Doch ein Ernährungsproblem bei Jugendlichen?

vom 12.06.2011, 23:11 Uhr

Zuletzt war ich mit meiner und einer weiteren Klasse im Urlaub. An der Mittelmeerküste ging es dann natürlich auch gleich mal an den Strand. Als die ersten ihre Klamotten auszogen, war ich doch ziemlich schockiert. Jeder von den beiden Klassen, egal ob Junge oder Mädchen, hatte entweder eine Wampe oder schon ordentlich was auf den Rippen. Vielleicht mag nicht jeder Übergewicht haben, aber seltsam fand ich das schon, weil man das unter den T-Shirts gar nicht gesehen hat.

Als ich dann mich entkleidete und mein Sixpack zeigte, fielen die Anderen aus allen Wolken und fragten mich, wie ich das denn geschafft hätte. Dabei ernähre ich mich normal, okay ich mache auch sehr viel Sport. Ich erwarte auch von niemandem, dass er eine Top-Figur hat, aber schon im Jugendalter darf man doch nicht übergewichtig sein, oder?

Als ich die anderen Kameraden dann darauf ansprach, meinten sie nur irgend etwas mit Wachstum und das würde sich noch legen. Später beobachtete ich sie dann, wie sie sich mit Süßigkeiten voll gefressen haben und zu mir gemeint haben, man müsse sich im jungen Alter noch nicht gesund ernähren, weil man sowieso noch wachsen würde. Haben die Anderen damit Recht? Meiner Meinung nach sollte man schon früh anfangen, lieber mal einen Apfel anstatt Chips zu essen.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich vertrete in diesem Gebiet auch deine Meinung, gesunde Ernährung sollte im Kindes- oder Jugendalter anfangen. Denn wenn man sich bereits früh gesund ernährt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man sich später auch gesund ernährt. Ich sehe in letzter Zeit auch immer mehr übergewichtige in meinem Alter oder jünger und wenn ich deren Essgewohnheiten sehe, frage ich mich ob diese überhaupt ein bisschen darauf achten, was sie essen. Das fängt dabei an, jede Mittagspause in den McDonalds zu gehen oder in die Dönerbude. Und wenn mal keine Zeit für den Mc bleibt, holen sie sich im Kaufland eine Menge Süßigkeiten und diese sind nach der Pause auch alle leer.

Ich habe nichts dagegen, wenn man ab und zu mal in den McDonalds geht oder sich auch mal die ein oder andere Süßigkeit gönnt, aber das sollte natürlich nicht alltäglich werden. Eine ausgewogene abwechslungsreiche und gesunde Ernährung in Kombination mit Sport sorgt für einen gesunden Körper, ein gesundes Gewicht und meiner Meinung nach ein besseres Körpergefühl.

» Max1250 » Beiträge: 827 » Talkpoints: 27,57 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Gerade wenn man das scheinbare Übergewicht der Kinder gar nicht gesehen hat, als sie noch ihre T-Shirts getragen haben, dann klingt das ja nicht nach wahnsinnigem Übergewicht, sondern nur nach ein paar Pfunden zu viel. In Badebekleidung sieht man eben alles, auch wenn so marginales Übergewicht doch überhaupt nicht schlimm ist. Sicherlich hatten die Betreffenden noch nicht mal Übergewicht, sonst hätte man das ja vorher gesehen, sondern liegen sogar noch im Bereich des Normalgewichts.

Ich erwarte auch von niemandem, dass er eine Top-Figur hat, aber schon im Jugendalter darf man doch nicht übergewichtig sein, oder?


Warum darf man das nicht, wer verbietet das? So lange es keine gesundheitsgefährdenden Ausmaße annimmt – und das ist bei wenigen Kilos nicht der Fall – ist doch daran nichts Schlimmes. Ein paar Pfund sind für einige höchstens ein ästhetisches, aber kein physisches Problem.

Als ich die anderen Kameraden dann darauf ansprach, meinten sie nur irgend etwas mit Wachstum und das würde sich noch legen. Später beobachtete ich sie dann, wie sie sich mit Süßigkeiten voll gefressen haben und zu mir gemeint haben, man müsse sich im jungen Alter noch nicht gesund ernähren, weil man sowieso noch wachsen würde.


