Als unverheiratetes Paar Haus kaufen

vom 14.09.2011, 00:00 Uhr

A und B sind unverheiratet und haben auch nicht vor zu heiraten. Sie wollen aber ein Haus kaufen. Herr A ist Hauptverdiener und Frau B hat nur einen 400 Euro Job und macht aber den kompletten Haushalt und kocht für ihren Freund. Sie steckt also die Arbeitskraft in die Beziehung, wie man es früher auch getan hat, als die Frau eher zu hause gewesen ist.

Das Haus können Frau B und Herr A sich auch leisten. Die Finanzierung steht auch soweit. Allerdings sind sie sich nicht darüber im Klaren, wie sie es machen, dass im Falle einer Trennung auch beide nicht leer ausgehen. Wäre es fair das Haus zu gleichen Teilen auf A und B zu schreiben, weil Herr A keinen häuslichen Finger im Haus rühren muss und Frau B im Prinzip die "Haushälterin" ist? Wie kann man das am besten machen? Frau B ist nicht damit einverstanden, dass das Haus nur auf Herrn A läuft. Denn schließlich bringt sie sich ja mit Arbeitskraft mit in das Haus ein.

Solltet ihr ein Haus haben und unverheiratet sein, wie habt ihr es gemacht? Gehört euch das Haus zu gleichen Teilen? Bringt ihr gleich viel Geld mit in die gemeinsame Kasse? Wie würdet ihr es machen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich stecke nicht in der Situation aber ich fände es schon dreist, wenn jemand, der nur etwas Hausarbeit in das Haus steckt, solche Forderungen stellt. Das was bei einem Zweipersonenhaushalt anfällt kann man nicht mit einem Vollzeitjob vergleichen. Hätte er diese Arbeit nicht, hätten die weder den Kredit bekommen noch könnten sie sich das alles leisten. Geh mal zur Bank und versuch mal mit einem Partner, der mit seiner Arbeitskraft in Form von Hausarbeit ankommt, einen Kredit zu beantragen. Die zeigen dir direkt einen Vogel.

Der Kredit läuft also, so nehme ich einfach mal an, komplett über den Mann. Mit allen Vor- (falls es überhaupt welche gibt) und vor allem eben auch allen Nachteilen. Er trägt das komplette Risiko. Die Partnerin kann sich, wenn es finanziell bergab geht, einfach aus dem Staub machen und ihn mit allem sitzen lassen. Ich sehe da nichts was ihr das Recht gibt solche Forderungen zu stellen. Ganz ehrlich. Wenn ich so etwas mitbekommen würde, würde ich dem Mann ordentlich in den Hintern treten. Das hat nichts mit verheiratet oder unverheiratet zu tun. Auch Eheleute trennen sich und zoffen sich anschließend jahrelang um Geld und Eigentum. Wenn beide dafür geschuftet haben, ist das verständlich. Sich aber in ein gemachtes Nest setzen und dann ein Stück vom Kuchen ab haben wollen ist einfach nur dreist.

Was will diese Frau nach einer Trennung mit dem Hausanteil? Wenn sie selber nichts oder kaum etwas verdient, muss sie erst einmal schauen, dass sie irgendwie abgesichert wird. Wenn dann so etwas wie Eigentum besteht, sieht es schon übel aus. Sie wird "ihren" Anteil verkaufen und davon leben müssen. Das Thema gab es hier schon mal ähnlich. Da habe ich aber nichts zu geschrieben um der Person nicht zu nahe zu treten. Es ist wie es ist. Der Partner bezahlt das Haus während man selber viel Freizeit genießt. Ich finde das nicht fair.

Noch etwas zu dem Zusatz "so wie es früher auch gewesen ist" bzgl Hausfrauen. Das scheint in solchen Fällen beliebt zu sein aber früher sah das Leben auch anders aus. Die Frauen, die da Daheim geblieben sind haben sich um die Kinder gekümmert und mussten sehr viel mehr im Haushalt machen. Da gab es keine Helferlein, Fertigsachen, usw. Klar, dass es ohne moderne Waschmaschine länger gedauert hat. Sich heute mit der "harten Hausarbeit" für 2 Personen herauszureden ist lächerlich. Andere schaffen es neben Teil- oder sogar auch Vollzeitjob noch Haus, Kinder und Hobbies unter einen Hut zu bringen. Oder glaubst du, dass es bei arbeitenden Müttern total verdreckt ist?

