Wenn Kinderwunsch zum Wahnsinn wird

vom 10.09.2011, 22:13 Uhr

Als ich noch in meiner alten Heimat gewohnt habe, kannte ich eine Frau, die damals ca 38 Jahre alt war. Also ziemlich genauso alt wie ich. Ich kannte sie, seit der Schulzeit und schon mit 17 hat sie einen ausgeprägten Kinderwunsch gehabt. Sie hatte damals schon den Partner, den sie auch noch hatte, als ich weggezogen bin und ich habe auch die ganze Zeit mitbekommen, was sie unternommen hat, um endlich schwanger zu werden.

Der Partner ist zeitweise ausgezogen, weil er es nicht mehr ertragen konnte. Mittlerweile sind sie wohl nicht mehr zusammen, weil es wohl wirklich der Wahnsinn für den Mann war, der es mehr als 20 Jahre mitgemacht hat. Er hat sich schon lange von dem Kinderwunsch verabschiedet. Aber sie wollte immer noch ein Kind. Somit wurde Sex nach Kalender und diesem Computer, der die fruchtbaren Tage anzeigt gemacht. Jogaübungen nach dem Sex. 5 x eine künstliche Befruchtung, die auch daneben gegangen ist. Angeblich war bei ihr und ihrem Partner alles in Ordnung, aber es klappte nicht.

Ich muss sagen, dass ich damals schon gesagt habe, dass ich der Beziehung nicht mehr lange gebe. Dass sie dann doch 20 Jahre gehalten hat, ist ein Wunder. Die Frau war mehr als fanatisch und wahnsinnig. Wenn man ihr gesagt hätte, dass ein Mord sie zur Mutter macht, hätte sie auch gemordet. Kennt ihr solche Menschen, die alles machen würden um Mutter oder auch Vater zu werden? Wie geht man mit solchen Menschen um? Ist das nicht eher krankhaft? Brauchen diese Menschen keine Hilfe von Außen und von Profis?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass man, wenn man an nichts anderes mehr denken kann und nur noch von diesem einen Wunsch besessen ist durchaus darüber nachdenken sollte, sich von außen psychiatrische Hilfe zu holen.

Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass der Mann es trotz dieses Wahnsinnes so lange in der Beziehung ausgehalten hat. Aber ich denke, das sehr sie einfach zu sehr geliebt hat um sie zu verlassen und dass er wegen seiner Liebe zu ihr einfach darüber hinweggesehen hat, solange er es konnte.

Ich weiß nicht, ob es überhaupt stimmt, aber ich habe mal gehört, dass es mit dem Kinderkriegen nichts wird, wenn man es sich zu sehr wünscht. Man setzt sich dann nur unnötig unter Stress und der Körper reagiert darauf mit der Ausschüttung von Stresshormonen und die können eine Schwangerschaft unter Umständen verhindern.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Das ist wirklich eine sehr unglaubliche Geschichte und diese Beziehung steht wohl einfach nicht unter einem guten Stern, oder die Frau hat einfach Pech. Jedoch würde ich sie nicht gleich als "wahnsinnig" abstempeln, auch wenn 20 Jahre eine ziemlich lange Zeit sind. Aber man muss sich doch auch einmal in die Situation der Frau hineinversetzen: Wenn man sich schon Ewigkeiten etwas wünscht und es einfach nicht bekommen kann, verändert das einen doch auch. Es ist wohl einfach ein sehr großer Wunsch von ihr, der eigentlich jeder Frau vergönnt sein sollte.

Ich wünsche dem Paar jedenfalls weiterhin alles Gute, und vielleicht klappt es ja doch noch! Man sollte sich aber auch nicht so krampfhaft an etwas fest beißen, vielleicht funktioniert es deswegen nicht. Und ansonsten: Sie könnten doch einfach ein Kind adoptieren, das dürfe ja gehen, oder?

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» katzenfeex3 » Beiträge: 201 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn der Kinderwunsch schon so zum Wahnsinn wird dann brauchen diese Leute sicher Hilfe von außen. Alleine schaffen sie es nicht mehr aus diesem Teufelskreis heraus zu kommen. Komisch finde ich dass sie keine Hilfe bekommen hat, wenn sie schon 5 künstliche Befruchtungen hatte. Mir wurde bereits nach der ersten Fehlgeburt Hilfe angeboten weil es nicht so einfach zu verkraften ist.