Ich finde schon, dass Du hier eine sehr abwertende Sprache verwendest. Aus Deiner Beschreibung entnehme ich, dass Du Lehrer oder Pädagoge bist und ich finde, dass man so nicht über seine Schützlinge sprechen sollte. Es ist niemand ein besserer Mensch, nur weil er einen Waschbrettbauch hat und es steht keinem zu, sich so herablassend über andere zu äußern, nur weil die Deinem optischen Idealbild nicht entsprechen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Mit deinem Sixpack hat das meiner Ansicht nach rein gar nichts zu tun, denn wenn du viel Sport treibst, dann kannst du an sich genau so viele Süßigkeiten essen, wie deine Freunde und Klassenkameraden, denn durch den Sport arbeitest du das ja wieder runter und nur dadurch kommst du auch zu deinem Sixpack, von einem Apfel kriegt man das nun mal leider nicht. Auch ist die Frage umstritten, ob das ''schön'' ist, denn ich selbst und meiner Erfahrung nach die meisten Bekannten und Freundinnen in meinem Umfeld finden Sixpacks nicht besonders anziehend, ganz besonders nicht, wenn man einfach sieht, dass das nur vom Fußball oder Fitnessstudio kommt. Mein Freund beispielsweise hat einen leichten Sixpack vom Bergsteigen, sowas finde ich sexy, aber wenn ich diese ganzen Fanatiker im Jugendalter sehe, sorry aber das ist nun wirklich nicht sehr ansehlich.

Auch würde ich mir bei deiner Betrachtungsweise mal ein bisschen Sorgen machen, ob das denn alles so stimmt wie du das so sagst. Sagen wir mal so, es ist nicht unbedingt normal, dass eine ganze Klasse übergewichtig ist, wenn auch nur leicht oder? Ich bin in der Oberstufe und besuche mehrere Kurse mit ganz unterschiedlichen Leuten, ich habe auch andere Kurse daneben, von diesen ganzen Kursen habe ich nicht einen einzigen, bei dem ich gewissenslos sagen könnte, auch nur die Hälfte der Leute wäre großartig übergewichtig! Und du willst also gleich alle in deiner Klasse so haben, das ist schon ein bisschen merkwürdig oder?

Daher würde ich auch ruhig mal so weit gehen und mich an deiner Stelle mal fragen, haben sie die Essstörung oder habe ich sie? Das Jungen an Magersucht leiden oder übermäßig viel auf ihren Körper achten ist doch heute gar nicht mehr so ungewöhnlich mehr, also kann es meiner Ansicht nach auch sehr gut sein, dass du einfach deutlich dünner bist, weil du dir ständig um die Kalorien Sorgen machst und nichts anderes im Kopf hast. An den anderen findest du dann jedes Stück Fleisch was nicht stramm am Knochen sitzt, dick. Ich habe heute erst einen Thread von dir gelesen, in dem du dich nicht entscheiden kannst, ob du Spinat- oder Fleischtortellini kaufst, in diesem Thread wägst du tatsächlich ab, ob denn nun die Fleischfüllung kalorienarmer und gesünder ist oder die mit Spinat. Merkst du was?

Sollte es tatsächlich der Fall sein, dass deine ganze Klasse eine Wampe hat, dann ist das natürlich in gewisser Weise irgendwo eine falsche Ernährungsweise und auch ein Mangel an Sport. Vermutlich aber hatten sie wohl doch eher Normalgewicht und du bist da mit deiner vermeintlichen Calvin-Klein-Unterwäschemodell Figur zu pingelig für. Ich finde es auch ein bisschen gemein, wie du über deine Mitschüler redest, als würdest du dich mit deinem Sixpack überlegen fühlen. Über deinen Charakter sagt das leider nichts weiter aus, als das du der heutigen Modewelt und den Schönheitsidealen verfallen bist, schön finden das leider nicht alle, ich mag sowas nicht, weil das einfach zu sehr ''Möchte-gern-Mann-Sein''. Auch fände ich es durchaus naheliegend, dass es du bist, der ein falsches Gewicht hat und der zu sehr auf derart oberflächliche Dinge schaut.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Super - du hast ja wirklich eine gute Einstellung. Ich denke auch, dass das mit dem gesunden Essen einfach eine Einstellungssache ist. Ich denke nicht, dass man mit 20 einfach sagen kann, so jetzt ernähre ich mich gesund und verzichte auf alle Sünden - wenn man es vorher ständig gemacht hat, gehört es einfach zum Leben dazu. Also behalte einfach deine Einstellung bei :)

» josemuel » Beiträge: 109 » Talkpoints: 58,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe eigentlich auch so mit 14 Jahren angefangen auf meine Ernährung zu achten. Gerade solche Sachen wie lieber mal einen Apfel, wenn man eigentlich Appetit auf Schokolade hat finde ich eine richtig gute Einstellung. Bei mir ist es allerdings auch so, dass ich allgemein ungern süßes bzw. Schokolade esse und dieses Problem bei mir somit wegfällt.