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ein ähnliches Problem hatte Nelchen in Hauskauf - Als Eigentümer eintragen lassen, aber nicht zahle schon einmal geschildert.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wir selbst waren beim Grundstückskauf damals auch nicht verheiratet und hatten noch die Variante, das seine Eltern das Geld für den Kauf gegeben haben. Es stand also auch die Diskussion, ob ich mit im Grundbuch stehen soll oder nicht.

Nun kommt es darauf an, ob Frau B auch die Kreditverträge mit unterschreiben wird. Wenn ja, dann sollte sie darauf bestehen auch im Grundbuch eingetragen zu werden. Denn ansonsten hat sie durch die Schulden nur Pflichten, aber eben keine Rechte am Haus. Selbst wenn sie finanziell nicht viel dazu beiträgt, das die Finanzierung bedient wird, sollte sie auf eine Eintragung bestehen.

Immerhin kann sie anbieten, das man direkt beim Kauf auch eine Trennungsvereinbarung aufsetzen lässt. Das haben wir auch gemacht, welche eben besagt, das ich jetzt bei der Scheidung keine finanziellen Rechte am Grundstück habe, sondern nur an dem was drauf gebaut wurde.

Nimmt Herr A den Kredit alleine auf seinen Namen, dann ist es gerechtfertig, wenn Frau B nicht mit ins Grundbuch eingetragen wird. Denn warum soll er ihr an Grundstück und Haus irgendwelche Rechte eintragen, wenn sie keinerlei Pflichten übernimmt? Da wäre es sinnvoller, wenn Herr A und Frau B einen Mietvertrag abschließen, so das Frau B im Falle der Trennung eben nicht von jetzt auf gleich vor die Tür gesetzt werden kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wir haben es nun so gelassen, dass nur mein Partner im Grundbuch steht. Er ist der Eigentümer des Hauses und es gehört dann im Fall einer Trennung natürlich ihm. Ich denke, dass es nicht immer falsch ist, wenn man nicht mit im Grundbuch steht. Ich wollte es damals auch hauptsächlich, damit mein Partner nicht das Gefühl hat, dass es nur sein Haus und seine Schulden sind. Und natürlich auch, dass ich abgesichert bin, in dem Fall, dass meinem Partner etwas passiert.

Aber nun regeln wir das noch anders, dass ich hier wohnen bleiben kann, falls ihm mal etwas zustößt. Da ich auch keine Verwandten hier habe und nur die Familie meines Freundes hier wohnt, wüsste ich auch gar nicht, ob ich ohne ihn hier bleiben wollte. Meine Arbeitskraft und mein Geld fließt natürlich auch mit in das Haus und wir sehen es trotzdem als unser Haus an.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Nun ja, abgesehen von der Frage des Grundbucheintrages fällt es mir doch zugegeben recht schwer, mich in die Rolle der Frau zu versetzen! Denkt die Dame denn in keiner Weise über Zukunftsrisiken nach? Wenn man nicht verheiratet ist und nur auf 400-Euro-Basis arbeitet, steht man doch im Alter völlig mit leeren Händen da, wenn einen der Partner verlässt oder stirbt. Da ist dann nichts mit Versorgungsausgleich oder Witwenrente sondern nur noch Hartz IV! Ich kann nicht verstehen, wie eine Frau so naiv sein kann, sich mit dieser Situation zufrieden zu geben.

