Pro Arztbesuch Zahlung von 5 Euro

vom 12.12.2011, 16:36 Uhr

Heute habe ich mal wieder im Radio etwas doch recht abenteuerliches gehört. Ob das wirklich der Fall sein wird, weiß ich nicht, aber ich hoffe es zumindest nicht. Denn wir Deutschen gehen angeblich noch viel zu oft zum Arzt und somit soll der Arztbesuch neben der Praxisgebühr, die ja einmal im Quartal fällig wird, fünf Euro kosten. Verabschiedet ist da noch nichts, und ich hoffe auch nicht wirklich, dass es so weit kommt. Denn als chronisch Kranker ist man dann wirklich ein Patient der unteren Klasse, da reicht die zweite Klasse schon gar nicht mehr aus.

Ich weiß leider nicht, wie konkret diese Pläne sind, aber der Gedanke daran lässt mir persönlich echt das Haar zu Berge stehen. Gehe ich einfach mal von mir aus, kommt auf mich im Jahr mindestens eine Summe inklusive der Praxisgebühr auf 60 Euro auf mich zu, nur, weil ich eine chronische Erkrankung habe und die eben quartalsweise überprüft wird. Dazu kommen dann noch Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt und beim Gynäkologen, vom Augenarzt mal abgesehen. Und was sein soll, wenn ich wirklich mal krank bin, weiß ich nicht.

Habt Ihr ebenfalls davon gehört, dass diese Überlegungen im Raum stehen? Welche Nachteile hättet Ihr davon? Ist es auch der finanzielle Nachteil, den Ihr da seht? Können so Erkrankungen gar nicht mehr frühzeitig aufgedeckt werden oder gar bereits bestehende Erkrankungen nicht mehr behandelt werden, weil ein Großteil der Patienten lieber nicht mehr zum Arzt geht?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Das Gespräch war ja schon über 25 Euro Praxisgebühr pro Arztbesuch im Gespräch . In unserer Tageszeitung stand am Wochenende was über 10 Euro pro Arztbesuch. Und hier steht was von 5-10 Euro pro Arztbesuch klick . Ich denke, dass man sich auf jeden Fall auf mehr einrichten kann, als man jetzt schon bezahlen muss und dann werden noch mehr Leute ihre Krankheiten verschleppen. Dadurch muss die Krankenkasse dann am Ende noch mehr zahlen und es lohnt sich weder für die Krankenkassen noch für die Ärzte.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ja, den Thread hatte ich vorhin gesehen, aber er war schon gesperrt gewesen, sonst hätte ich diese Diskussion dort eingestellt. Es geht ja nicht mehr um die Menschen, die ihre Krankheiten verschleppen, sondern auch um die, die ohne medizinische Hilfe im Grunde gar nicht leben können. Ich frage mich aber ernsthaft, was das soll, denn immerhin hieß es vergangene Woche noch, dass die gesetzlichen Krankenkassen in den ersten neun Monaten diesen Jahres ein Plus von knapp vier Milliarden Euro erzielt haben. Da kann man über diese Pläne doch nur den Kopf schütteln.

Zwar soll dafür auch die Praxisgebühr abgeschafft werden, aber dennoch ist es nicht unerheblich. Sicherlich gibt es auch Personen, die aus Spaß und Freude zum Arzt gehen oder um sich dort zu unterhalten, doch das sind die wenigsten. Ich gehöre auch zu den Leuten, die, wenn sie nicht müssten, wahrscheinlich nur die Vorsorgeuntersuchungen machen lassen würde, aber das ist jetzt nur noch die Theorie. Ich habe persönlich wie viele andere Menschen einfach keine andere Wahl.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Eine Einführung dieser Gebühr hat natürlich seine positiven und seine negativen Seiten. Allerdings bin ich doch überzeugt, dass eine Einführung mehr negative als positive Aspekte mit sich bringt. So könnten zum Beispiel Krankheiten verschleppt werden, weil man sich denkt: "So schlimm ist das auch wieder nicht, die fünf Euro ist mir das nicht wert". Allerdings sähe ich als Alternative, dass man 5 Euro ab dem 10. Arztbesuch zahlen muss, um groben Missbrauch zu verhindern. Ausnehmen von dieser Regelung würde ich Kinder, Jugendliche unter 18 Jahren sowie Behinderte, Sozialhilfeempfänger sowie schwer oder dauerhaft Kranke nach entsprechendem Antrag mit Beglaubigung vom Arzt.

» Bischbrunn » Beiträge: 155 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Über diese neuen Überlegungen bin ich platt. Nicht jeder benötigt mehr als einen Arztbesuch in einem Vierteljahr, aber dazu gehöre ich leider nicht. Damit wären in diesem Vierteljahr für mich ohne die Praxisgebühr alleine schon mal 40 Euro fällig. Ich gehe ganz sicher nicht zum Arzt, weil mir das Spaß macht oder ich ihn ärgern will. Diese Besuche waren bis auf einen beim Zahnarzt vom Arzt gewollt und nötig aufgrund des letzten Krankenhausaufenthaltes. Dabei handelt es sich um vier verschiedene Ärzte einschließlich Zahnarzt. Das ist aber bei mir nicht immer so. Normalerweise sind es weniger Arztbesuche.

@*steph*, wenn du chronisch krank bist, bekommst du doch von der Krankenkasse etwas zurückerstattet. Alles was du über ein Prozent deines Einkommens an Arztkosten, Medikamentenzuzahlungen und eventuell Zuzahlungen für andere Verordnungen oder die 10 Euro pro Tag bei Krankenhausaufenthalt zahlst, wird dir erstattet.

Ich hoffe, dass diese Regelung nur ein Versuch ist, uns zu schocken. Es wird uns nicht anderes übrigbleiben, als abzuwarten, ob sich der Gesundheitsminister mit dieser Mehrbelastung durchsetzen kann und wird. Wie soll das denn gehen, wenn man sich nur bei den Mitarbeiterinnen ein Rezept aufschreiben lässt. Muss man dann auch zusätzlich 5 Euro zahlen, weil der Arzt seine Unterschrift darunter setzt, ich ihn aber nicht zu Gesicht bekomme?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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