12 Jahre Abitur oder lieber 13 Jahre Abitur an einem OSZ?

vom 09.09.2011, 21:30 Uhr

Was ist besser OSZ oder Gymnasium?

OSZ
0
Keine Stimmen
Gymnasium
3
100%
 
Abstimmungen insgesamt : 3

Also ich habe mal mein Abitur an einem OSZ gemacht und war damit auch total zufrieden. Derzeit sehe ich aber immer wieder Schüler die vor den OSZs zurückschrecken, weil dort die Schule 1 Jahr länger geht. In der Regel ist das aber im Sinne der Schüler, denn an den Gymnasien ist der Stoff schneller zu behandeln und die Schüler stehen unter weit aus mehr Leistungsdruck. An meiner alten Schule ist erst letztens wieder ein Schüler unter dem ganzen Druck zusammengebrochen und das ist dort nicht gerade selten. Genau deshalb habe ich mich damals dafür entschieden auf ein OSZ zu gehen. Dort habe ich ein sehr gutes Abitur gemacht mit 1,1 und war danach auch voll zufrieden. Außerdem konnte ich dort mehr für meine eigenen Interessen machen und als Fach zum Beispiel Recht oder Wirtschaft wählen.

Mich interessiert es nun was ihr über die verschiedenen Möglichkeiten denkt? Würdet ihr ein Abitur an einem Gymnasium oder an einem OSZ bevorzugen? Ich bedanke mich jetzt schon für die vielen Beiträge.

» Sebek » Beiträge: 241 » Talkpoints: 30,26 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich weiß leider nicht wo es ein OZ gibt, aber wenn es eines in meiner Nähe geben würde, dann würde ich dort sofort hingehen, weil ich es auch sehr stressig finde, wenn man in zwölf Jahren sein Abitur machen muss.

Ich bin jetzt zur Zeit in der neunten Klasse eines Gymnasiums und ob du es mir glaubst oder nicht: Ich habe jetzt schon total den Schulstress! Die Lehrer hetzen die Fächer und den Stoff nur so durch und man selbst kommt als normaler und durchschnittlicher Schüler mit normaler Anstrengung gar nicht mehr hinterher. Alleine in dieser Woche habe ich sage und schreibe 8 Tests geschrieben und musste mich dazu noch auf zwei mündliche Kontrollen vorbereiten. Wenn das nicht hart ist, dann weiß ich es auch nicht.

Ich bin darum dafür, dass die 13 Schuljahre wieder eingeführt werden. Ich habe auch vor nicht allzu langer Zeit eine Statistik entdeckt, in der beschrieben wurde, dass die Abiturschnitte immer schlechter geworden sind, seitdem die Schüler nur noch zwölf Jahre Zeit für ihr Abitur haben. Kein Wunder!

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich mache mein Abitur gerade auf einem Gymnasium und habe noch nie etwas von einem OSZ gehört, dass musste ich gerade erstmal googeln. Wir haben sowas erst gar nicht in der Nähe, daher hat sich das eh erledigt. Das mit dem einem Jahr länger, kann man aber wohl kaum verallgemeinern. Ich mache mein Abitur nämlich auch noch mit 13 Jahren hier in NRW. Erst nach uns die Jahrgänge werden von 13 auf 12 Jahre wechseln, nachdem dieses Thema ja eh schon weit und breit ausdiskutiert wurde.

Es ist absoluter Unsinn zu glauben, dass man unter ''viel'' größerem Leistungsdruck stünde, bloß weil man ein Jahr weniger macht. Angenommen nun, wir teilen den Stoff den wir den 13 Jahren machen würden auf die zwölf Jahre auf, was ergibt sich dann? Wir haben pro Jahr sage und schreibe einen Stoffanteil von 0,083 mehr also gewöhnlich. Atemberaubend sage ich da nur, was müsst ihr da büffeln! Und nun gehen wir mal davon aus, dass in der Grundschule immer nur das gleiche gemacht wird, weil hier schließlich nicht alle ins Gymnasium kommen. Dann teilt sich das eine Jahr auf 8 Jahr auf. Das ergibt einen Stoffanteil von 0,125 mehr. Kaum zu fassen oder? Das muss aber ein unglaublicher Leistungsdruck sein.

