen Arbeitsunfalles noch irgendwelche Gelder oder sonstige Vorteile aus der Geschichte zu ziehen. Ich finde es schon sehr sonderbar, dass jemand mit schmerzen, die einen behindern und die Arbeitsleistung nicht mehr voll erbringen lassen durch die Gegend läuft, ohne etwas dagegen zu unternehmen. Die Frage, ob die Ursache der Schmerzen mit dem Sturz zusammenhängt oder nicht, ist doch vollkommen zweitrangig und interessiert im Moment auch überhaupt nicht. Das wäre eventuell hinterher zu klären.

Also noch mal A sollte so schnell wie möglich zum Arzt gehen, als Arbeitsunfall wird es denke ich mir nicht mehr anerkannt werden, da die ganzen zusammenhänge ja nicht mehr aufgeklärt werden können. Das wäre ja genauso, wenn ich einen Autounfall habe und mich 6 Monate später an die Versicherung des Unfallgegners wende und sage, dass ich irgendwo einen Unfall hatte, bei dem derjenige beteiligt war und er deshalb theoretisch für den Schaden verantwortlich sein könne.

Richtlinien für den Umgang bei Arbeitsunfällen kannst du hier nachlesen.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


A will nicht unbedingt Vorteile daraus haben, sondern hat sich nur gefragt, ob es überhaupt noch Sinn machen könnte und würde und ob es generell und allgemein gefragt Vorteile gibt. Dass ein Arbeitsunfall gemeldet werden muss, sobald wie möglich, ist A selbst auch klar, aber wie ich schrieb, ging und geht A nicht davon aus, dass die jetzige körperliche Einschränkung von diesem Sturz hervorging. Anders kann sich A wiederum auch nicht erklären, woher das unangenehme Gefühl kommt. Als Schmerz ist es wohl nicht zu bezeichnen, eher wie gesagt als unangenehmes Gefühl.

Einen Arzttermin hat A bereits in Angriff genommen. Nur ist eben die Frage, was die Ursache für diese geringe Einschränkung ist und ob es eben eine Nachwirkung eines Sturzes sein kann.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Natürlich kann es eine Folge des Sturzes sein oder eben auch nicht. Das kann doch wohl nur ein Arzt feststellen und nicht die Schreiber dieses Forums. Lass A einfach mal zum Arzt gehen, dieser wird ihn untersuchen und ihm sagen, was er hat und auch eventuell, wovon es kommt. Das, was wir hier betreiben sind, doch wilde Spekulationen.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



andysun78 hat geschrieben:Das, was wir hier betreiben sind, doch wilde Spekulationen.


Ich dachte, von Spekulationen lebt dieses Forum. Nein, der Termin wurde bereits beim Arzt gemacht und alles andere wird sich zeigen. Im Nachhinein ärgert man sich sowieso grün, dass man so etwas nicht gleich gemeldet hat, aber der Tag war eine Ausnahmesituation und da war A sowieso mehr als durcheinander gewesen. Da konnte A das nicht auch noch in Angriff nehmen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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