Ich muss auch sagen dass ich einen ziemlich großen Kinderwunsch hatte und man sich nicht besonders toll fühlt wenn es nicht klappt. Nach der zweiten Fehlgeburt haben wir uns auch schon überlegt wie es jetzt weiter gehen soll und was man machen kann. Ich bin froh das es dann doch noch geklappt hat und unsere Tochter jetzt bei uns ist, aber für den Fall das es nicht geklappt hätte dann hätten wir uns sicher für eine Adoption entschieden. Ich kenne ein Paar das selber keine Kinder bekommen kann und es eben auch schon Richtung Wahnsinn ging und mittlerweile haben sie drei Kinder adoptiert und sind glücklich.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Kennt ihr solche Menschen, die alles machen würden um Mutter oder auch Vater zu werden? Wie geht man mit solchen Menschen um? Ist das nicht eher krankhaft? Brauchen diese Menschen keine Hilfe von Außen und von Profis?

So extem denkende Menschen kenne ich nicht, aber mein Partner und ich möchten gerne noch ein gemeinsames Kind aber irgendwie will es nicht klappen. Das wäre allerdings für uns auch kein Grund, so krampfhaft jetzt danach zu leben oder zu handeln, denn wir haben die Einstellung, das wir es einfach auf uns zukommen lassen und wenn es klappt freuen wir uns und wenn nicht, dann ist es auch ok. Wir rennen nun auch nicht extra deswegen zum Arzt und lassen uns testen, denn wenn es so sein soll, das wir noch ein gemeinsames Kind bekommen sollen, dann wird es schon passieren und wenn nicht dann ist es auch gut. Ich habe ja zwei Söhne und mein Partner sagt immer, das es für ihn wie seine eigenen Söhne sind.

Wenn Menschen wirklich alles dafür tun würde, um Eltern werden zu können, dann sollten sie sich doch echt mal ernsthaft überlegen, ob sie sich nicht psychiatrische Hilfe holen sollten, denn wenn man sich so auf diese Idee verkrampft, klappt es ja meistens eh nicht und zweitens läuft da einiges falsch, meiner Meinung nach. Ich denke auch, das so etwas eine Beziehung sehr stark negativ beeinflusst und mich würde dann eine Trennung nicht wundern, wenn grade ein Partner so verkrampft auf diesen Kinderwunsch ist. Das belastet den anderen Partner ja doch sehr und der andere wird sich auch nicht verstanden fühlen. Eine gewisse Zeit kann man so etwas vielleicht durchhalten, aber irgendwann ist das Maß dan auch voll und man kann nur noch aus der Beziehung fliehen um normal zu bleiben.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kenne so eine Person nicht direkt, worüber ich auch froh bin. Allerdings war die "Ex Freundin" von meinem Ex Freund wohl auch so ein Kaliber und das war wohl auch schon ziemlich krankhaft. Mein Ex Freund hat mir oft erzählt, dass die beiden lange befreundet waren, aber das sie schon immer ein Kind haben wollte, seitdem sie fünfzehn war. Sie ist dann irgendwann weggezogen und kam nach Jahren dann wieder, da war sie um die zwanzig und hatte aber immer noch kein Kind und vor allem keinen passenden Mann dazu. Sie kam dann wohl zu meinem Ex Freund und wollte mit ihm zusammen sein. Da mein Ex Freund sie damals ganz gut fand und sie lange befreundet waren, wollte er der Sache auch eine Chance geben. Allerdings wollte sie nach drei Tagen Beziehung direkt Sex mit ihm und vor allem auch ohne Verhütung, da sie eben unbedingt schwanger werden wollte. Mein Ex hat da aber nicht mitgespielt und sich dann wieder von ihr "getrennt".

Einige Monate später hat sie wohl dann einen anderen geheiratet, nachdem sie noch mehrere Versuche unternommen hat und wurde dann auch schwanger und hat endlich ihr Kind bekommen, wo sie auch total fanatisch drauf war.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann es gut verstehen, dass die Sehnsucht nach einem Kind krankhaft werden kann. Als kinderlose Frau muss man ständig ansehen, wie junge Mütter ihre Babys spazieren fahren oder Frauen mit dicken Bäuchen entlang laufen. Das kann keiner verstehen, der nie in dieser Lage war. Ich kenne auch einige Frauen, die einfach mit dem Kinderkriegen nicht abgeschlossen haben und alles versuchen, um endlich schwanger zu werden. Und wenn beide Partner völlig gesund sind, kann es immer noch einige Punkte geben, die man abklären sollte. Es gibt viele Krankheiten, die von vielen Frauenärzten einfach nicht erkannt werden, weil sie die Mittel dazu nicht haben.

