Was deckt eine Hundehaftpflicht so alles ab?

Nachdem letzte Woche unser Kater Minky gestorben ist, haben wir uns kurzer Hand dazu entschlossen, einen Hund aus dem Tierheim zu holen. Boomer ist ein Jahr alt und ein ganz lieber Mischling. Im Tierheim haben sie uns empfohlen, eine Hundehaftpflichtversicherung und eventuell auch eine Tierkrankenversicherung abzuschließen.

Die Frage ist, ob man eine solche Hundehaftpflicht wirklich braucht? Boomer ist, wie schon erwähnt, erstens sehr lieb und würde nie Jemanden beißen. Zweitens ist er ohnehin nur bei uns in der Wohnung, und zum Gassi gehen nehme ich ihn stets an die Leine. Es gibt also eigentlich gar keine Möglichkeit, dass der Hund einer anderen Person einen Schaden zufügen könnte. Wozu dann die Hundehaftpflicht und was deckt eine derartige Versicherung noch so alles für Schäden ab?

Eine Hundehaftpflichtversicherung finde ich sehr wichtig. Erstens sollte ein Hund nicht immer nur an der Leine sein, sondern auch mit anderen Hunden spielen dürfen. Dabei kann es passieren, dass er wirklich mal abhaut und dann über eine Straße rennt. Ihm braucht selber nichts passieren. Aber ein Auto braucht nur die Kontrolle zu verlieren und eine Massenkarambolage verursachen. Da sind schnell einige zehntausend Euro fällig.

Dann kann dein Hund auch mal im Spiel einen anderen Hund verletzen, der zum Tierarzt muss. Tierarzt kosten können schnell sehr teuer werden. Auch wenn du sagst, dass der Hund sehr lieb ist, ist ein Hund immer unberechenbar und wenn du Besuch bekommst und er sich über die Handtasche des Gastes hermacht und sie zerkaut, dann kann das auch teuer werden, je nachdem, was es für eine Tasche ist.

Hunde können mehr anstellen, als man denkt und deswegen sollte meines Erachtens eine Hundehaftpflichtversicherung auch zur Pflichtversicherung werden. Es gibt unendlich viele Situationen, wo ein Hund einen Schaden anrichten kann. Glaube mir, dass es wirklich wichtig ist eine Hundehaftpflicht zu haben. Du willst doch deinen Hund nicht ein Leben lang nur in der Wohnung und an der Leine halten. Wann soll er mal laufen? Und wenn du ihn am Fahrrad laufen lässt, kann er da schon einen Schaden anrichten, wenn er mal unkontrolliert läuft. Er kann sich von der Leine reißen, über die Straße rennen, eine alte Frau umrennen usw. Solche Schäden sind alle abgedeckt.

Boomer ist, wie schon erwähnt, erstens sehr lieb und würde nie Jemanden beißen.

So wie Du denken die meisten Hundehalter, und deshalb haben auch noch viel zu wenige Hundebesitzer eine Hundehaftpflicht, obwohl diese Versicherung im Prinzip genauso wichtig wie die eigene Privathaftpflicht ist. Ein Schaden kann vom Hund ja nicht nur dadurch verursacht werden, dass er einen anderen Hund oder eine andere Person beißt. Es gibt noch ganz andere Situationen, in denen auch der bravste Hund einen Schaden verursachen kann.

Auch wenn Du nur mit Leine Gassi gehst, was ist denn, wenn Du gerade an einer Straße entlang gehst und für einen kurzen Moment nicht genug Spannung auf der Leine hast? Der Hund sieht dann vielleicht gegenüber auf dem Gehweg eine Hündin, reißt sich los und rennt über die Straße. Wenn sich dadurch ein Unfall ereignet, dann
ist der Hund Schuld, also im Endeffekt Du. Und alleine dieses Risiko kann man nie zu 100 Prozent ausschließen.

DIe Hundehaftpflichtversicherung wird glücklicherweise in immer mehr Bundesländern zu einer Pflichtversicherung, genauso müssen mittlerweile in vielen Bundesländern die Tiere gechipt werden. Auch wenn der Hund den ganzen Tag in der Wohnung gehalten wird und beim Gassigehen an der Leine gehalten wird, so kann man ihm das Bellen trotzdem nicht verbieten.

Es reicht aus, wenn der Hund bellt und dabei ein Radfahrer stürzt. Dadurch entsteht ein Anspruch gegen den Hundehalter. Auch in so einem Fall steht die Hundehalterhaftpflichtversicherung dafür ein, dass der Schaden reguliert wird. Abgedeckt werden in der Regel Personenschäden, Sachschäden und Vermögensschäden.