Blutplasma Spende wirklich unbedenklich?

vom 05.03.2011, 18:57 Uhr

Statt Blut hat man auch die Möglichkeit Blutplasma zu spenden. Dieses ist viel gefragter, als die normale Vollblutspende und wird auch entlohnt, wobei man bei der normalen Blutspenden höchstens eine warme Mahlzeit drin ist. Die Plasmaspende soll auch ganz einfach funktionieren. Es wird einem Blut aus der Armvene entnommen und anschließend von den Blutzellen getrennt. Dabei wird dieses Blutplasma in einem Behälter aufgefangen und das übrig gebliebene Blut wieder in den Körper zurück geführt.

Aufgrund dessen das nicht das komplette Blut, sondern nur ein Teil davon entnommen wird, soll man angeblich auch keinen Verlust an Blutteilchen haben, weshalb es schonend für den Körper sein soll. Das Blutplasma soll aus über 90% Wasser bestehen, weshalb es sich in 2 Tagen wieder neu gebildet haben soll. Bei der Spende selbst dauert es länger als bei der Vollblutspenden, da erst einmal das Plasma von den Blutteilchen geteilt werden muss und diese dann erst wieder in den Körper zurück müssen. Nun stellt sich mir die Frage, ist es wirklich so unschädlich für den Körper, dass nach nur 2 Tagen wieder alles in Ordnung ist und sich das Blutplasma wieder komplett neu generiert hat, oder wird es nur so angepriesen, damit ausreichend Leute zur Spende gehen.

Zudem versteht ich es einfach nicht weswegen dafür gezahlt wird. Es wird gutes getan für Leute die es brauchen, nur das tut man auch bei einer Vollblutspenden, welche eben nicht entlohnt, beziehungsweise nur sehr gering entlohnt wird. Dabei befindet sich das Blutplasma doch auch in der Vollblutspende. Warum wird es nun entlohnt? Die Firmen die das durchführen, nennen es Aufwandsentschädigung. Stimmt es jetzt wirklich, dass nur deshalb dafür gezahlt wird, weil es so lange dauert, oder wird mit den Begriff Aufwandsentschädigung nur um sich geworfen, weil das direkte entlohnen verboten ist und gezahlt wird, weil es doch schädlich für den Körper ist.

Das Blutplasma soll auch zu über 90% aus Wasser und der Rest zum größten Teil aus Eiweiß bestehen. In den 750ml die einem entnommen werden, sollen sich dabei 40g bis 50g Eiweiß befinden. Nun geht man zum Training, damit Muskeln aufgebaut werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Eiweiß. Wenn man jetzt jeden Monat 2 mal zur Plasma Spende gehen würde, würde es mein Krafttraining durcheinander würfeln oder könnte ich mein Training weiter in gewohnter weise weiter einhalten? Und was immer noch nicht geklärt ist, was ist denn nun daran so wertvoll. Das Wasser kann es nicht sein. Eiweiß kann man auch bei fast jeden Discounter für wenig Geld erhalten. Vielleicht ist einer schlauer als ich.

» Isall09 » Beiträge: 41 » Talkpoints: 26,84 »



Also so wie du die Blutplasmaspende beschrieben hast, ist das eigentlich ganz korrekt. Manchmal wird einem nur eine Kanüle eingeführt, das Blut wird heraus geholt, zentrifugiert und der Rest ohne das Plasma kommt durch die selbe Kanüle wieder in den Körper, manchmal gib es einen Kreislauf mit Einbahnstraße. Das heißt, dass das Blut die eine Kanüle raus geht, getrennt wird und der Rest ohne Plasma durch eine andere Kanüle wieder in den Körper geht. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, auf die ich aber nicht eingehen möchte, da ich persönlich nur die Möglichkeit habe erstere Variante zu nehmen.

Eine Blutplasmaspende dauert bei mir circa 45 bis 50 Minuten, ich bekomme die Höchstmenge, 860 Milliliter, abgezogen und nachher noch 500 Milliliter Kochsalzlösung dazu. Dass für Blutspenden nicht gezahlt wird, ist so nicht richtig, an vielen Unikliniken wird dafür bezahlt, meist sind das so 20 bis 25 Euro, dann wird das auch immer mit einer Aufwandsentschädigung begründet. Da wo ich mein Blutplasma spende wird offen gesagt, dass man entlohnt wird, nicht als Aufwandsentschädigung, sondern als Lockmittel. Ist ja auch logisch, man bekommt 17 bis 22 Euro dafür, man kann es immer machen, sofern 48 Stunden zwischen zwei Spenden liegen und die 40. Spende wird bei der Plasmaspendezentrale mit 100 Euro entlohnt.