Aber nun zum eigentlichen Thema! Grundsätzlich sollte es so sein, dass, wenn beide im Grundbuch stehen, auch beide die Darlehensverträge unterzeichnen müssen und damit gesamtschuldnerisch, also jeder bis zur vollständigen Höhe der Darlehen, dafür haften. Ist die Frau hier nicht bereit, den Darlehen beizutreten, hat Sie meiner Ansicht nach auch keinen plausiblen Grund, als Miteigentümerin im Grundbuch zu stehen. Welche Lösung nun besser ist, kann man eigentlich nicht klar festmachen. Das hängt ja auch davon ab, wie die Partner ihre Beziehung sehen. Fühlt man sich quasi als Ehepaar ohne Trauschein und hat grundsätzlich vor, den Rest des Lebens miteinander zu leben oder hat man eher die Einstellung, es ist schön so wie es ist und wenn es mal nicht mehr schön ist, gehen wir halt getrennte Wege. Bei der ersten Variante ist es sicker ok, wenn man jeder im Grundbuch steht und auch zusammen die Darlehen aufnimmt. Bei der zweiten Variante ist es sicher sinnvoller, wenn nur der Mann im Grundbuch steht und für die Darlehen haftet, da es im Falle einer Trennung dann deutlich einfacher ist, die Sache zu regeln.

Zudem ist auch relevant, wie die Finanzierung des Hauses aufgestellt ist. Wenn der Mann bereits ein kleines Vermögen angespart hat, was er in das Haus einbringt und nur ein geringerer Teil durch Darlehen finanziert werden muss, kann man natürlich auch verstehen, wenn der Mann nicht bereit ist, dass seine Partnerin zu 50 Prozent Miteigentümerin wird, ohne dass sie Kapital mit einbringt. Andererseits ist es auf lange Sicht auch verständlich, dass die Frau Eigentumsansprüche an der Immobilie hat, wenn Sie sich über viele Jahre durch Haus- und Gartenarbeit in die Beziehung einbringt und ihrem Partner den Rücken freihält, damit er sich voll darauf konzentrieren kann, das Geld für den Lebensunterhalt und für die Immobilienfinanzierung zu verdienen.

Zu der beschriebenen Situation würde ich deshalb sagen: Heiraten!

» SirOliver1974 » Beiträge: 74 » Talkpoints: 0,57 »


Das ist eine ausgesprochen schwierige Situation. Zunächst möchte ich anmerken, dass ich mit dem Ausdruck "nur Hausarbeit" nicht so ganz einverstanden bin. Es macht nämlich einen großen Unterschied, ob man zu zweit in einer kleinen Wohnung wohnt oder in einem Haus. Ein Haus, womöglich sogar noch mit Garten, macht viel Arbeit und wenn er sich dann rein auf seinen Beruf konzentrieren kann und sie sich komplett um Haus und Garten kümmert, liegt sie auch nicht wirklich nur auf der faulen Haut. Zumal sie ja nicht überhaupt keinen Job hat, sondern auch bei einem 400-Euro-Job etliche Stunden aus dem Haus ist und vielleicht nicht viel Geld heim bringt, aber dennoch ihren Beitrag leistet. Wenn ich an ihrer Stelle wäre, wäre ich nicht gerne so wenig abgesichert, denn im Falle einer Trennung steht ihr ja nicht einmal finanzielle Unterstützung zu. Dann kann sie schauen, wo sie mit ihren 400 Euro bleibt, denn dass sie im Haushalt ihren Beitrag geleistet hat und sein Haus gepflegt hat, interessiert da niemanden mehr.

Andererseits sehe ich schon auch das Problem, dass er das Haus praktisch fast komplett alleine finanziert, es aber sicher nicht halten könnte, sollte er ihr eines Tages die Hälfte ausbezahlen müssen. Wirklich fair ist das auch nicht.
Wir haben ein Haus, das wurde aber erst gebaut, als wir verheiratet waren. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht gerade eben erst meine Zwillinge bekommen, wäre ich auch weiterhin zumindest halbtags oder mit 75 % arbeiten gegangen, denn wie SirOliver1974 schon sagte ist eine gute Altersvorsorge durchaus wichtig. Unverheiratet hätte ich nicht gebaut und schließe mich seinem Fazit an.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



