Kleine Kinder mit auf den Friedhof nehmen?

vom 20.12.2011, 23:42 Uhr

Meine Großtante ist gestorben und noch vor Weihnachten ist die Beerdigung. Sie hatte auch einige Enkelkinder, die sehr an ihr gehangen haben. Die Kinder sind in allen Alterstufen. Zwischen 1 Jahr und 15 Jahren ist alles dabei. Die Eltern der Kinder wollen die Kinder bei einem Babysitter lassen oder selber nicht mit zur Beerdigung gehen, wenn sie keinen für die Kinder haben. Ich würde ja auch darauf aufpassen. Aber warum sollte man kleine Kinder nicht mit auf den Freidhof nehmen?

Die Kinder sind meiner Meinung nach entweder zu klein, dass sie es richtig verstehen und dann ist es für sie eben etwas, wo sie viel schauen können und die anderen Kinder sollten doch wissen, was ein Friedhof ist und dass ihre Oma verstorben ist. Oder sehe ich das falsch? Ab welchem Alter würdet ihr ein Kind mit zum Friedhof nehmen?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Als meine Oma starb, war ich noch auf der Grundschule. Ich denke, dass ich in der dritten oder vierten Klasse war. Damals holte mein Vater meine Cousine und mich mit dem Auto ab, was mich schon sehr wunderte, denn sonst kam eigentlich nur meine Mutter. Im Auto sagte er uns dann, dass unsere Oma verstorben sei. Für meine Schwester und mich war direkt klar, dass wir auch auf die Beerdigung gehen würden. Soweit ich mich aber erinnern kann, war meine Cousine nicht dort. Warum weiß ich allerdings nicht.

Ich denke, dass ganz kleine Kinder sicherlich erst mal besser bei einem Babysitter aufgehoben sind. Aber wenn die Kinder schon älter sind, würde ich ihnen erklären, was passiert ist und was eine Beerdigung genau ist. Und ich würde sie dann auch selbst entscheiden lassen, ob die mitgehen möchten oder eben auch nicht. Ich denke, dass es auch darauf ankommt, wie weit die Kinder eben für ihr Alter sind und in wie weit sie das Geschehene verstehen werden. Danach würde ich dann entscheiden, ob ich das Kind mitnehmen möchte oder eben nicht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Also ich sehe es so, dass man als Eltern schauen sollte, wie sich die kleinen Kinder auf dem Friedhof verhalten. Gerade, wenn man doch auf eine Beerdigung muss, sollten dann die kleinen Kinder leise sein. Wenn ich schon wüsste, dass meine Kinder anfangen zu weinen oder laut werden, dann würde ich schon versuchen, sie für die Zeit woanders unter zu bekommen. Wenn das natürlich nicht möglich ist, finde ich es eigentlich nicht schlimm, wenn man kleine Kinder mit auf einen Friedhof.

Soweit ich weiß, war ich auch schon als kleines Kind auf einem Friedhof. Meine Eltern und auch meine Großeltern, haben mich schon immer mit auf den Friedhof genommen, wenn sie dort die Gräber gepflegt haben. Ich habe da auch schon gewusst, dass man sich auf einem Friedhof ruhig verhalten soll. Mir wurde auch erklärt, dass dort eben Menschen vergraben sind, die gestorben sind. Ich finde, dass man den Kindern schon frühzeitig damit vertraut machen soll.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Meiner Meinung nach haben kleine Kinder nichts auf dem Friedhof zu suchen und schon gar nicht auf einer Beerdigung. Kinder nehmen so was ganz anders als wir Erwachsenen auf denn sie wissen noch gar nicht so richtig, was passiert ist. Mal abgesehen davon hängt das auch vom Kind ab denn nicht jedes gleichaltrige Kind versteht sofort was passiert ist sobald man das ihnen erklärt.

Ich denke man sollte den Kindern ausführlich erklären, was passiert ist und wie so eine Beerdigung abläuft. Meistens merkt man das den Kindern an, ob sie wirklich schon bereit dazu sind oder ob es sie schon so mitgenommen hat, dass man sie lieber von einer Babysitterin beaufsichtigen lässt.

» happiness90 » Beiträge: 45 » Talkpoints: 18,56 »



Ich bin der Meinung, das einige Faktoren eine Rolle spielen, ob man einKind mit zur Beerdigung nimmt oder besser bei einem Babysitter lässt. Es kommt nämlich ganz auf das Kind an, ob es schon so weit ist, ist eine Beerdigung zu verkraften. Und es gibt ja auch Kinder, die einfach nicht lange ruhig bleiben können und dann vielleicht auch rumtoben. Das wäre auch unpassend für eine Beerdigung. Am besten wäre natürlich, wenn die Kinder schon vorher mal auf einem Friedhof waren, vielleicht mal bei einer Grabpflege dabei waren. Dann haben sie sich mit der Umgebung schon vertraut gemacht.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke auch, dass man es nicht so verallgemeinern kann. Ich war 15 Jahre alt, als meine Ur-Oma verstorben ist und ich wollte meine Mutter damals auch auf jeden Fall auf die Beerdigung begleiten. Meine Mutter war damit auch einverstanden, weil ich ihrer Meinung eben auch alt genug war. Meine Schwester war damals 12 und mein Bruder erst 7 Jahre alt. Die sind dann auch beide bei meiner Oma geblieben, die auf sie aufgepasst hat. Mich hat die Beerdigung damals schon sehr mitgenommen, weil ich eben die ganzen trauernden Menschen gesehen habe und es war auch meine erste Beerdigung. Allerdings habe ich danach noch mit meiner Mutter über die Beerdigung reden können und habe das dann auch sehr gut verarbeitet, muss ich sagen. Ich war ja auch nicht mehr so klein.