Warum machen die das? Um "Kunden" oder Spender zu gewinnen. Die Plutplasmaspendezentren verkaufen dann das Plasma weiter, wo Plasma alles eingesetzt wird, lässt sich überall im Internet nachlesen. Aber das Plutplasmaspendezentrum, bei der ich spende, verkauft das Blutplasma für einen deutlich höheren Betrag weiter, sodass Medikamentenstudien gemacht werden können. Ich nehme an, das Plasma ist so wertvoll, da es auch andere, vielleicht nicht synthetisierbare Stoffe enthält, sodass Medikamente getestet werden können, ohne Gefahren für den Menschen.

Wie das mit deinem Trainingsplan aussieht, kann ich dir nicht so genau sagen, wenn du aber nur zwei Mal im Monat spenden gehst, dann würde ich behaupten, dass das keine großen Auswirkungen hat. Alternativ kannst du ja mal deinen Arzt oder den Arzt im Plutplasmaspendezentrum fragen oder deinen Trainer. Du könntest danach aber auch einfach einen Eiweißshake zu dir nehmen, dann hast du das Eiweiß auch wieder drin, mehr oder weniger.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Isall09 hat geschrieben:Zudem versteht ich es einfach nicht weswegen dafür gezahlt wird. Es wird gutes getan für Leute die es brauchen, nur das tut man auch bei einer Vollblutspenden, welche eben nicht entlohnt, beziehungsweise nur sehr gering entlohnt wird. Dabei befindet sich das Blutplasma doch auch in der Vollblutspende. Warum wird es nun entlohnt? Die Firmen die das durchführen, nennen es Aufwandsentschädigung. Stimmt es jetzt wirklich, dass nur deshalb dafür gezahlt wird, weil es so lange dauert, oder wird mit den Begriff Aufwandsentschädigung nur um sich geworfen, weil das direkte entlohnen verboten ist und gezahlt wird, weil es doch schädlich für den Körper ist.


Warum soll denn nicht dafür gezahlt werden? Trennen wir uns doch mal vom Blut und Blutplasma und sehen das etwas abstrakter. Die Spender liefern einen Rohstoff für ein Produkt und Rohstoffe müssen nunmal überall bezahlt werden. Dafür verlangt der Verarbeiter dann ja auch für das fertige Produkt einen höheren Preis. Nichts anderes passiert eben auch bei einer Blutspende oder einer Plasmaspende.

Ebenfalls gibt es an vielen Orten auch Geld für eine Blutspende. Beim DRK zum Beispiel gibt es nur kein Geld, weil diese zu vielerorts zu gierig sind etwas von ihrem Gewinn, den sie mit dem Blut erwirtschaften abzugeben. Informiere dich einfach mal im Internet was das DRK von Kliniken für eine Konserve verlangt und warum es für viele Kliniken billiger ist, selber ein kleines Spendezentrum zu betreiben und eine Entschädigung zu bezahlen.

Natürlich bekommt man bei einer Vollblutspende nicht das doppelte Geld, obwohl auch da in aller Regel das Vollblut in seine Bestandteile getrennt wird, also Erythrozyten, Thrombozyten und Plasma. Da du aber nur gut 500ml spendest, gibt es natürlich von den einzelnen Teilen geringere Mengen und somit halt auch nur irgendwas zwischen 15 und 25 Euro, ähnlich der Plasmaspende. Das ganze darf man übrigens nur als Aufwandsentschädigung bewerben, da es gesetzlich verboten ist mit Geldleistungen für eine Blut- oder Plasmaspende zu werben. Daher findest du direkt auf den Seiten der Dienste auch nie eine genaue Zahl, was man bekommt, sondern nur aus Erfahrungsberichten.

Im Grunde sind es aber für dich als Spender ja ähnliche Verfahren. In beiden Fällen wirst du mit einer Nadel gestochen, womit es eine gewisse Infektionsgefahr gibt oder die Möglichkeit von Fehlpunktionen mit z.B. Hämatombildung. Bei der Plasmaspende gibt es dazu das Risiko, dass du auch bei der Rückgabe nochmal ein Hämatom entwickeln kannst, weil die Nadel für die Entnahme zwar noch gut genug liegt, aber einen Tick zuweit durchs Gefäß ging oder nicht weit genug, sodass es bei der Rückgabe dann dazu kommt. Außerdem gibt es natürlich ein gewisses Restrisiko, dass z.B. in der Kochsalzlösung die du am Ende bekommst Erreger drin sind, weil diese bei der Herstellung kontaminiert wurden. Das sind aber auf Grund der hohen Überwachung nur minimale Risiken.

Im großen und ganzen bekommst du aber tatsächlich alle Blutzellen wieder. Ein paar bleiben aber auf Grund der mechanischen Belastung durch das Aufteilen mit der Zentrifuge. Das ist aber vernachlässigbar. Die Plasmabestandteile sind überwiegend Proteine und Wasser, die wirklich sehr schnell nachgebildet werden. Und genau diese Proteine sind das was so wertvoll ist. Das können Antikörper gegen bestimmte Erkrankungen sein, Gerinnungsfaktoren, Hormone usw. Vieles davon lässt sich nur bedingt synthetisch herstellen und man ist daher auf Spender angewiesen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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