Bewerbung: Polizeiliches Führungszeugnis

vom 31.03.2010, 23:43 Uhr

Endlich wurde ich für ein Vorstellungsgespräch eingeladen. Ich freue mich schon sehr. Am Telefon wurde mir gesagt, dass ich neben meinen normalen Bewerbungsunterlagen auch ein polizeiliches Führungszeugnis mitbringen soll. Da ich natürlich alles vollständig haben möchte, damit ich auch einen guten Eindruck hinterlassen kann, möchte ich auch dies dabei haben.

Aber warum brauchen die denn so etwas? Ist das heutzutage normal, dass der Arbeitgeber dies einsehen will? Wie lange dauert dies, bis ich dies bekomme und wo genau muss ich dies beantragen? Wer kann mir schnell Antworten geben?

» No One Lives 4ever » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ein polizeiliches Führungszeugnis beantragt man beim Einwohnermeldeamt.

Ich habe mal eins für mich beantragt, das hat 20 DM gekostet und kam nach ca. 14 Tagen per Post. Absender war der Generalbundesanwalt, also nicht erschrecken, wenn da so ein Stempel drauf prangt. Meine Eltern, bei denen ich damals noch wohnte, waren jedenfalls voller Sorge, was ich angestellt haben könnte :wink:

In bestimmten Branchen ist es den Firmen sehr wichtig, dass Ihre Angestellten eine "weiße Weste" haben, wenn sie z.B. viel mit Kunden zu tun haben und es dabei um Finanzen oder Versicherungen geht. Dort ist ja Seriösität sehr wichtig.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Viele Firmen verlangen schon so ein Führungszeugnis. Bei uns in Österreich heißt es Leumundszeugnis. Hier sind Straftaten und ähnliche Probleme mit der Polizei und dem Amt registriert. Manche davon verjähren und manche bleiben auf ewig vermerkt. Zum Beispiel ein Gefängnisaufenthalt. Wichtig ist es einfach für die Firma zu wissen, wie sehr sie jemanden vertrauen können. Oft ist eine Kleinigkeit schon ausschlagend, dass sie einen Bewerber ablehnen. Besonders wichtig ist es im Umgang mit Menschen wie zum Beispiel in Krankenhäusern oder auch mit Finanzen in Banken und Kreditunternehmen.

Beantragen kann man das in Österreich bei den Melde- oder Bezirksämtern, je nach Wohnort. Kosten liegen bei ca. 10-20 Euro und bekommt man sofort mit. Meistens muss man ungefähr eine Stunde warten und kann es dann weiterverwenden.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Auch wenn man sich zur Arbeit mit Kindern bewirbt, z.B. als Erzieher oder Lehrer muss man ein Führungszeugnis vorlegen. Schließlich haben die Eltern, die ihre Kinder zur Betreuung abgeben ein berechtigtes Interesse daran, dass der Betreuuer weder durch Gewalttätigkeit im weitesten Sinne auffälig geworden ist, noch den Kindern ein schlechtes moralisches Vorbild sein muss.

Es kommt auch immer auf den Bereich an, wo Du arbeiten willst. In einer Bank würde es sicherlich unangenehmer auffallen, wenn Du Dich nach einem Banküberfall bewirbst, als wenn du vielleicht eine Kneipenschlägerei hattest. Außerdem steht im Regelfall sowieso nichts im Führungszeugnis. Falschparken, Beleidigungen und so Kleinkram hat relativ schlechte Chancen überhaupt eingetragen zu werden. Wenn Du wirklich einen Eintrag hast, merkst Du das auch, weil Du dann eine Gerichtsverhandlung hattest und man Dir da normalerweise auch mirgeteilt hat, dass Du für dieses Verbrechen einen Eintrag bekommst. Erst wenn nämlich die Strafe ein bestimmtes Mindestmaß überschreitet, kommt überhaupt erst ein Eintrag ins Führungszeugnis.

Wenn du wirklich einen Eintrag im Führungszeugnis hast, z.B. eine Jugendsünde, die noch nicht verjährt ist, solltest Du beim Vorstellungsgespräch keinen Hehl daraus machen und offen erklären, dass Du gelernt hast und gereift bist. Wenn Du was verbockt haben solltest, was ich nicht hoffe, müsstest Du dafür eben gerade stehen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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