Kapitallebensversicherung oder Risikolebensversicherung

vom 12.09.2011, 16:13 Uhr

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Kapitallebensversicherung und einer Lebensversicherung. Mein Mann und ich haben eine Versicherung, die uns beide absichern soll, wenn einer von uns beiden stirbt. Diese Versicherung hatte mein Mann schon bevor wir uns kannten und damals war seine Tochter Nutznießer. Die Versicherung wurde nur umgeschrieben und nun sind wir gegenseitig Nutznießer. Ich weiß also auch nicht, welche Form der Lebensversicherung es ist und ich habe mich auch eigentlich nie so dafür interessiert.

Man vertraut eigentlich immer dem Versicherungsmakler und denkt nicht weiter drüber nach. Welchen Unterschied gibt es denn in diesem beiden Lebensversicherungen und welche sollte man am besten abschließen. Welche Lebensversicherungen sind für wen das beste?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Bei einer Kapitallebensversicherung spart man eine Summe x an, die entweder der eingesetzte Begünstigte im Todesfalle des Versicherungsnehmers oder eben der Versicherungsnehmer selbst an einem festgelegten Datum bekommt, wenn er bis zu diesem nicht verstorben ist. Es ist faktisch wie langangelegtes Sparen mit der Komponente, dass man Geld wieder ausgezahlt bekommt mit einem geringen Gewinn, dafür aber mit der Sicherheit, eben die Angehörigen finanziell bis zu einem gewissen Grad abgesichert zu haben.

Eine Risikolebensversicherung bietet nur den Schutz für die Hinterbliebenen, wenn sie als Begünstigte eingesetzt sind, im Todesfall während der Laufzeit. Es erfolgt keine Auszahlung des Kapitals und diese Versicherung wird auch bevorzugt abgeschlossen, wenn beispielsweise langfristige Kredite oder Darlehen abgeschlossen werden, um die Tilgung eben dieser damit zu decken. Ansonsten macht eine solche Versicherung wenig Sinn.

Eine Kapitallebensversicherung kann man sich, wenngleich auch mit großen Verlusten, auch frühzeitig wieder auszahlen lassen. Bei einer Risikolebensversicherung ist dies im Normfall nicht möglich.

Ich würde mich dringend darüber informieren, welche Versicherung bei bei Euch vorliegt. Oft sind die Verbraucher überversichert oder verkehrt versichert. AM besten lasst Ihr Euch bei einer unabhängigen Stelle beraten, denn ein Versicherungsvertreter wird immer und auf jeden Fall versuchen, einen neuen Abschluss zu machen. Da kann eine unabhängige Stelle, die kein Gewinnstreben hat, sehr helfen. Zumal auch, z.B., Schuldnerberatungsstellen durchaus auch bei "normalen", nicht extrem verschuldeten Menschen helfen können, mit dem Geld besser klar zu kommen und einen besseren Überblick zu gewinnen.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Für mich hört es sich hier sehr stark nach einer Risikolebensversicherung an, d. h. das versicherte Risiko ist hier der Tod von einem von Euch. Dann endet die Versicherung und der überlebende bekommt dann die vereinbarte Versicherungssumme aus bezahlt. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit einer gemischten Lebensversicherung, d. h. versichert ist, wenn einer stirbt oder wenn ihr beide das Endalter erlebt, bekommt Ihr die Versicherungssumme ausbezahlt. Am besten Ihr lasst Euch mal von Eurem Berater informieren und natürlich beraten, was für Euch das beste ist. Ich persönlich finde die Kapitallebensversicherung besser, da man dort das eingesparte wieder heraus bekommt, während man bei der Risikolebensversicherung nur die Versicherungssumme im Todesfall des anderen erhält.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Den Unterschied in der Leistung hat ja Karen 1 schon erklärt. Dazu besteht auch in den Beiträgen halt ein Unterschied. Bei der Kapitallebensversicherung sind die Beiträge höher, weil der Vertrag eben immer mit einer Auszahlung endet. Wann diese sein wird, ist zwar vorher nicht bekannt, weil man ja nie weiß, ob die versicherte Person während der Laufzeit verstirbt, aber der monatliche Beitrag wird in drei Teile gesplittet. Der erste Teil geht in die Verwaltung der Gesellschaft, der zweite Teil in kurzfristige Anlagen, weil man ja damit rechnen muss, das man von Vertragsende auszahlen muss und der dritte Teil geht dann in langfristige Anlagen.

Bei einer Risikolebensversicherung sind die Beiträge geringer. Denn die Versicherungsgesellschaft hofft natürlich immer darauf, das die versicherte Person nicht verstirbt, während der Vertrag läuft. Daher wird hier eben nicht in langfristige Anlagen investiert, sondern nur die Verwaltung des Vertrages finanziert und eben das Risiko, das die Gesellschaft dann zahlen muss.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Jenna87w hat geschrieben:Für mich hört es sich hier sehr stark nach einer Risikolebensversicherung an, d. h. das versicherte Risiko ist hier der Tod von einem von Euch.


Nicht wirklich, dass einzige, was nach den Schilderungen von Diamante fest steht, ist, dass es sich um eine Lebensversicherung "auf verbundene Leben" handelt. Die Funktionsweisen von Risikolebensversicherung und Kapitallebensversicherung wurden nun schon hinreichend erklärt, allerdings sollte Diamante hier nochmal genau nach schauen, um was für einen Vertrag es sich genau handelt.

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» martin22 » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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