Es ist demnach also Blödsinn zu glauben, dass auf dem Gymnasium deswegen etwas schwieriger wird, zumal wir hier keine Nuclear Physik unterrichten, sondern simple Grundlagen bestimmter Fächer, damit sollte man nicht überfordert sein, ganz egal ob in 12 oder 13 Jahre. Bricht jemand unter dem Druck zusammen, wird es mit den 13 Jahren auch kein bisschen besser, diese Leute haben einfach nicht genug Grips, um auf einem Gymnasium zu überleben und gehören vermeintlich eher zu der Sorte, die von Mami und Papi geschickt wird, um nicht als Klempner, Postbote oder Friseur zu enden.

Im Grunde finde ich daher, dass man sich vielleicht für das OSZ entscheiden sollte, wenn man möglicherweise einfach das Jährchen mehr braucht, um sich über die Zukunft klar zu werden oder so, obwohl man das beim Schulwechsel nach der Grundschule sicherlich noch nicht weiß. Ansonsten dürfte es für alle was sein, die es langsam mögen und gemütlich sind. Für mich wäre es einfach ein verschwendetes Jahr, in dem ich studieren könnte, dass muss ich echt nicht haben und wie gesagt, mit dem einem Jahr mehr ändert sich auch nicht viel.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wo ich wohne gibt es 13 Jahre Gymnasium auch nur an technischen Gymnasien oder ähnlichem. Soweit ich das weiß ist der Lehrplan und die Fächer die man belegen kann schon auch etwas anders als an einem normalen Gymnasium. Bei uns scheint das ganze wohl schon etwas entspannter zu sein, weil ein grpßer Teil der Leute auf unserem technischen Gymnasium von der Mittelschule kommen und die Lehrer es dann etwas langsamer angehen lassen.

Wurde mir zumindest so erzählt, ich selbst hatte auch nur 12 Jahre Schule. Persönlich kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass dieses eine Jahr spürbar weniger Stress bedeutet. Vielleicht ist es für die Lehrer etwas angenehmer, die standen bei uns nämlich immer etwas unter Druck, alle Themen des Lehrplans behandeln zu müssen. Aber vermutlich behandelt man bei 13 Jahren auch mehr Stoff, daher nimmt sich das wohl nicht viel.

» Endi » Beiträge: 9 » Talkpoints: 3,36 »



Es ist doch gut, dass es beides gibt. Es haben nämlich beide Schulformen so ihre Vor- und Nachteile. Ich persönlich habe damals Abitur in 12 Jahren gemacht und das auch nicht bereut. Bedenken muss man hier einfach, dass der ganz große Vorteil darin besteht, dass man einfach eher fertig ist. Und ich persönlich hatte jetzt nicht so das Problem, dass man dazu im Grunde ein Jahr weniger Zeit hatte. Wobei ich eher vermute, dass man bei den 13 Jahren einfach mehr Zeit hat, statt auf dem Gymnasium weniger.

Manchen Schülern tut es aber mit Sicherheit gut, wenn sie mehr Zeit haben den Stoff zu verinnerlichen. Ich war ganz froh, dass die Oberstufe nur zwei Jahre ging und das hat auch gereicht. Viele aus unserer Klasse haben nach dem Abitur auch studiert und ein Großteil davon hat sich auch noch einmal um orientiert. Einem geht da natürlich Zeit verloren, denn wir werden ja nicht jünger. Wenn wir dann noch ein Jahr länger gebraucht hätten, wären wir ja noch älter gewesen. Insofern ist es wohl schon ganz gut so, wie es war.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke, oder besser gesagt hoffe, dass ein Abitur von einem G8er (12 Jahre Gymnasium) anders bewertet wird als eines von einem G9er (13 Jahre Gymnasium). Denn wie schon gesagt haben die G8er ein Jahr weniger und müssen deshalb viel mehr Stoff in dir Birne bekommen. Besser gesagt sie müssen nicht mehr wissen, aber mehr lernen! Daraus folgt, dass man als G9er einfacher ein gutes Abitur bekommt. Ich denke das der Unterschied im Durchschnitt circa 1-2 Notenpunkte beträgt! Deshalb würde ich davon ausgehen, wenn ein Unternehmen 2 Bewerber mit einem Schnitt von 2.0 hat, es den wählt, der nur 12 Jahre zur Schule gegangen ist. Ich weiß dass das Ganze nicht fair klingen mag, aber diejenigen die in 12 Jahren ihr Abitur machen müssen beziehungsweise mussten fanden das bestimmt auch nicht fair!