An Stelle von Herrn A würde ich mir ziemlich ausgenutzt vorkommen, wenn jemand, der selbst nur sehr wenig oder kein Geld in das gemeinsam bewohnte Haus investiert, darauf besteht, im Grundbuch zu stehen. Ich halte das Verhalten von Frau B auch für richtig dreist, da sie etwas fordert, ohne selbst eine adäquate Gegenleistung zu bieten. Für mich klingt das so, als wollte Frau B sich einfach auf Kosten dieses Mannes absichern, weil sie erkannt hat, dass sie selbst durch ihr Nichtstun nicht viel zu erwarten hat. Da ist es scheinbar einfacher, sich ins gemachte Nest zu setzen und sich aushalten zu lassen.

Ich frage mich, wovon Frau B aktuell lebt. Mit 400 Euro kommt man ja auch nicht besonders weit. Kommt Herr A für sie auf? In dem Fall fände ich ihr Verhalten noch schlimmer. Kann oder möchte die Frau nicht regulär arbeiten gehen? Hätte sie ein normales Einkommen, könnte man sich die Sache vielleicht nochmal überlegen, auch wenn ich so etwas nicht gutheißen würde.

Die Hausarbeit, die Frau B abliefert, kann man wohl kaum mit einer Vollzeitbeschäftigung vergleichen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass sich manche Leute wirklich nicht zu schade sind, ihr Dasein als Hausfrau oder Hausmann mit der Tätigkeit eines Vollzeitbeschäftigen zu vergleichen. Die meisten Leute, die arbeiten gehen und keine Hausfrau zu hause haben, machen ihren Haushalt problemlos nebenher. Ich denke auch, dass das der Regelfall ist, sofern man keine Putzhilfe hat. Es gibt ja auch viele berufstätige Singles, die alleine ein Haus oder eine große Wohnung bewohnen – und die versinken auch nicht zwischen Dreck und ungewaschener Wäsche. Wenn Frau B die Hausarbeit macht, könnte man es so regeln, dass Herr A dafür einen höheren Anteil an den Fixkosten bezahlt. Alles weitere stünde in keinem gescheiten Verhältnis zur erbrachten Leistung.

Ich würde niemals gemeinsame Schulden mit einem Partner oder sonst jemandem machen. Ich bin grundsätzlich kein Fan von Krediten und würde auch ausschließlich für Immobilien einen Kredit aufnehmen. Diesen Kredit würde ich dann aber nur auf meine eigene Kappe nehmen und die Immobilie demnach auch ausschließlich auf meinen Namen eintragen lassen. Ich habe noch nie schlechte Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht, aber ich möchte es eben auch nicht darauf ankommen lassen. Beziehungen können scheitern und gerade, wenn man sich im Streit trennt, gibt es oft einen erbitterten Kampf um gemeinsame Immobilien, selbst wenn nachweislich nur einer von beiden dafür bezahlt oder diese sogar geerbt hat.

Eine Hochzeit ist aus meiner Sicht vollkommen unwichtig. Warum sollte man nicht unverheiratet bauen, wie es hier geschrieben wurde? Das klingt fast so, als würden nur Paare Häuser bauen oder kaufen, was natürlich Unsinn ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kann nicht so ganz verstehen, wieso die Frau hier so angegriffen wird. Immerhin scheint ihr Lebenspartner es doch auch zu wollen, dass die Frau mit im Grundbuch eingetragen steht und es scheint nicht zur Debatte zu stehen, dass sich der Mann in irgendeiner Art und Weise ausgenutzt fühlt. Woher kommt diese Annahme? Genauso wenig weiß man, weshalb die Frau lediglich einen Job auf 400 Euro-Basis ausführt und wer weiß, ob sie nicht auch auf der Suche nach einer Teilzeit- oder Vollzeitstelle ist. Immerhin muss ja auch so etwas wie die Krankenkasse bezahlt werden, denn als unverheiratetes Ehepaar kann sie nicht mit in die Familienversicherung aufgenommen werden und das wäre schon ein Punkt, weshalb ich mir auch Gedanken machen würden. Ja, ich weiß, es steht geschrieben, dass Frau B nicht damit einverstanden ist, dass sie unter Umständen nicht mit im Grundbuch stehen wird, aber wie Herr A damit umgeht, ist gar nicht geklärt.

