Hilfe mein Hund bellt immer wenn ich nicht da bin

vom 12.11.2010, 09:36 Uhr

Ich habe ein großes Problem, mein Hund bellt jedes mal wenn ich ihn alleine zu Hause lasse egal ob ich nur einkaufen gehe oder zur Arbeit muss. Sobald ich weg bin fängt es an, und vor kurzem kriege ich auf Arbeit einen Anruf von der Polizei die mir sagten das sie meine Tür aufbrechen lassen mussten da mein Hund ohne Unterbrechung gebellt habe.

Nun habe ich Kosten von fast 900 Euro für die neue Tür. Vielleicht weiß hier ja jemand wie ich es schaffe das meinen Hund abzugewöhnen. Ich hoffe auf viele hilfreiche Antworten, denn ich habe erstmal 2 Wochen Urlaub und in den 2 Wochen will ich ihm das abgewöhnen.

» smoksmok » Beiträge: 5 » Talkpoints: 3,28 »



Hunde bellen aus verschiedenen Gründen. Wenn das Bellen öfters ins Jaulen übergeht, ist dies ein deutliches Zeichen, dass dein Hund Angst hat alleine zu bleiben und deshalb das Rudel zusammen rufen möchte. Oder aber er bellt, weil ihm langweilig ist und er nichts mit seiner Zeit anzufangen weiß.

Das Fehlverhalten liegt also auf deiner Seite, denn du vernachlässigst den Hund in deiner Rolle als Rudelführer, gibst ihm zu wenig Beschäftigung und lässt ihn zu oft alleine. Der erste Schritt die Kläfferei zu umgehen ist, sie zu ignorieren. Wenn du also das Haus verlässt und wieder betrittst, solltest du den Hund ignorieren und ihn nicht begrüßen. Dadurch merkt er, dass seine Bellerei keine Auswirkung auf dein Verhalten hat. Dein Weggehen wird nicht ritualisiert und dadurch gegebenenfalls von Hund nicht einmal bemerkt, wenn er gerade schläft oder beschäftigt ist. So etwas wie "Aus" oder "Sei still" versteht ein Hund nicht, denn er empfindet sein Bellen als natürliche Kommunikation, die du ihm ja auch nicht komplett abgewöhnen solltest.

Das Verlassen des Hauses kannst und solltest du oft trainieren und die Intervalle immer etwas mehr ausdehnen. Ob zwei Wochen reichen, um dem Hund Stille anzutrainieren wage ich zu bezweifeln, immerhin scheinst du es ja auch über einen längeren Zeitraum verkorkst zu haben und Verlassensängst kann man weder Mensch noch Hund jemals wieder abgewöhnen.

Sehr wichtig ist auch, dass du den Hund nicht so oft allein lässt und ihm Beschäftigung gibst: Gassigehen mit dem Nachbarskind, einen Kauknochen, Radio anlassen, einen zweiten Hund anschaffen, etc.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


In 2 Wochen wirst du ihm das nicht abgewöhnen können. Das braucht seine Zeit und wenn du Glück hast, bekommst du das in 6 Monaten so hin, dass er nicht mehr dauerbellt.

Das erste was du machen musst ist, den Hund ignorieren, wenn du gehst. Also keine große Verabschiedung und auch keine Begrüßung, wenn du wiederkommst. Trainiere es so, dass du deine Jacke anziehst, hinausgehst und direkt wieder reinkommst. Dann warte mal eine Minute vor der Tür und gehe wieder rein und wenn das klappt, dann gehst du die Treppe runter oder vor die Tür und komme wieder rein. Du darfst den Hund weder beim Gehen noch beim Wiederkommen beachten. Keine Begrüßung mit "Braver Hund" oder so. Auch wenn er dich begrüßen will ignoriere ihn.

Ich denke nicht, dass dein Hund Angst hat. Die wenigsten Hunde bellen und jaulen, weil sie wirklich Angst haben, sondern sie wollen das Herrchen oder das Frauchen erziehen. Sie wollen, dass diese gefälligst wiederkommen, wenn er ruft. Und er erwartet dann Beachtung, was du auf keinen Fall geben darfst. Für ihn muss es selbstverständlich sein, dass du gehst und kommst wann DU es willst und nicht wenn ER es will. Und das schaffst du nur mit Konsequenz und Härte. Vergiß nicht, jedesmal, wenn du gehst es so zu machen, als wenn du länger wegbleibst. Schuhe an und Jacke an und dann erst raus.