Ganz kleine Kinder würde ich auf keinen Fall mit zu einer Beerdigung nehmen. Erstens verstehen sie noch überhaupt nicht, was da gerade vor sich geht und zum anderen können kleine Kinder auch nicht so lange ruhig bleiben und das ist bei einer Beerdigung doch sehr unpassend, muss ich sagen. Kleinere Kinder mit auf den Friedhof zu nehmen, wenn man beispielsweise einen Verwandten besucht, finde ich aber nicht so schlimm, muss ich sagen. Meine Oma hat mich damals auch immer mit auf den Friedhof genommen, als ich in der Grundschule war. Sie hat sich um die Grabpflege ihrer Mutter gekümmert und ich habe da auch gerne geholfen. Sie hat mir erklärt, was ein Friedhof ist und wie man sich dort verhalten sollte. Für mich war der Ort nicht gruselig, sondern sehr interessant und ich habe mir dann auch die Grabsteine angeschaut usw. Ich denke auch, dass Kinder schon früh wissen wollten, was ein Friedhof ist, aber ganz kleine Kinder würde ich nicht mit zur Beerdigung nehmen, sondern zuhause lassen und einen Babysitter für sie organisieren.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich denke, dass man bei so einer Entscheidung nicht nur auf das Alter, sondern eher auf die geistige Reife schauen sollte. Manche Kinder sind mit 15 Jahren noch total kindlich und benehmen sich noch so, als wären sie erst 11 oder 12 Jahre alt. Es gibt aber eben auch schon 13 oder 14 jährige, die sich dann schon so verhalten, als ob sie erwachsen wären. Davon kenne ich selbst einige Menschen.

Von daher würde ich es von den Kindern abhängig machen. Vorher sollte man aber auf jeden Fall mit den Kindern darüber reden, was auf der Beerdigung passieren wird und wie das alles ablaufen wird. Das gibt den Kindern dann schon eine gewisse Sicherheit und haben dann vielleicht nicht ganz so viel Angst.

Ich persönlich wäre aber dafür, dass man die Kinder fragt, ob sie mitkommen um sie von der Großtante verabschieden zu können oder ob sie lieber zu Hause bleiben wollen. Schließlich kann es ja auch sein, dass sie damit nicht fertig werden. Aber an sich würde ich sagen, dass nichts dagegenspricht, dass ihr die Kinder mit zu der Beerdigung nehmt. Ich fände es sogar gut, weil sie dann die Möglichkeit haben, sich zu verabschieden.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Mit zum Friedhof nehmen oder mit auf die Beerdigung nehmen sind zweierlei Schuhe. Wobei ich mit einem Kind, was wirklich ruhig ist, oder es der Papa oder die Mama ist, die beerdigt wird, auch auf die Beerdigung gehen würde. Allerdings würde ich ein unruhiges Kleinkind eher bei dem Babysitter lassen, der aber in der Nähe ist und nicht zu hause auf die Trauergemeinde wartet. Außerdem würde ich es bei ganz kleinen Kindern wetterabhängig machen. Wenn es gießt wie aus Kannen, muss man ein kleines Kind nicht mitnehmen. Mit zur Beerdigung eines Angehörigen kann ein Kind durchaus auch schon im Vorschulalter gehen.

Mit auf den Friedhof habe ich meine Kinder schon im Säuglingsalter genommen. Der Spaziergang mit dem Kinderwagen über den Friedhof war immer schön ruhig und die Kinder sind auch schnell eingeschlafen. Warum sollte man also nicht auch schon ganz kleine Kinder mit auf den Friedhof nehmen. Ich denke, dass jeder Angehörige auf einem Friedhof liegen hat und so kann man den Spaziergang dann gleich mit einem "Besuch" am Grab verbinden. Den Kindern ist es auch, wenn sie dann laufen können, egal, wo sie spazierengehen. Und sicherer kann man nirgends mit den Kindern laufen. Denn da kommt kein Auto, Fahrradfahren ist sogar auf den meisten Friedhöfen verboten und die Kinder können auch laufen.