Ich denke, man sollte schon eine Art Vertrag aufsetzen, was eben im Falle einer Trennung geschieht. Zwar rechnet man nicht unbedingt damit, dass die Beziehung auseinander geht, aber es kann dennoch passieren. Und ich denke, dass es schon klar ist, dass das gemeinsame Haus dann eher dem Herrn A gehört, selbst, wenn Frau B eben all ihre Kraft in das Haus hineinsteckt. So banal es sich anhört, aber Herr A könnte dann eben für die Haushaltstätigkeiten Frau B bezahlen und somit wäre ihr Anteil am Haus eben so abgegolten.

Man müsste auch noch wissen, inwiefern die Frau an der Finanzierung beteiligt ist. Wird ein Teil des Gehaltes auch zur Finanzierung mitaufgewendet? Warum hat man sich nicht vor dem Entschluss, ein Haus zu kaufen, sich in solch einem Fall damit auseinander gesetzt? Aber ich denke, wenn die Frau meint, dass ausschließlich ihre Arbeitskraft als Investition zählt, finde ich so etwas äußerst naiv und absolut nicht vorausschauend.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich habe zusammen mit meinem Mann ein Haus gekauft, als wir noch nicht verheiratet waren. Wir haben es gemeinsam gekauft, es gehört uns beiden zu gleichen Teilen und wir sind auch beide zu gleichen Teilen belastet, was die Finanzierung angeht. Bei einem Hauskauf geht man zum Notar und sagt ihm das einfach. Der macht dann den schriftlichen Kram wie Grundbucheintrag etc. Bei der Bank ist es das gleiche Spiel. Die Verträge werden immer von beiden Parteien unterschrieben.

Die Beiträger mancher Vorredner finde ich teilweise ziemlich antiquiert. Wir leben nicht mehr im Jahr 1960 als die Männer sogar noch den Arbeitsvertrag der Frau unterschreiben mussten, damit sie arbeiten gehen durfte. "Das bisschen Hausarbeit" können ja die Männer auch gern bezahlen. Eine Putzfrau bekommt zwischen 8 und 10 Euro und ist überall versichert. Aber für viele Herren hier scheint die Frau das als "Freundschaftsdienst" zu machen.

Warum soll eine Frau für Haushaltsführung und spätere Umsorgung des Nachwuchses nicht entschädigt werden, in dem ihr einfach die Hälfte vom Haus gehört? Ich habe jetzt 3 Jahre wegen der Kinder nicht gearbeitet und fange nun langsam wieder an, als Tagesmutter etwas dazuzuverdienen. Das ist aber zur Zeit bei weitem nicht soviel, dass ich davon meine Hälfte der Finanzierung abzahlen könnte.

Scheinbar ist das Wort Partnerschaft nicht von allen gleich definiert. Für mich ist es ein geben und nehmen. Man rechnet sich nicht gegenseitig auf, was man für den anderen ausgegeben hat. Mein Mann geht arbeiten und ich mache den Haushalt und versorge die Kinder. Während mein Mann also zum Beispiel nachts seine 8 Stunden Schlaf hat, bin ich 2 mal 1 Jahr lang alle 2-3 Stunden aufgestanden. Spätestens mit 2 Kindern fällt dann auch die Pause flach und man ist vom aufstehen der Kinder bis zum schlafengehen der Kinder (pi mal Daumen etwa 12 Stunden) nur auf den Beinen. Würde ich das alles meinem Mann zur Hälfte in Rechnung stellen (sind ja auch seine Kinder und seine dreckigen Unterhosen), müsste er wohl deutlich mehr bezahlen, als meine Hälfte der Hausfinanzierung.

» Atlatonin » Beiträge: 77 » Talkpoints: 0,53 »


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