Als Betriebswirt im Beruf weiterbilden - aber wie und wo?

vom 16.11.2009, 00:17 Uhr

Ich habe meine Lehre abgeschlossen und das mit einem Durchschnitt von 1,3. Darauf bin ich sehr stolz und nun möchte ich aber nicht ewig im Kuhstall versauern und täglich nur Euter sehen. Ich möchte weiter lernen und Meister oder Betriebswirt werden.

Wo kann man sich bewerben und wie ist der Werdegang? Ich möchte gern weiter im Betrieb bleiben und trotzdem im Beruf Vorwärts kommen. Woher bekomme ich Geld während dieser Zeit?

» Jürgen75 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ein ganz kurzer Tip von mir. Schau mal auf der Internetseite der ZFU "Zentralstelle für Fernunterricht". Wenn Du dort in die Suchfunktion "Betriebswirt" eingibst, dann bekommst Du jede Menge treffer, von Anbietern, bei denen Du diese Weiterbildung quasi berufsbegleitend von daheim machen kannst. Keine Sorge, die meisten sind am Ende IHK-geprüft. Einige haben auch kurze Anwesenheits-Unterrichtseinheiten. Da solltest Du auf einen Anbieter in Deiner Nähe achten. Und vergleich fleißig die Preise, da gibt es oft gehörige Unterschiede.

Bei Deinem Notendurchschnitt habe ich keine Bedenken, daß Du die nötige Disziplin aufbringst das Ganze von zuhause aus anzugehen. Viele Anbieter von Fernunterricht bieten auch Foren, in denen Du Dich mit Anderen austauschen kannst und Dich auch zu Lerngruppen zusammenschließen kannst, wenn es die Entfernung erlaubt.

Ob es eine Art Zuschuss gibt, kann Dir am besten Deine örtliche Agentur für Arbeit beantworten. Vielleicht bekommst Du ja hier auf Deine Anfrage noch mehr verwertbare Hinweise. Ich drück Dir die Daumen.

» Fuzzy » Beiträge: 242 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn Du die Frage nach einer guten Weiterbildung stellst, dann musst Du benennen, welche Lehre Du abgeschlossen hast. Ich denke, generell ist der Meister oder auch der Betriebswirt möglich, es stellt sich dennoch die Frage nach der Sinnhaftigkeit der jeweiligen Weiterbildung.

Wenn Du z.B. eine kaufmännische Ausbildung (Lehre) abgeschlossen hast, dann würde ich Dir den staatlich geprüften Betriebswirt empfehlen. Weitere Informationen zu diesem Abschluss findest Du bei wikipedia oder bei google. Ich selber habe den Abschluss bei der DAA Wirtschaftsakademie in Düsseldorf gemacht und kann ihn deshalb empfehlen. Weitere Erfahrungswerte mit anderen Abschlüssen habe ich nicht.

Wenn Du während der Weiterbildung im Betrieb bleiben möchtest, wird es nicht so leicht sein, eine Förderung zu erhalten. Alle wichtigen Informationen zu Förderungen erhältst Du aber bei dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.

» Frenchi » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,56 »



Es gibt einfache und kostengünstige Weiterbildungen zum staatlich geprüften Betriebswirt. Ab dem neuen Schuljahr fange ich auch so eine Weiterbildung an, nachdem ich vor einem halben Jahr meine Ausbildung zur Bürokauffrau abgeschlossen habe. Viele Berufskollegs bieten diesen Bildungsgang an.

Es ist auch kein Problem, weiterhin berufstätig zu bleiben und somit auch weiterhin Geld zu verdienen und nebenbei die Weiterbildung zu absolvieren. So ist das eigentlich auch vorgesehen, denn für diese Weiterbildung brauchst du eine Berufserfahrung von mindestens einem Jahr, die du aber auch während der Zeit der Weiterbildung erwerben kannst.

An dem Kolleg, in dem ich meine Weiterbildung machen werde, findet der Unterricht an zwei Wochentagen von 18 bis 22 Uhr statt, sowie alle zwei Wochen samstags von 8 bis 13 Uhr. Wie du siehst, sind die Zeiten also auf einen "normalen Arbeitnehmer" eingestellt. Ich bin allerdings halbtags beschäftigt und ich denke, dass ich daher die Weiterbildung ohne große zeitliche Probleme bewältigt kriegen müsste.

Die Weiterbildung geht über drei Jahre und dann hat man den Abschluss als staatlich geprüften Betriebswirt. Ich denke, dass das schon eine sehr gute Sache ist und im Vergleich zu einem Studium ist es viel kostengünstiger und man wird im Vergleich zu einem Vollzeitstudium auch nicht aus dem Arbeitsleben gerissen.

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich wollte auch noch auf den zeitlichen Umfang der Weiterbildungsmaßnahme des "Staatlich geprüften Betriebswirt" eingehen.

Ich habe im Juni meine Ausbildung zum Industriekaufmann beendet und mich, wie meine Vorrednerin, an einem Berufskolleg angemeldet, um mich weiterzubilden. Die Schulzeiten der Vorrednerin decken sich mit meinen Schulzeiten (Kommst du zufälligerweise auch aus Recklinghausen ;-)? ). Die Kosten sollen bei rund 1.000 Euro für die dreijährige Weiterbildung liegen, wobei 50 Euro als Anmeldegebühr zu entrichten sind.

