Mit dem Auto in die Innenstadt

vom 11.08.2011, 08:39 Uhr

Ich habe gerade hier im Forum zum Thema: Parkplatzmangel in der City gepostet. Dieses Problem wird sicherlich von Stadt zu Stadt unterschiedlich sein und vielleicht gar nicht ausschlaggebend sein, eine Entscheidung darüber zu treffen, ob man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto in die Innenstadt fährt.

Ob sich jemand für das Autofahren oder die öffentlichen Verkehrsmittel entscheidet, hängt sicherlich von weit aus wichtigeren Faktoren ab. Wer in der Innenstadt arbeitet und vielleicht sogar während seiner Arbeitszeit auf sein Auto angewiesen ist (zum Beispiel für Kundenbesuche oder ähnliches), für den wird sich sicherlich diese Frage auch erübrigt haben. Aber wie schaut es mit all den anderen Leuten aus? Wie fahrt ihr in die Innenstadt und warum entscheidet ihr euch dafür?

Ein Faktor der ja eine Rolle spielt, sind die Kosten. Auf der einen Seite habt ihr das Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel und auf der anderen Seite nicht nur Fixkosten für das Auto, sondern natürlich auch Benzinkosten, welche ja im Moment nicht ganz so rosig sind und letzten Endes auch die Parkplatzgebühren, welche in der Stadt ja auch ziemlich teuer sind. So kann ein ein kleiner Ausflug in die Stadt mal ganz schnell fünfzehn Euro kosten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch der Stressfaktor. Auf der einen Seite könnt ihr euch ganz entspannt in die Bahn setzen und seit mehr oder weniger schnell in der Innenstadt und auf der anderen Seite wiederum habt ihr den Stress im Auto. Da habt ihr die ganzen roten Ampeln, "doofe" Autofahrer, Staus und nicht zuletzt die Rush-Hour! Im Gegenzug seit ihr aber nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen, seit unabhängig und müsst eure Einkäufe nicht schleppen.

Der letzte wichtige Punkt, der für manche eine wichtige Rolle spielt ist selbstverständlich auch der Umweltschutz. Hier muss man gar nicht viel erzählen. Bahnfahren ist nun mal umweltschonender, als mit seinem Auto in die Stadt zu fahren. Außer man fährt natürlich ein Elektroauto!

Wie steht ihr zu diesem Thema? Ist ein Kinobesuch oder eine Shoppingtour in der Innenstadt mit einem Auto verbunden, oder fahrt ihr gleich lieber mit den Öffentlichen? Oder macht ihr das generell situationsabhängig?

» AJK » Beiträge: 318 » Talkpoints: 23,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich wohne sehr ländlich und bin schon allein deshalb auf das Auto angewiesen. Einen regen Busverkehr oder gar einen Bahnhof haben wir hier gar nicht mal zur Verfügung.Zwar ist der nächste Bahnhof auch 10 Kilometer entfernt, aber wenn man bedenkt, dass das Zugticket in die nächstgrößere Stadt knappe 11 Euro für eine gute Stunde Zugfahrt kostet und laut Routenplaner die Benzinkosten knapp 4 Euro weniger für die gleiche Strecke ist, spricht das schon eine deutliche Sprache. In dieser Stadt kennen wir auch gute Parkmöglichkeiten, die nicht allzu teuer sind, davon abgesehen, dass dort Verwandte leben, die sowieso außerhalb der City leben und es dann noch länger dauert, bis man dort hinkäme. So ist es für uns durchaus praktischer, dahin mit dem Auto zu fahren.

Nach Bremen oder Hamburg beispielsweise bevorzugen wir zwar das Zugticket, da das Niedersachsenticket für uns ganz gut machbar ist, aber mir sind da schon zu viele suspekte Leute untergekommen. Ich habe zwar noch keine direkten schlechten Erfahrungen gemacht, aber oftmals fährt doch ein ungutes Gefühl mit, vor allem, wenn sich größere Gruppen von Leuten, die beispielsweise von einem Fußballspiel kommen, mit im Zug befinden und eventuell sogar Alkohol zu sich nehmen. Ich bin da doch immer sehr vorsichtig.

Früher habe ich in einer größeren Stadt in Hessen gearbeitet und wohnte davon mehr als 100 Kilometer entfernt. Da der Stadtteil außerhalb liegt, war es kein Problem, dort einen Parkplatz zu bekommen. Natürlich wäre es besser gewesen, ich wäre mit der Bahn gefahren, was ich auch versucht habe. Die ersten Wochen habe ich das auch durchgezogen, aber fast jeden Tag kam der Zug zu spät oder ist sogar ausgefallen, da habe ich es dann gelassen und bin doch mit dem Auto gefahren. Problematisch hierbei war es, dass die Autobahn sehr gut befahren war, gerade an den Kreuzen gab es keine Möglichkeit, dem Stau zu entkommen. Aber ich war mit dem Auto letztendlich flexibler und dann doch pünktlicher, als wäre ich nun mit der Bahn gefahren.

Viele Arbeitgeber bieten doch in Innenstädten die Möglichkeit, firmeneigene Parkplätze zu nutzen, an und ich denke, wenn man so wie ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schlechte Erfahrungen gemacht hat, wäre es schon sinnvoll, diese dann so zu nutzen. Klar muss man sich mit Stau anfreunden, aber Busse und Bahnen sind zu Stoßzeiten bestenfalls so ziemlich voll, wenn nicht sogar überfüllt. Ich denke, es ist gehupft wie gesprungen. Für mich wäre es auch noch entscheidend, wie weit eine Bushaltestelle oder ein U-Bahnhof von der Arbeitsstelle entfernt wäre.

