Zwiebeln richtig braten - Tipps

vom 08.09.2010, 23:15 Uhr

Meine Oma ist ja schon immer die Beste wenn es ums essen machen geht. Vor Tagen hatte sie mal wieder zu Kartoffeln Zwiebeln gebraten und die haben verdammt lecker geschmeckt. Mir gelingt das irgendwie nie, denn wenn ich Zwiebeln braten will werden diese entweder schwarz wie die nacht oder sie sind noch so gut wie roh.

Habt ihr Tipps wie man Zwiebeln richtig braten kann, also dass diese genau auf den Punkt sind? Wann sollte man die denn dazu geben oder untermischen? Oder bei welcher Temperatur kann man Zwiebeln braten damit sie richtig gut werden?

» Saturday Night » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Also ich brate Zwiebeln immer mit etwas Butter oder Butterschmalz an, niemals mit Öl. Das Öl wird zu heiß, das spritzt unheimlich und die Zwiebeln bekommen dadurch auch kein so gutes Aroma. Meine Herdplatte ist immer auf der höchsten Stufe, zumindest am Anfang. Wenn das Fett heiß ist, gebe ich die Zwiebelringe in die Pfanne. Am Anfang wende ich sie ein paar Mal, damit sie von allen Seiten mit dem Fett benetzt sind.

Dann mache ich den Deckel drauf und lasse sie ein paar Minuten braten.Durch den Deckel bildet sich Kondenswasser, damit brennen sie nicht so leicht an. Nach ein paar Minuten wende ich die Zwiebeln, mache wieder den Deckel drauf und warte. So mache ich das ein paar Mal, bis sie von allen Seiten schön braun sind und nicht mehr roh. Irgendwann, wenn sie etwas weicher sind, stelle ich den Herd auf die mittlere Stufe.

Wenn sie bei dir anbrennen, lässt du sie zu lange auf der Stelle liegen, sind sie zu roh, nimmst du sie zu früh vom Herd. Zwiebeln brauchen schon eine Zeit, bis sie schön braun sind und weich. Man muss sie öfter wenden. Wenn du beim Wenden feststellst, dass sie noch nicht braun sind, dann warte bis zum nächsten Wenden etwas länger. Irgendwann bekommst du ein Gefühl dafür und die Zwiebeln gelingen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Du solltest auf keinen Fall mit zu großer Hitze arbeiten. Die Zwiebeln werden schön knusprig, wenn man sie vorher in Mehl wendet, auch sollte man nicht vergessen, sie zu würzen, Salz, Pfeffer und etwas Fondor gehören für mich als Gewürz dazu.

Auch kannst du beim Braten der Zwiebel etwas Balsamico-Essig dazugeben, lass ihn komplett verkochen und du wirst sehen, sie bekommen eine schöne Farbe und der Geschmack wird durch den Essig etwas süßer. Das hört sich jetzt erst einmal merkwürdig an, ist aber so.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Vampirin hat geschrieben:Das Öl wird zu heiß,

Ich dachte bislang die Hitze geht von der eingestellten Temperatur der Herdplatte aus und nicht vom Öl, danke für den hilfreichen Tipp, man lernt also auch als Gastronom nicht aus. :lol:

urilemmi hat geschrieben:Salz, Pfeffer und etwas Fondor gehören für mich als Gewürz dazu.

Fondor ist kein Gewürz, sondern rein ein aus Geschmacksverstärkern bestehendes Produkt. Kauf doch gleich fertige Röstzwiebeln. Da kann man sich die Arbeit des Zwiebelschneidens gleich sparen und muss kein frisches Produkt verhunzen.

Der Großteil der Angaben hier stimmt allerdings. Zwiebeln müssen langsam braten, also anfangs die Pfanne gut vorheizen und sobald die Zwiebeln glasig sind die Platte herunter schalten. Butter eignet sich über nicht zum anbraten von Zwiebeln, da diese bei zu großer Hitze schnell bitter wird.

Am besten eignet sich ein neutrales Öl, etwas Butterschmalz oder entsprechende Ersatzprodukte. Wir setzen auf ein festen Öl mit Buttergeschmack, welches mit Silikonen veredelt wurde. Der perfekte Butterersatz also.

Würzen bitte erst nach dem anbraten, am besten mit einer Mischung aus Salz, Pfeffer und Paprika. Nach dem würzen nicht mehr zu scharf braten, sonst wird der Paprika bitter. Eventuell kann es sich noch lohnen noch einen Schuss Milch mit an die Zwiebeln zu geben, natürlich nicht an die knusprigen mit Mehl, die Milch bindet die Schwefelverbindungen und lässt die Zwiebeln so wunderbar mild werden. Diese Zwiebeln eignen sich dann beispielsweise sehr gut als Beilage zum Kartoffelpüree.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Neben der falschen Temperatur könnte den Fehler auch darin liegen, dass du die Zwiebel zu früh oder zu spät zu den Kartoffeln dazu gibst. Die Methode, dass man zuerst Zwiebeln anbrät und dann die Kartoffeln dazu gibt scheint immer noch recht verbreitet zu sein, aber die Zwiebeln braten natürlich weiter und am Ende hat man dann eben Bratkartoffeln mit verkohlten Stückchen.