Natürlich sollte man sich gerade wenn man jung ist auch mal eine Pizza gönnen können, solange man den Ausgleich findet und sich auch bewusst gesund ernähren kann. Allerdings ist es leider so, dass die wenigsten Kinder das wissen wenn sie von den Eltern eine andere Einstellung übermittelt bekommen.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe eigentlich auch so mit 14 Jahren angefangen auf meine Ernährung zu achten. Gerade solche Sachen wie lieber mal einen Apfel, wenn man eigentlich Appetit auf Schokolade hat finde ich eine richtig gute Einstellung.


Das ist ja auch eine gute Sache und die möchte ich nicht schlecht reden. Es ist ja zu begrüßen, wenn jemand auf seine Ernährung achtet, bewusst isst und versucht, auch eine gute Figur zu erhalten oder zu bekommen. Aber man darf dann den Schritt nicht gehen, dass man ebensolches Verhalten auch von anderen einfordert und sich herablassend denen gegenüber verhält, die vielleicht auch mal einen Schokoriegel mehr essen und nicht so auf ihre Figur achten.

D.h. auch wenn jemand eben nicht „den Ausgleich findet“, sondern mehrheitlich das isst, was aus ernährungswissenschaftlicher Perspektive eher suboptimale Auswirkungen auf die Figur hat; auch dann haben wir kein recht, uns über andere lustig zu machen und so von anderen zu sprechen, wie das im Eingangsposting getan wird.

Allerdings ist es leider so, dass die wenigsten Kinder das wissen wenn sie von den Eltern eine andere Einstellung übermittelt bekommen.

Kinder wissen sicherlich schon, wie eine gesunde Ernährung aussieht – wenn man mal von besonders schwierigen familiären Verhältnissen, in denen Kinder etwas verwahrlosen, mal absieht. Aber Informationen darüber, was gesund ist, erhalten Kinder überall – in der Schule, im Fernsehen, auch in Kinderzeitschriften wird thematisiert, was gesund ist und was nicht. Es mangelt also nicht am Wissen, sondern an der Motivation daran, dieses Wissen auch umzusetzen.

Welchen Weg man gehen möchte, das darf jeder für sich selbst entscheiden. Wer sich dafür entscheidet, das zu essen, worauf man gerade Lust hat und bewusst hinnimmt, dann eben vielleicht auch etwas Übergewicht zu haben, der hat diese Wahl für sich getroffen und andere haben nicht das recht, denjenigen dann zu beleidigen. Genauso wenig wie Personen, die sich bewusst gesund oder auch sparsam ernähren nicht immer gleich gegängelt und als magersüchtig hingestellt werden sollen. Man muss einfach der Ernährungs- und Lebensweise anderer Respekt gegenüber bringen und darf nicht gleich kritisieren oder herablassend werden.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Meiner Meinung nach hat Ernährung viel damit zutun, was man als Kind und Jugendlicher zu Hause gezeigt und vorgesetzt bekommt. Viele lernen gar nicht mehr, was gesundes Essen eigentlich ist. Die Eltern können nicht kochen und machen nur Fertiggerichte, wenn Kinder quengeln, bekommen sie Süßigkeiten und wenn es mal eine Feier gibt, werden keine Grenzen gesetzt. Die Jugendlichen können meiner Meinung nach erstmal nichts dafür, denn das liegt häufig in der Erziehung.

Die Sprüche, dass sich das ja auswächst mit der Zeit, sind sehr alt. Eine gute Ausrede der Eltern, ihren Kindern das Essen zu ermöglichen, weil man wächst es ja wieder heraus. Aber ob das bei jedem so ist, das weiß man ja gar nicht. Wenn die Jugendlichen keinen Schub im Wachstum haben, dann muss es sich gar nicht auswachsen und alles bleibt einfach so.

Meine Erfahrungen sind ähnlich wie deine, viele Jugendliche kennen das Wort "gesund" bei dem Thema Ernährung gar nicht. Natürlich ist es nicht verwerflich, wenn man mal was süßes isst oder mal Chips, das macht jeder mal. Aber irgendwo muss auch mal Obst, Gemüse und so etwas eingebaut sein. Regelmäßige Mahlzeiten sollten eingehalten werden, was bei vielen Familien auch gar nicht mehr gemacht wird. Das Kinder und Jugendliche immer übergewichtiger werden, ist ja nicht neu, das hat man schon aus Statistiken gesehen. Viele Kinder machen keinen Sport, dabei wäre es für Kinder und Jugendliche sinnvoll, zum Beispiel auch für die soziale Entwicklung, einen Vereinssport zu machen. Viele Eltern wollen ihren Kindern so etwas aber gar nicht ermöglichen oder geben gleich auf, wenn das Kind beim ersten Versuch abgeneigt ist. Regelmäßige Bewegung würde solche Probleme nämlich auch lösen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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