» hecki2905 » Beiträge: 44 » Talkpoints: 27,51 »


Ich stimme Crispin zu und bin der Meinung, dass es keinen großen Unterschied macht, ob man das Abitur nach 12 oder 13 Jahren macht. Diejenigen, die durch G8 große Probleme haben, hätten diese vermutlich auch gehabt, wenn sie noch ein Jahr länger Zeit gehabt hätten. "Problematisch" bzw. etwas schwieriger ist bzw. war es meiner Meinung nach höchstens für die Übergangsjahrgänge. Als bei uns im Bundesland entschieden wurde, wann das Abitur nach 12 Jahren eingeführt wurde, befand sich der erste Jahrgang, auf den dies zutraf, bereits in der 8. oder 9. Klasse, ganz genau weiß ich es nicht mehr. Hier mussten im Prinzip vier oder fünf Schuljahre in drei bzw. vier Jahren durchgenommen werden. Das ist sicherlich nicht so einfach, wie neun Jahre auf acht Jahre aufzuteilen, denn das macht kaum einen Unterschied.

Hätte ich die Möglichkeit, das Abitur nach 12 oder 13 Jahren zu machen, würde ich trotzdem die Möglichkeit, 13 Jahre zur Schule zu gehen, vorziehen. Das hat aber auch nur einen einzigen Grund, nämlich den, dass es einfacher ist, ein Schuljahr im Ausland zu absolvieren. Ich habe das damals selbst in der 11. Klasse gemacht, denn diese war meiner Meinung nach sowieso überflüssig.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Als bei uns im Bundesland entschieden wurde, wann das Abitur nach 12 Jahren eingeführt wurde, befand sich der erste Jahrgang, auf den dies zutraf, bereits in der 8. oder 9. Klasse, ganz genau weiß ich es nicht mehr.

Das war bei uns anders. Bei uns hat es nach dem es eingeführt war nur diejenigen betroffen, die danach auch aufs Gymnasium kamen. Was ich auch nicht ganz verstehen kann ist, dass du der Meinung bist es würde keinen Unterschied machen. Das ist meiner Meinung nach eine Halbwahrheit. Natürlich würde jemand der sein Abi mit 12 Jahren nicht packt es auch nicht mit 13 Jahren schaffen, das ist ganz klar, aber du musst bedenken die Schüler kommen mit 16 Jahren in die Oberstufe und müssen mit Anfang bis Mitte 17 anfangen fürs Abitur zu lernen!

Ich denke, dass du verstehst auf was ich hinaus will. Es liegt nicht unbedingt an der Leistung, weshalb das frühere Abitur im Schnitt schlechter ausfällt. Es liegt auch daran das manche mit 16 noch gar nicht begriffen haben, für wen sie eigentlich lernen! Und wie du schon sagtest hast du ein Jahr im Ausland verbracht, was dir bestimmt danach in dieser Sprache sehr geholfen hat. Das können sich die Schüler heutzutage leider nicht mehr so oft erlauben.

» hecki2905 » Beiträge: 44 » Talkpoints: 27,51 »


hecki2905 hat geschrieben:Und wie du schon sagtest hast du ein Jahr im Ausland verbracht, was dir bestimmt danach in dieser Sprache sehr geholfen hat. Das können sich die Schüler heutzutage leider nicht mehr so oft erlauben.


Stimmt, da ich die Klasse aber nicht wiederholt habe, habe ich dafür einiges in den anderen Fächern verpasst, insbesondere in den Naturwissenschaften. Das musste ich halt in Eigenarbeit nachholen. Aber das war auch kein großes Problem, sodass ich eigentlich der Meinung bin, dass in dieser Klasse eh nicht so viel Neues gemacht wird, als dass man es nicht schaffen könnte, diese paar neuen Themen auf den Rest der Jahre aufzuteilen. Bei G8 ist ein solches Auslandsjahr sicherlich schwieriger bzw. ist es hier halt meistens notwendig, dass die Klasse dann wiederholt wird.

Dadurch, dass das Abitur nun früher gemacht wird und die Abiturienten jünger sind, kann es natürlich schon sein, dass einige noch nicht so ganz wissen, wofür sie eigentlich lernen. Allerdings müssen die Jugendlichen hierdurch zwangsweise früher erwachsen werden und einem durchschnittlichen Abiturienten sollte zuzutrauen sein, dass sie wissen, was es heißt, zu lernen und wofür sie lernen.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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