Ich finde es deshalb am einfachsten, wenn ich die Zwiebeln vorher anbrate, sie dann zu Seite stelle und am Ende unter die Kartoffeln mische und das ganze noch ein bisschen ziehen lasse, damit die Zwiebeln wieder richtig warm werden. Dafür kann man die Herdplatte dann ruhig schon aus machen. Mit Deckel auf der Pfanne reicht die Restwärme aus.

Außerdem machen auch viele Leute den Fehler, dass sie nicht am Herd bleiben, wenn sie etwas anbraten. Wenn man Erfahrung hat ist das natürlich kein Problem, aber gerade als Neuling, wie du ja anscheinend einer bist, ist es wichtig, dass man immer ein Auge auf seine Pfanne hat. Denn nur so sieht man, wenn etwas die richtige Farbe hat, wenn man die Temperatur ändern sollte oder wenn man die Pfanne gar schleunigst vom Herd nehmen sollte.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich persönlich mache sehr oft Bratnudeln und da gehören für mich auch ordentliche Stücke Zwiebel mit rein. Diese werden nach Karotten, Paprika etc angebraten, da sie so viel Hitze eigentlich gar nicht brauchen um gar zu werden. Ein bisschen knackig sollen sie ja in den Bratnudeln sein, aber bereits ihren Zucker verbreiten.

Für Bratkartoffeln erhitze ich Butter oder Margarine, gebe die Bratkartoffeln hinzu und bewege sie die ersten Minuten überhaupt nicht. Dann geht es auch ein bisschen schnell mit dem braun werden finde ich. Wenn die erste Seite angebräunt ist gebe ich die feinen Zwiebelstreifen hinzu und verteile sie. Zu diesem Zeitpunkt gebe ich meist noch etwas Margarine oder Butter hinzu und schiebe alles regelmäßig, damit die Kartoffeln nicht anbacken und eben die Zwiebeln nicht zu schwarz werden. Und nun bestimmt die Zwiebel wann der Bratvorgang zu Ende ist.

Die Bräune bei den Kartoffeln haben wir ja auf einer Seite schon erreicht und werden die Zwiebeln leicht gebräunt nehme ich alles vom Herd und fülle auf. Das klappt bei mir recht gut und wenn ein Koch meint, das sei verkehrt - nun gut. Hauptsache dir schmeckt es und du führst dir kein verbranntes Essen zu :)

» Rheanna » Beiträge: 639 » Talkpoints: 3,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Julix hat geschrieben:
Vampirin hat geschrieben:Das Öl wird zu heiß,

Ich dachte bislang die Hitze geht von der eingestellten Temperatur der Herdplatte aus und nicht vom Öl, danke für den hilfreichen Tipp, man lernt also auch als Gastronom nicht aus.

Du scheinst das nicht ganz ernst zu nehmen mit dem Öl und der Temperatur. Stimmt aber wirklich. Und ich erkläre auch, wieso:

Wer in Physik bzw. Chemie aufgepasst hat, weiß, dass jeder Stoff eine ganz bestimmte Siedetemperatur hat. Will sagen wenn man unterhalb dieser Temperatur anfängt und den Stoff heiß macht, wird er nur so lange heißer, bis die Siedetemperatur erreicht ist. Ab da geht die weiter als Wärme zugeführte Energie für den Prozess des Verdampfens drauf, die Probe bleibt also so lange auf der gleichen Temperatur, bis sie komplett verdampft ist. Erst wenn sie komplett im Gasraum ist und man immer noch weiter Energie zuführt, steigt die Temperatur wieder.

Unten an der Herdplatte regelt man nur die Energiemenge, die man in die Pfanne pumpt, aber die Temperatur hängt tatsächlich stark vom verwendeten "Schmiermittel" ab.

Hinkt natürlich etwas, weil die in der Küche verwendeten fette, gerade Butter, keine Reinstoffe sind und daher keine "scharfe" Siedetemperatur haben, sondern mehr einen etwas "verschmierten" Siedebereich.

Und die Pfanne selbst, also das Metall, kann man natürlich schon heißer machen als die Siedetemperatur des Fettes. Bringt nur nix, weil dann verdampft es halt und danach ist es weg (bzw. in der Küche bzw. in der Absauge) und das Essen brennt an.

Aber in jedem Fall siedet Butter früher als extra Bratfett, weshalb man in Palmin viel "schärfer" anbraten kann.

» Seymour » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,49 »



Wenn du die Zwiebelringe vorher etwas in Mehl eintunkst, dann werden sie so gut wie niemals schwarz. Im Gegensatz zum obigen Post brate ich die Zwiebeln immer in Öl an und sie werden genau so gut, wie mit Butter. Es ist eben ein wenig bewusster der Gesundheit gegenüber, wenn man pflanzliches Öl statt Butter nimmt, so finde ich.

Es kommt natürlich immer darauf an, für was man die Zwiebeln zubereitet. Es reicht ja für manche Gerichte auch schon aus, die Zwiebeln glasig zu schwitzen, zum Beispiel, wenn man einen Strudel oder einen Flammkuchen macht. Ansonsten empfiehlt es sich wirklich, wenn man merkt, dass die Zwiebeln zu schnell dunkel werden, dass man etwas mit der Temperatur herunter geht.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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