Hörgerät - Vorteile & Nachteile

vom 05.01.2012, 12:26 Uhr

Mein Opa hört immer schlechter. Wenn man ihn anspricht, so muss man damit rechnen, dass er es entweder nicht mitbekommt oder sofort die Frage kommt "Was sagst du?" Und dann kann man hoffen, dass er es beim dritten Wiederholen endlich versteht. Man muss langsam, laut und deutlich mit ihm sprechen und selbst dann ist die Chance klein, dass er es versteht. Fast seine ganzen Geschwister tragen ein Hörgerät und auch sein Vater hörte im Alter ziemlich schlecht. Es ist also quasi auch ein wenig erblich bedingt.

Nun möchte er aber partout kein Hörgerät, obwohl wir ihn schon so oft darauf angesprochen haben. Er möchte auch keinen Ohrenarzt aufsuchen. Besonders meine Oma stört es aber ungemein, dass er nicht versteht, was sie ihn fragt. Sie muss neben ihm stehen und laut sprechen, sodass er es hört. Wenn sie ein Zimmer weiter steht, die Türen offen sind, er nebenan steht und sie zu ihm ruft, dann hat sie wohl die geringsten Chancen, dass er es hören wird. Er führt dann immer die Leiden seines älteren Bruders auf. Dieser hat schon seit Jahren ein Hörgerät, meint aber, gerade wenn er in einer Gesellschaft wäre, wo die Leute alle durcheinander reden, wäre es extrem anstrengend und er müsse sein Hörgerät sogar ausmachen, weil es zu sehr schallen würde.

Wie würdet ihr euch jetzt verhalten? Gibt es noch weitere Nachteile ein Hörgerät zu meiden? Überwiegen vielleicht sogar die Nachteile? Was sollen wir jetzt tun? Zwingen können wir ihn ja auch nicht, zum Ohrenarzt zu gehen. Ich denke davor hat er auch Angst, weil er sicher weiß, dass er vom Arzt wahrscheinlich ein Hörgerät verschrieben bekommen würde. Mein Opa ist da ziemlich hartnäckig. Wie kann man damit umgehen? Sollte man ihn überreden zum Arzt zu gehen? Wir wollen ihm ja eigentlich nur helfen. Welche Möglichkeiten gibt es noch ein Hörgerät zu bekommen. Muss man das vom Arzt verschrieben bekommen oder gibt es im Geschäft, wo man Hörgeräte kaufen kann spezielle Hörtests, wo man dann auch feststellen kann, welches Hörgerät mein Opa benötigt? Beim Optiker gibt es ja beispielsweise auch Sehtests.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe seit 9 Jahren ein Hörgerät auf der rechten Seite, obwohl ich mit meinen 27 Jahren ja noch recht jung bin (Es war nicht so, dass ich mir meine Ohren durch Laute Musik ruiniert habe, sondern diese Hörschwäche hatte ich schon von Geburt an, nur ist sie nicht sofort festgestellt worden). Ich finde, die Vorteile eines Hörgerätes überwiegen gegenüber den Nachteilen bei weitem. Ich habe vor etwa einem Jahr mein zweites Hörgerät bekommen, weil mein erstes kaputt war und die Zeit, bis ich zum Hörgeräteakustiker kam und der mir ein Ersatzgerät mitgab, war schon komisch, weil ich mich so an das Hören mit Hörgerät gewöhnt hatte.

Bei mir war es so, dass ich Anfangs bei einem Ohrenarzt im Behandlung war und der mich dann an den Hörgeräteakustiker verwiesen hatte. Man kann auch direkt zu einem Hörgeräteakustiker gehen und sich dort beraten lassen. Die Tests, die notwendig sind, kann der Akustiker genauso machen wie der Ohrenarzt. Bei meinem zweiten Gerät bin ich sofort zu einem Hörgeräteakustiker gegangen. Ich finde es eigentlich sogar besser, direkt zum Hörgeräteakustiker zu gehen. Ich habe festgestellt, dass der sich in der Regel viel mehr Zeit für einen nimmt als der Ohrenarzt.

Zum Ohrenarzt muss man allerdings trotzdem, wenn die Krankenkasse einen Anteil zu dem Hörgerät bezahlen soll. Ich musste zwei mal zum Ohrenarzt während der Behandlung. Zum ersten Mal, um mit bestätigen zu lassen, dass wirklich eine Hörschwäche bei mir vorliegt. Zum zweiten Mal musste ich dann zum Ohrenarzt, als ich das passende Gerät gekauft hatte. Dann hat der Arzt eben noch bestätigt, dass das Hörgerät das richtige ist und die Hörschwäche ein Stück weit beheben kann.

Ich finde das Hörgerät einfach Super. Mir war es ja selber auch unangenehm, immer nachfragen zu müssen. Ich fand bei meinem ersten Hörgerät, was ich ausprobieren durfte, einfach toll, den Unterschied zu merken und plötzlich Stereo hören zu können. Ich kann dir also nur Raten, mal mit deinem Opa zu einem guten Hörgeräteakustiker zu gehen, damit er mal Hörgeräte probiert. Es ist ja oft so, dass man sich damit zufriedengibt, was man hat. Aber wenn man dann den Unterscheid zu vorher hört, ist das schon echt toll.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Barbara Ann hat geschrieben:Ich kann dir also nur Raten, mal mit deinem Opa zu einem guten Hörgeräteakustiker zu gehen, damit er mal Hörgeräte probiert.


Okay, danke für den Tipp. Ich kann es ihm ja mal bei Anwesenheit meiner Oma vorschlagen, sicher wird die mir dann auch zustimmen. Ich habe noch nichts von einem Hörgeräteakustiker gehört. Ich weiß, dass es bei uns in der Kleinstadt einen Optiker gibt, aber wenn es um Hörgeräte geht, so muss man dazu wahrscheinlich in die nächstgrößere Stadt. Beim googlen bin ich dann auch auf zwei solcher Geschäfte, die Hörgeräte anbieten, gestoßen. Die Stadt liegt etwa dreißig Kilometer von uns entfernt, Geschäfte in der näheren Umgebung habe ich leider nicht finden können, aber wenn er dann endlich wieder besser hören würde, wäre das die Fahrt auf jeden Fall wert.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, dass man, wenn man ein Hörgerät braucht, auch eines benutzen sollte. Das ist einfach nur eine Hilfe, die eben manchmal von Leuten, die etwas älter werden, im Alter benötigt werden. Diese sollte man dann lieber annehmen und auch benutzen. Schließlich dienen sie ja dazu, dass man im Alltag besser zurecht kommt.

Ich denke, dass ich ein Hörgerät benutzen würde, wenn ich eines brauchen würde. Wie alle Hilfsgeräte, zum Beispiel Krücken und so weiter, haben sie einen bestimmten Nutzen und man bekommt sie nur verschrieben oder empfohlen, wenn man sie braucht. Darum sollte man sie nutzen und sich nicht dafür schämen!

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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