Zusätzlich zu den normalen Schulzeiten gibt es allerdings bestimmte Kurs / Seminare, an denen man teilnehmen muss. Für diese kann es durchaus sein, dass ein Urlaubstag geopfert werden muss. Zudem liegen diese nicht immer zwangsläufig in der näheren Umgebung.

Beim Betriebswirt kannst du zudem zwischen zwei verschiedenen Bildungsgängen wählen. Zum einen den Betriebswirt im Bereich Rechnungswesen und zum anderen noch im Bereich Steuern.

» daniel0904 » Beiträge: 53 » Talkpoints: 19,45 »


Eine Finanzierung ist auch über Meister-Bafög möglich. Nähere Informationen findet man im Netz. Dies gilt nicht nur für Meister, wie der Name suggeriert, sondern auch für andere Aufstiegsfortbildungen, z.B. Techniker und Betriebswirt.

Vielleicht wäre dies etwas für Dich? Es lohnt sich, die ganzen Beispielrechnungen durchzurechnen, denn es gibt verschiedene Erlässe auf das Darlehen. Nicht alles muss zurück gezahlt werden. Für die bestandene Prüfung werden z.B. schon 25% von der Förderung erlassen. Das ist ein ganzer Batzen, der dann nicht mehr als Kredit fällig wird. Zuschüsse gibts auch, wenn man Kinder hat usw.

» SDRumoil » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 29.08.2010, 22:25, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Gibt es das Meisterbafög denn auch bei Teilzeitweiterbildungen oder nur bei Vollzeitweiterbildungen? Was beinhaltet das Meisterbafög?

Na ja ich mache meine Weiterbildung zur Betriebswirtin ja nur in Teilzeit, aber das finde ich auch eigentlich die bessere Variante. Es ist ja nicht gesagt, dass man nach einer Vollzeitweiterbildung dann auch gleich eine Stelle findet und nachher hat man zwar einen guten Abschluss, aber keinen Job. Das ist ja auch nicht so toll.

Die Weiterbildung in Teilzeit dauert zwar etwas länger und ist meistens auch etwas anstrengender, da man nebenbei ja im Normalfall arbeitet und die Kurse oft spätabends stattfinden, aber dafür kommt man nicht aus dem Beruf raus und verdient so sein eigenes Geld. Es ist zwar auch nicht gesagt, dass man nach der Weiterbildung eine Stelle findet, die dem Weiterbildungsabschluss entspricht oder dass man in der Firma, in der man vorher gearbeitet hat, gleich mehr verdient, aber der bisherige Job ist einem ja relativ sicher.

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wie dir schon gesagt worden ist, gibt es mehrere Möglichkeiten sich zum Betriebswirt weiterbilden zu lassen. Wenn du weiterhin arbeiten gehen möchtest und deine Stelle nicht aufgeben, dann dürfte für dich wohl am ehesten eine Fachliche Weiterbildung neben dem Beruf in Frage kommen aber dabei solltest du auch darauf achten, ob das ganze hinterher anerkannt wird und ob man den Titel Betriebswirt dann auch führen darf oder das ganze einen Zusatz erfordert.

Ich selbst studiere nebenbei an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (kurz VWA). Dabei basiert dieses System, dass man sich auf eine Vertiefung festlegt wie Marketing & Vertrieb, Controlling, Sozialwesen etc. wo einem tiefere Kenntnisse vermittelt werden. Nach vier Semestern erfolgt die erste Abschlussarbeit die eine Gruppenarbeit darstellt, und hinterher darf man sich bereits Ökonom nennen. Darauf basierend kann man weitere zwei Semester drauf setzen, unabhängig von der vorherig gewählten Fachvertiefung, weiter machen zum Betriebswirt VWA. Sollte es dir dann immer noch nicht reichen, dann kann man damit auch weiterhin studieren in einem Bachelor/Masterstudiengang. Von den Kosten her ist das ganze natürlich nicht ohne, aber da man die Möglichkeit hat nebenbei weiterhin zu Arbeiten ist das ganze auch möglich. Für den Betriebswirt beispielsweise fallen monatliche Kosten von 120 Euro an für die genannten 6 Semester die man steuerlich geltend machen kann, und ggf. möchte dein Arbeitgeber dein Vorhaben auch unterstützen in finanzieller Hinsicht? Nachfragen könnte sich in der Hinsicht schon lohnen.

Was du allerdings bedenken solltest, das ganze ist kein Spaziergang und erfordert von dir einen hohen Einsatz und auch Ehrgeiz. Zudem brauchst du ein familiäres Umfeld welches eine solche Maßnahme erfordert. Denn du musst zu deiner Arbeitszeit dann noch die Zeiten für die Vorträge und das Nachbereiten der Vorträge einkalkulieren. Dafür solltest du nochmals ungefähr 20 Stunden die Woche einplanen, was natürlich zu lasten deiner Freizeit mit Freunden, Partner und Familie geht. Die meisten hören bei solchen Maßnahmen aus dem Grund auf, dass sie diese Doppelbelastung unterschätzt haben und ihnen ihre Freizeitgestaltung doch wichtiger ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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