Günstiger Ölwechsel?

vom 26.07.2011, 19:30 Uhr

Mein bis dato günstigster Ölwechsel war bei einer Selbsthilfewerkstatt, also einer Werkstatt mit eigenen Bühnen, welche man selber benutzen kann / soll / muss. Hier habe ich immer um die 40 € bezahlt 25 € für das Material respektive das Öl, die restlichen 15 € gingen für die Anmietung der Hebebühne drauf. Ich fand eigentlich immer dass es ein sehr humaner Preis war und ist. Neulich habe ich jedoch in einer Zeitung einen Ölwechsel für schlappe 25 € gesehen. Wie kann das sein? Kommt jemand aus der Kfz Branche?

Kann das angehen? Oder ist das ein Angebot von dem man lieber die Finger lassen sollte? Ich gerne das insofern nicht vorstellen, da ich ja schon für das Material um die 25 € zahle. Dann hätte der Betrieb an sich von mir als Kunde ja gar kein Gewinn. Schlimmer noch: der Betrieb hätte sogar Verlust, dass er mindestens eine Hebebühne meinem Auto belegen würde und das für knappe 20 min. Also: wie kann das wirtschaftlich funktionieren? Kaufen Sie das würde etwa in Massen ein und können somit günstiger einkaufen oder wie läuft das? Jemand vom Fach hier?

» Humpen2020 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 0,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Niemand von uns weiß ja jeweils, was hier an Nettokosten für das Öl anzusetzen wäre. Ich bin mir aber sicher, dass freie Werkstätten hier kaum mehr zahlen, als man in einem gewöhnlichen Baumarkt für deren Hausmarken Motoröl zahlen würde. Daher sind die 25 Euro für 4-5 Liter sicher schon mit einem Aufschlag versehen.

Das dann die Werkstatt einen Verlust macht, weil eine Hebebühne belegt wäre, ist auch nur in der Theorie richtig. Diese Theorie geht nämlich davon aus, dass die Hebebühne zwingend anderweitig belegt wäre - es also in jedem Fall Kunden gäbe, für die eine Hebebühne notwendig wäre. Außerdem muss davon ausgegangen werden, dass auch ein Mitarbeiter frei ist, welcher in der Zwischenzeit eben den anderen Kunden bedienen bzw. dessen Fahrzeug bearbeiten könnte. Wenn man von einem Verlust sprechen will, dann sollte dieser nicht an der belegten Hebebühne festgemacht werden, sondern an dem durch den Ölwechsel gebunden Mitarbeiter (und es muss eben ein wartender Kunde da sein).

Diese Aktionen dienen der Werkstatt ja letztlich nicht darum, Gewinne zu erwirtschaften. Es geht erst einmal darum, bekannt zu werden und Kunden in die Werkstatt zu locken. Es kann sich dann ja immer ergeben, dass im Zuge des Ölwechsels auch andere Dinge auffallen, die man dann günstig (zu regulären Preisen) beheben lassen kann. Gleich vor Ort! Das ist ja nichts anderes, als wie die Lockangebote von Elektromärkten, welche dann z.B. ein Terrabyte Festplatten für 20 Euro anbieten. Nur passiert es hier, dass die dann "ausverkauft" sind, wohl aber andere Platten zu haben wären (eben auch zu "anderen" Preisen). Richtig ist jedenfalls, dass aus wirtschaftlicher Sicht der Werksatt kaum was bleiben würde, wenn hier ausschließlich durch den Ölwechsel Geld gemacht werden soll.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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