Und mit 38 Jahren ist man ja auch noch nicht zu alt, um Mutter zu werden. Und wenn man die künstliche Befruchtung zurate zieht, kann man durchaus noch mit Mitte 40 darum kämpfen, dass man endlich ein eigenes Kind in den Händen hält.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe zwar damals auch darunter gelitten, das es mit einer Schwangerschaft nicht klappen wollte. Aber ich war nicht so fanatisch, das ich alles dafür getan hätte. Allerdings habe ich mich zurück gezogen. Bin nicht mehr mit dort hin, wo ich wusste, das ich auf Babys und Kleinkinder treffe. Schwanger bin ich dann geworden, wo ich das Thema eigenes Kind für mich schon abgeschlossen hatte.

Das für mich nicht alle Möglichkeiten eine Alternative gewesen wären, lag aber sicherlich daran, das ich in unmittelbarer Bekanntschaft erlebt habe, was bei einer künstlichen Befruchtung alles schief gehen kann. Ich wollte zwar ein Kind, aber war auch nicht bereit das erhöhte Risiko einer Frühgeburt und damit eines behinderten Kindes auf mich zu nehmen.

Ich würde aus heutiger Sicht sagen, das mein Kinderwunsch noch im normalen Rahmen lag, auch wenn ich damals ein Problem damit hatte kleine Kinder um mich zu erleben. Aber das kann man ja weitgehend beeinflussen, das man eben so wenig wie möglich damit konfrontiert wird.

Allerdings kann ich eben auch andere Frauen verstehen, wenn sie eben ihre Einstellung zum Thema Kind nicht verändern und das auf Biegen und Brechen irgendwie realisieren wollen. Wobei ich nicht jede Frau, welche sich so enorm ein Kind wünscht, auch gleich alles dafür tun würde, das man ihr damit eben auch einen Mord zutraut.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kenne so ein Beispiel auch aus meinem Bekanntenkreis. Die Frau eines ehemaligen Arbeitskollegen meines Mannes versucht auch schon seit Jahren, endlich schwanger zu werden. Sie haben es zuerst 4-5 Jahre so probiert, aber es wollte einfach nicht klappen. Über die genauen Gründe weiß ich leider nicht Bescheid, und gerade bei diesem eher heiklen Thema wollte ich dann auch nicht so genau nachfragen. Da will man auch Nichte so wirklich in den offenen Wunden der Personen herum stochern. Sie haben natürlich auch alle möglichen Tests gemacht und sie haben auch wirklich alles mögliche probiert, aber es hat eben nicht funktioniert und die Frau war dann auch immer am Boden zerstört. Sie wollte auch um jeden Preis ein eigenes Kind haben, weil ein Leben ohne Kinder ihrer Meinung nach einfach nicht lebenswert ist.

Sie hat sich auch schon mehrmals künstlich befruchten lassen. Das geht ja auch immer sehr ins Geld und ihr Mann macht echt alles, was er kann. Er stellt seine eigenen Bedürfnisse komplett zurück und spart alles Geld, was er verdient, nur für die künstlichen Befruchtungen. Mir tun die Beiden auch echt leid, denn ich finde es echt schlimm, wenn so ein Wunsch nach einem Kind so einen großen Stellenwert einnimmt, das man sonst alles andere um sich herum vergisst. Bei ihnen gibt es auch Sex nach Kalender, sie hat sich extra einen Ovulationstest gekauft um die fruchtbaren Tage aus zurechnen und derzeit wird auch wieder auf eine künstliche Befruchtung gespart. Der Mann meinte auch, dass danach auch erst mal Schluss sein müsste, aber sie möchte das überhaupt nicht akzeptieren. Ich gehe ebenfalls davon aus, dass diese Beziehung nicht mehr allzu lange halten wird. Der Mann macht alles was er kann, aber er bekommt dann in einem Streit auch immer die Schuld, dass es mit dem Schwanger werden nicht klappt.

Ich finde das Verhalten dieser Frau schon ziemlich krass und früher oder später wird sie damit auch die Beziehung zu ihrem Mann zerstören. Das ist echt ein netter Kerl und lässt sich auch echt einiges gefallen, aber irgendwann kann der Mann das auch nicht mehr ertragen. Ich habe mich auch total unwohl gefühlt, als ich damals schwanger war und wir sie unterwegs getroffen haben. Sie hat mir dann die ganze Zeit neidisch auf meinen Bauch geschaut und ich wäre ehrlich gesagt am liebsten abgehauen. So extrem sollte das in meinen Augen nie werden, da sollte man sich echt professionelle Hilfe holen. Klar sind Kinder etwas wundervolles, aber man darf sich da doch nicht so drauf versteifen. Das ist meiner Meinung nach echt krankhaft und da sollte man sich auch auf jeden Fall Hilfe holen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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