Armsünderfett hat einen heidnischen Ursprung

vom 08.06.2015, 01:25 Uhr

Menschenfett war ein wichtiger Bestandteil hochwertiger Salben und Arzneimittel. In alten Arzneibüchern des 16. Jahrhunderts wird in Rezepturen das Menschenfett neben Bärenfett und dem Fett anderer Tiere aufgeführt. Die Volksmedizin nannte es Armsünderfett oder Armsünderschmalz. Scharfrichter stellten es aus Körpern Hingerichteter her und verkauften es. Diesem Fett wurde eine besondere Wirkung zugeschrieben. Das kam aus heidnischem Opferglauben. Die Henker hatten eine wichtige Einnahmequelle.

Aus dem Armsünderfett wurden verschiedene Salben hergestellt, die helfen sollten gegen Zahnschmerzen, Gicht und Knochenschmerzen. Das Fett war ein Allheilmittel. Es galt auch als schmerzlindernd bei Arthritis und Rheuma. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es unter „Humanol“ in flüssiger Zubereitung zur Injektion genommen bei Narbenbehandlung und Wundinfektion. Das Ergebnis war gering, deshalb wurde es nicht mehr genommen. Bis 1980 wurde es noch in Faltencremes angeboten. In den 1980er Jahren tauschte man es gegen tierisches Fett, weil das HI-Virus aufkam.

So kam es auch in Peru dazu, dass man eine Geschichte erfand, wie Mörder Ermordeten das Fett absaugten und in Labore verkauften, hier.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich bin hin und her gerissen zwischen Ekel und Faszination. Woher hast du denn diese Information? Echt skurril.

Ob Menschenfett gegen Rheuma hilft, wage ich zu bezweifeln, aber zur Hautpflege ist es vermutlich besser als manches teure Produkt aus dem Labor. Nur die Vorstellung, was es ist und wo es herkommt ist ganz schön eklig. Da nehme ich doch lieber Schweineschmalz für selbst gemachte Salben. Und da der Körper von Mensch und Schwein recht ähnlich sein soll, ist beides vermutlich vergleichbar wirksam.

Bislang habe ich es auch immer für ein Gerücht gehalten, dass solche Ingredienzien in Kosmetika verarbeitet wurden. Aber es scheint zu stimmen. Es gehen ja auch Gerüchte um, dass früher Plazentagewebe aus den Geburtsstationen an die Kosmetikindustrie verkauft wurden, um es in Anti Falten Cremes zu verarbeiten. Wenn man das so hört, dann freue ich mich über jede Falte die ich habe und haben werde. Die hat dann Bleiberecht!

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Plazenta in Kosmetik wurde früher nicht verschleiert. Es gab Hormocenta, da lässt der Name es es erahnen. Die Produkte gibt es auch heute noch, aber jetzt in sind pflanzliche Hormone drin. Placentubex C von Merz ist schon lange vom Markt, aber auch da sagt der Name alles. :D

Übrigens ist Kosmetik mit Hormonen und aus der Plazenta nicht veraltet. Hier möchte man so etwas nicht haben. Dafür stehen im asiatischen Raum die Kosmetiktempel mit ganzen Pflegeserien mit Plazenta voll. Da liegt das gerade absolut im Trend.

Menschenfett war früher eine wichtige Einnahmequelle für Henker und Scharfrichter. Die haben einen nicht unerheblichen Teil ihres Einkommens mit dem Verkauf des Fetts erzielt. Schließlich stand das Fett im Arzneibuch, ebenso wie viele andere Fette. Wie das Fett vom Menschen nun genau ist, da haben wir zum Glück keine Ahnung von. Aber auf Dachsfett und Hirschfett möchte ich nicht verzichten. :D

» cooper75 » Beiträge: 13331 » Talkpoints: 498,86 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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