Natürlich sollten sie auf dem Friedhof nicht toben. Aber warum, sollten sie, wenn sie dann das Alter erreicht haben nicht auch mal zum Mülleimer gehen und Wasser holen, wenn man das Grab pflegt. Den Kindern macht der Aufenthalt auf dem Friedhof dann sogar Spaß und der Tod gehört nun mal zum Leben und warum sollten kleine Kinder nicht wissen, wer in der Erde ist?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Soweit ich mich erinnern kann, wurde ich, als ich ein kleiner Junge war, immer von Beerdigungen ferngehalten. Die erste Trauerfeier mit Beisetzung erlebte ich dann im Alter von 15 Jahren, was ich absolut in Ordnung finde. Es ist meiner Meinung nach sehr wichtig, dass auch im Trauerfall an die Kinder und ihre Gefühle gedacht wird. Oftmals machen Enkel beim Tod ihrer Großeltern die ersten Erfahrungen mit dem Ende des Lebens und wissen häufig nicht, wie sie mit dieser neuen Situation und der Trauer der Menschen in ihrer Umgebung umgehen sollen.

Deshalb finde ich, dass Kinder erst ab einem gewissen Alter an Beerdigungen teilnehmen sollten. Ursache dafür ist, dass sie die vielen weinenden Leute und die Stimmung am Grab sehr verstören könnten. Sind die Kinder aufgeklärt, was der Tod eigentlich bedeutet und reif genug, es zu verarbeiten, können sie dann auch an einer Beerdigung teilnehmen. Fühlen sich die Eltern nicht in der Lage mit ihren Kindern über den Tod zu sprechen, gibt es eine sehr empfehlenswerte Folge der Kinderserie Willi wills wissen, die den jungen Zuschauern dieses brisante Thema sehr gut erläutert.

Selbstverständlich können Kleinkinder, sofern die Trauergemeinde es nicht ablehnt, auf eine Beerdigung mitgenommen werden. Denn diese nehmen ja noch nicht richtig wahr, was um sie herum geschieht und werden somit auch nicht von den trauernden Menschen beeinflusst. Ist es vom Verstorbenen gewünscht, dass die komplette Familie an der Trauerfeier und Beisetzungen teilnimmt, ist es selbstverständlich, dass dies umgesetzt wird. Gegebenenfalls muss vor der Beerdigung ein Gespräch mit allen Kindern geführt werden, um sie über die Situation und den Ablauf der Trauerfeier aufzuklären.

» RS1 » Beiträge: 129 » Talkpoints: 6,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Als ich damals 6 Jahre alt war und mein Opa gestorben ist, hatte meine Mutter mich mit auf der Beerdigung und ich habe gar nicht verstanden, was da nun eigentlich passiert. Entsprechend finde ich, dass man Kinder in dem Alter und jünger nicht mit auf eine Beerdigung nehmen müsste. Sie sind halt noch zu klein und verstehen nicht, was da passiert, warum alle so traurig sind.

Als mein Papa in diesem Jahr starb, hab ich eben aus diesem Grund meine Tochter nicht mitgenommen und bei meinen Schwiegereltern gelassen. Sie weiß zwar, dass ihr Opa jetzt bei den Engeln wohnt, aber mehr auch nicht. Auch als wir letztens das Grab besucht haben habe ich ihr erst nur gesagt, dass wir einen Garten besuchen gehen, weil ich geglaubt habe, dass es sie überfordern würde zu verstehen, dass der Opa da unten in der Erde liegt, wobei sie doch weiß und versteht, dass der Opa aber ja oben im Himmel bei den Engeln ist.

Naja auf jeden Fall hatten wir unseren gerade 1 Jährigen mitgenommen gehabt, weil er es bewusst sowieso ja noch gar nicht verstehen konnte, noch weniger als die Große und sich später auch gar nicht mehr erinnern können wird. Naja, für kommende Beerdigungen weiß ich, dass ich Kinder in so extrem jungem Alter auch nicht wieder mitnehmen würde, denn der Kleine hat natürlich gespürt, dass etwas nicht stimmt und war die ganze Zeit unruhig und knatschig. Da ist mein Mann dann mit ihm aus der Kapelle raus gegangen. End vom Lied, ich konnte innerlich nicht richtig Abschied nehmen auf der Beerdigung, weil meine „Trauer“ einfach „gestört“ war. Man möchte ja doch in Ruhe und Frieden von einem geliebten Menschen Abschied nehmen und nicht zwischen Kinder geplärre und gejammer und geknatsche, weil es in einer Kappelle natürlich auch langweilig ist für kleine Kinder.

Ich würde sagen, Kinder ab 10 können mitgenommen werden, wobei ich bei der Beerdigung meiner Oma gesehen habe, dass meine 11 jährige Cousine auch nicht damit klar gekommen ist, was da nun in der Friedhofskapelle passiert. Allerdings können Kinder ab 10 schon richtig verstehen was passiert und man kann mit ihnen reden und sie wissen in dem Alter auch, wie man sich in einer solchen Situation angemessen verhält, weil sie in der Regel ja auch sehr traurig darüber sind, dass ein geliebter Mensch gestorben ist.

» MissFly » Beiträge: 362 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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