Ich habe noch das Problem, dass mich das Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln wesentlich mehr anstrengt, als das Auto fahren. Da kann ich noch nicht einmal sagen, wieso das der Fall ist. Aber zwei Stunden Zug fahren macht mich müder als zwei Stunden Auto fahren inklusive Stau oder stockender Verkehr.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Es ist doch so, dass die Frage wie man in die Innenstädte gelangt, heute zunehmend zum Politikum wird und gar nicht mehr vom Individuum zu entscheiden ist. Die Städte selbst haben die Möglichkeit entsprechend Einfluss zu nehmen und machen dies auch. Natürlich auch getrieben von sogenannten Sachzwängen (wenn einfach zu viele Automobile in der Stadt sind, kann man nicht noch mehr wollen oder fördern).

Ich kann mich an eine Werbekampagne erinnern, in welcher z.B. die Stadt Paderborn (ist schon wirklich lange her) damit geworben hat, dass man eine autofreundliche Innenstadt hätte. Auf der andere Seite, was wohl die Regel ist, versuchen Städte immer mehr die Autos eben fern zu halten, indem man auch künstlich die Bedingungen verschlechtert. Das findet auch seinen Ausdruck darin, dass Parkplätze knapp gehalten und teuer vergeben werden. Aber dann natürlich auch die Verkehrsführung usw. usf.

Wenn immer möglich würde ich - gerade in deutschen Großstädten - bevorzugt die Park&Ride Möglichkeiten nutzen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt fahren. Mit dem Auto ist es mittlerweile schlicht zu unbequem. Selbst wenn man nichts gegen die Staus hat und genügend Geduld und Zeit hat, sträuben sich einem doch die Nackenhaare, wenn man an die Parkplatzsuche denkt. Auf Parkhäuser auszuweichen wäre natürlich denkbar, ist aber vermutlich die teuerste Methode. Ich denke, dass man aus wirtschaftlicher Sicht oftmals mindestens bei +/-0 herauskommt, wenn man die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternimmt und sich so ein Parken über Stunden erspart. Das unterstellt natürlich, dass man nicht nur für wenige Minuten in der Stadt zu tun hat.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich muss mich Steph da voll und ganz anschließen, ich finde öffentliche Verkehrsmittel auch eher stressig. Bei mir kommt hinzu, dass die nie fahren, wenn ich sie brauche, und wenn fahren die einen derartig großen Umweg, dass ich tatsächlich zu Fuß schneller wäre. Außerdem gefällt mir nicht immer, welcher Personenkreis hier unterwegs ist und während der Stoßzeiten im Berufsverkehr sehe ich den Trubel in Bus und Bahn auch nicht entspannend an. Da hocke ich also doch lieber im Auto, da ist es warm, ich habe Musik und kann in mein Lenkrad beißen und hemmungslos motzen.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn ich bei uns im Ort in die Innenstadt muss, dann fahre ich mit dem Fahrrad da dies bequemer ist und wie du schon erwähnt hast Stressfreier. Allerdings nutze ich ansonsten eigentlich immer das Auto. Für mich käme es nicht in Frage das Auto am Bahnhofsparkplatz ab zu stellen, zum einen kostet der Parkplatz ja auch Geld und zum anderen die ewige Parkplatzsuche hier ist genauso schlimm wie in der Stadt und dann noch auf den Zug warten oder die Straßenbahn ist nix für mich. Dann nehme ich lieber den Citystress in Kauf und fahre mit dem Auto. Da brauche ich dann auch nicht ewig meine Einkäufe rum zu schleppen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Also wenn ich arbeiten muss, dann fahre ich mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln, das liegt einfach daran, dass ich nicht jeden Morgen ein Auto zur Verfügung habe und ich aufgrund meines Status als Student automatisch eine Fahrkarte für die öffentlichen Nahverkehrsmittel besitze.

Auch in die Innenstadt fahre ich ganz gerne mal mit der Bahn. Der Bahnhof ist keine fünf Minuten zu Fuß entfernt von mir und ich bin dann in zehn Minuten Zugfahrt in der Innenstadt. Allerdings fahre ich auch ab und zu mit dem Auto, wenn ich es beispielsweise eilig habe, denn vom Bahnhof zu den Geschäften kann es manchmal recht lange dauern. Dennoch ist es günstiger, wenn man ohnehin sozusagen gezwungenermaßen über ein Fährticket für die öffentlichen Nahverkehrsmittel verfügt, diese auch zu nutzen und nicht unbedingt das Auto zu nehmen.

Was ich aber sagen muss ist, dass es nicht wirklich immer bequem ist mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln zu reisen. Gerade morgens, wenn alle Leute zur Arbeit wollen, drängelt man und schubst man, zumindest, wenn man die öffentlichen Nahverkehrsmittel nutzt, die in eine größere Stadt fahren. Dann ist es auch mit der freien Sitzplatzwahl und so nicht wirklich rosig, wenn man Pech hat schläft jemand neben einem ein und landet dann irgendwann auf der Schulter oder so, das finde ich nicht so prickelnd.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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