Hund läuft weiter vor, wenn mehr als eine Person Gassi geht

vom 08.12.2011, 18:35 Uhr

Wenn ich mit meinem Hund alleine spazieren gehe, was leider meistens der Fall ist, kann ich ihn ableinen und er bleibt meistens in meiner Nähe. Das heißt, dass ich ihn noch gut sehe, er mich hört wenn ich rufe und auch zwischendurch stehen bleibt und sich umdreht, ob ich auch hinterher komme. Ich habe das viel mit ihm geübt, dass ich ihn abrufen kann und er nicht mehr wegläuft, was leider einige Zeit der Fall war.

Nun ist mir aber aufgefallen, dass er weiter vor läuft, wenn ich mit mehren Personen zusammen spazieren gehe. Dabei ist es dann auch egal, ob diese Personen dann auch Hunde dabei haben oder eben alleine sind. Vor kurzem ging die Oma meines Partners mit mir zusammen, als ich mit dem Hund raus wollte. Ich habe ihn dann auch von der Leine gelassen, aber schon nach kurzer Zeit lief er mir zu eifrig vor und ich rief ihn zurück und habe ihn dann wieder angeleint. Das tat mir zwar leid, aber ich hatte Bedenken, dass er zu weit vor läuft und ich ihn dann nicht mehr abrufen kann. Er bleibt dann auch eigentlich nicht mehr stehen, um sich umzusehen, ob wir auch hinterher kommen.

Ich frage mich nun, wieso mein Hund so anders ist, wenn ich mehreren Personen spazieren gehe. Ich habe schon überlegt, dass mein Hund vielleicht denkt, dass ja jemand anderes bei mir ist und er dann nicht so stark auf mich aufpassen bzw. achten muss. Kann aber mein Hund wirklich soweit denken? Wie gesagt, wenn ich alleine mit ihm unterwegs bin, macht er das gar nicht. Kann ich ihm das auch irgendwie abtrainieren? Was könnte sonst dahinter stecken?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denke, du hast bereits die richtigen Gedanken bezüglich deines Hundes entwickelt. Wenn er mit dir alleine gassi geht hat er das Gefühl, auf sein Hundefrauchen aufpassen zu müssen, damit du nicht abhanden kommst. Denn er weiß ja, dass er von dir abhängig ist und du ihm Futter gibst. So wird es wohl sein Beschützerinstinkt sein, der ihn anhalten und zurückblicken lässt, beziehungsweise ihn dazu verleitet, auf dich zu warten bis du nachgekommen bist. Ist eine zweite Person bei dir, nimmt er an, dass du in guten Händen bist und lebt seine Freiheit aus. Ich glaube schon, dass Hunde das überdenken können.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich denke auch, dass du mit diner Vermutung richtig liegst. Es ist ja fast immer so, dass die Hunde ihre Herrchen oder Frauchen beschützen wollen - dafür gibt es ja mehr als genug Beispiele. Wenn du aber nicht alleine bist, also das "Rudel" von dir, wo dein Hund auch hinein gehört, größer ist, dann denkt dein Hund, dass jemand anderes dich beschützt, nämlich die Person, die neben dir geht. Weil diese Person auch noch direkt neben dir ist, dichter bei dir ist und auch ständig bei dir bleibt, denkt dein Hund sicherlich, dass er nicht mehr aufpassen muss und dass er abgelöst wurde. Das ist nicht so abwegig, weil es in einem Rudel zum Teil wirklich so läuft.

Wenn du öfters mit anderen Personen spazieren gehen willst, dann solltest du mit ihm auch trainieren, dass er dann noch bei dir bleibt. Genau so musstest du es ihm vorher ja auch beibringen bei dir zu bleiben, wenn du mit ihm alleine nach draußen gehst. Mit viel Arbeit geht fast alles und dann wird dir dein Hund bei Spaziergängen nicht mehr allzu weit von der Seite weichen, wenn er es erstmal verstanden hat.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Es könnte doch sein, dass der Hund Angst hat vor deiner Begleitperson und deswegen so weit von euch weg läuft. Reagiert der Hund denn bei deiner Begleitung komisch ihr gegenüber beziehungsweise reagiert er immer gleich, egal wer dich begleitet? Falls es keine Angst ist, denke ich, dass dein Hund sich wirklich als Beschützer fühlt und dich, sofern du selbst in Begleitung bist, sicher aufgehoben weiß. Ein Hund kann sicherlich soweit denken und merkt dir auch an, ob du eher schutzbedürftig (alleine) bist oder nicht.

Abtrainieren könntest du das wohl am Besten mit einem Hundetrainer. Die wissen da erfahrungsgemäß am Besten Bescheid. Du müsstest mit dem Hund wohl hauptsächlich trainieren, dass er sich nicht als Beschützer fühlt, weil du eben der Boss und der Beschützer für den Hund sein solltest und nicht umgekehrt. Ich würde an deiner Stelle eine Hundeschule aufsuchen, da man dir dort spezielle Übungen für dein Problem sagen kann und euch auch dabei kontrollieren kann, ob es klappt oder nicht.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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