Wie lange muss der Hund denn alleine bleiben, wenn du arbeiten gehst? Hat er das immer schon gemacht, dass er bellt oder ist etwas vorgefallen, dass er es plötzlich macht? Ich glaube wie gesagt nicht, dass du es in 14 Tagen schaffst und ich denke, dass du dich dann lieber umsehen solltest einen Hundesitter zu bekommen. Denn es wird eine Qual sein für den Hund, wenn du anfängst zu trainieren und es nicht vollenden kannst. Dann wird es immer wieder Rückschläge geben und du brauchst ein paar Monate, um dem Hund beizubringen, dass er nicht bestimmt, sondern du ganz alleine. Der Hund maßgregelt dich und du merkst es nicht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Schon mal den Hundeprofi auf VOX gesehen. Dort werden solche Fälle auch öfter angesprochen. Bei deinem Hund wurde wahrscheinlich in der Erziehung als er klein war schon etwas falsch gemacht. Der Hund ist daran gewöhnt das immer jemand zu Hause bei ihm ist und nun fordert er das ein. In zwei Wochen ist das leider nicht zu beheben. Das erfordert intensives Training und wird Monate dauern. Der Hund bellt ja nicht weil er alleine oder einsam ist, sondern weil er erwartet das du wieder kommst wenn er "ruft".

» nadpat » Beiträge: 1077 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Dieses Problem hatten wir auch eine ganze Zeit lang gehabt und zwar immer wenn bei uns hinten am Garten ein fremder entlang gelaufen ist. Mittlerweile machen sie dies aber nicht mehr. Ich vermute mal sie haben sich daran gewöhnt. Ich denke mal du musst deinem Hund zeigen, das er nicht bei jedem kleinen Pieps anfängt mit bellen und dann klappt es auch wenn du nicht da bist.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Sicherlich kann man von mehreren Seiten an so ein Problem herangehen. Ich würde es erst mal damit probieren, den Hund an das Alleinsein in der Wohnung zu gewöhnen, indem man eben das Haus oder die Wohnung kurz verlässt und dann wiederkommt und den Hund belobt, wenn er ruhig war. Bei meinem Hund hat das gut geklappt. Sie wusste, dass ich wiederkomme und das es nicht schlimm ist, wenn ich mal weg bin. Sie legt sich nun immer schlafen, wenn ich nicht da bin.

Ansonsten würde ich den Hund vor dem Gehen noch auspowern und dann eben auch eine Beschäftigung geben, wenn du nicht da bist. Vielleicht kannst du auch jemanden finden, der deinen Hund immer mal besucht, wenn du nicht da bist, aber ich denke, dass man hier viel bei der Erziehung machen muss. Du kannst vielleicht auch mal in eine Hundeschule gehen und dort dein Problem beschreiben.

2 Wochen reichen für eine Erziehung des Hundes aber nicht aus. Man muss einen Hund immer erziehen und nicht nur eine kurze Zeit, wenn man mal frei hat. So ein Problem zu beheben dauert immer eine ganze Weile und erfordert viel Konsequenz. Wenn dein Hund sonst verträglich ist, kannst du ihn ja vielleicht auch mit zur Arbeit nehmen, wenn es dein Arbeitgeber erlaubt. Das wäre für den Übergang vielleicht keine schlechte Lösung.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Die Polizei öffnet Häuser, nur weil dort ein Hund bellt? Da würde ich zunächst einmal mit den Nachbarn sprechen und sie um Verständnis bitten, denn ganz von alleine kommt die Polizei doch nicht auf so eine Idee - zumindest würde sich unsere Polizei so eine Mühe nicht machen.

Ansonsten würde ich versuchen, eine Betreuung für den Hund zu finden beziehungsweise ihn wann immer es geht mitzunehmen. Das ist sicherlich keine Dauerlösung, du hast schon recht, du musst es ihm abgewöhnen.

Wenn es nur ein Hund ist, dann geht das sehr gut mit einem so genannten Antibell. Das ist ein Halsband, an dem ein Sensor angebracht ist und ein kleiner Wassertank. Wenn der Hund dann bellt, reagiert der Sensor und es wird ein Wasserstoß abgegeben. Das ist für den Hund unangenehm, schadet ihm aber ja nicht. Und ziemlich schnell lassen die meisten Hunde dann auch das Gebelle sein.

Ferndiagnosen sind aber immer schwer. In deinem Fall empfehle ich vorrangig, dass du dir einen Profi zu Rate ziehst, der dich und deinen Hund persönlich kennenlernen und einschätzen kann und der dir dann die richtigen Trainingsmethoden zeigt.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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