Kleinere Vergesslichkeiten gleich Anzeichen für Alzheimer?

vom 07.01.2012, 23:27 Uhr

Alzheimer ist eine schwere Krankheit und ich wünsche keinem, dass er an dieser Krankheit mal erkrankt. Eine Bekannte, deren Mutter an Alzheimer erkrankt ist, meinte mal zu mir, dass es mit kleinen Vergesslichkeiten angefangen hat. Die Mutter konnte sich nicht erinnern, ob sie das Licht ausgeschaltet hat oder ob sie den Herd ausgeschaltet hat oder wo sie den Schlüssel hingelegt hat.

Als ich das gehört habe, habe ich mir schon Sorgen gemacht. Denn wer vergisst nicht mal, wo er seinen Schlüssel hat oder ob er das Licht ausgeschaltet hat. Aber sind das wirklich schon Anzeichen für Alzheimer oder ist man, wenn man solche Vergesslichkeiten hat schon Alzheimer gefährdet? Was denkt ihr, was die typischen Anzeichen sind an Alzheimer zu erkranken?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke, dass es sehr schwer ist zwischen Demenz zu unterscheiden und der "normalen" Vergesslichkeit. Viele ältere Menschen haben auch zum Beispiel andere Leiden, welche dann fälschlicherweise für Symptome von Demenz gehalten werden. Klare Anfangsanzeichen für Demenz sind eben diese kleinen Vergesslichkeiten, die sich dann mehr und mehr summieren. Außerdem haben demente Menschen nicht selten Orientierungsschwierigkeiten. Das sind so die Hauptsymptome des Anfangsstadiums.

Demenz hat allerdings noch mehr Stadien. Im zweiten Stadium, dem moderaten Stadium, haben wir dann zusätzlich noch weitere Symptome. Dazu zählen zum Beispiel, dass die Menschen zunehmend Probleme mit Rechenaufgaben haben. Während sie im Anfangsstadium noch Orientierungsschwierigkeiten hatten, sind sie jetzt regelrecht desorientiert. Hier kommt es jetzt auch zu den klassischen Erkennungsstörungen. Da erkennt man eben zuerst wirklich ein paar Menschen nicht mehr. Die Vergesslichkeit nimmt nun zu. Oftmals kann man sich jetzt nicht mehr nur nicht merken, wo man den Schlüssel hat, sondern man vergisst auch Daten, die man sich sonst immer gemerkt hat. Schon in diesem Stadium kann es zu Wahnvorstellungen kommen.

Im schweren Stadium hat man dann regelrecht Gedächtniszerfall. Auch enge Familienangehörige werden in dem Stadium dann nicht mehr erkannt (was eigentlich nicht verwunderlich ist, wenn das Gedächtnis ausgeschaltet ist. Im Grunde wird alles schlimmer als im Stadium 2. Hinzu kommt dann noch die Inkontinenz. Merken kann man das als Angehöriger also vor allem dann, wenn mehrere Symptome auftreten. Typisch ist wirklich, dass derjenige gewisse Handlungen nicht mehr selbstständig ausführen kann oder Sprachprobleme hat, neben der Problematik, dass man kleine Dinge vergisst und ab und zu orientierungslos ist.

Wie am Anfang schon angesprochen, muss man vielleicht vorher klären, ob der Angehörige nur nicht mehr gut hört und deswegen sich an Gespräche nicht erinnern kann (logisch, er hat sie ja gar nicht hören können). Auch wer schlecht sieht, verwechselt die Namen der Angehörigen, weil er eben raten muss, um wen es sich da nun handelt. Gerade mit Namen die ähnlich klingen haben ältere (und nicht nur die) ihre Probleme und das muss keine Demenz sein, sondern ist normal.

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» winny2311 » Beiträge: 14987 » Talkpoints: 4,75 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Nein, kleine Vergesslichkeiten können durch aus normal sein oder halt Zeichen für andere Befindlichkeitsstörungen. So sind Schwangere oft ein wenig vergesslich. Bei mir selbst beobachte ich solche Phasen auch, wenn ich viel um die Ohren habe und / oder Stress auf der Arbeit, dann kann es schon sein, dass ich das ein oder andere total vergesse. Da stellt sich dann nicht mal das "ach ja da war noch was Gefühl" ein, sondern das ist dann völlig weg. Das sollte dann aber auch wieder verschwinden. Ansonsten können Ärzte sehr früh auf Alzheimer testen.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke mal das kann viele Ursachen haben und muss nicht zwingend eine Alzheimererkrankung sein. Wenn ich zum Beispiel einen sehr stressigen Tag habe oder hatte, vergesse ich auch nebenbei mal Kleinigkeiten, die so über den Tag nicht gerade wichtig waren.

Bei anderen Menschen ist es halt so, dass sie empfindlicher dafür sind, kleine und unwichtige Dinge schnell zu vergessen. Ein gutes Beispiel wäre da auch mein Mann, ich kenne ihn jetzt schon 12 Jahre und bei ihm waren die Vergesslichkeiten auch schon immer, wobei ich aber sagen muss, dass es sich schon gebessert hat.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich denke, dass mit der Vergesslichkeit hat jeder einmal. Meistens nimmt so ein Gefühl der Vergesslichkeit zu, wenn man viel zu tun hat oder man sich einfach zu sehr stresst. Ich suche auch immer mal etwas, auch bei mir ist es meistens wenn ich viel um die Ohren habe und schlichtweg abgelenkt bin. Meine Uroma hatte Demenz, bei ihr hat es auch so angefangen das sie etwas vergessen hat, dann immer mehr bis hin dazu, dass sie Tatsachen verdreht hat. Sie hat dann immer mehr von ihrer Jugend erzählt, da sie das noch alles wusste.

Man sollte sich glaube ich nicht an dem Symptom Vergesslichkeit so fest klammern, da man immer mal vergesslich sein kann, selbst ein kleines Kind vergisst mal was. Ich denke man achtet mehr auf die Symptome, wenn man weiß wie sie sind und wie es sich entwickelt und das ist schlimm.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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