Wie lange berufliche Pause?

vom 20.07.2011, 22:26 Uhr

Ich bin zwar erst im sechsten Monat schwanger, denke aber schon jetzt darüber nach, nach welcher Zeit ich mich wieder auf meine berufliche Zukunft konzentrieren soll. Ich habe mein Abitur hinter mir und möchte, wenn das Kind alt genug ist mit dem Studieren anfangen.

Ist jemand von euch in einer ähnlichen Situation gewesen? Ich überlege halt ob ich wenn das Kind etwas älter ist, so circa 2 Jahre alt, erstmal arbeiten gehen soll und mich erst später auf meine Weiterbildung konzentrieren soll. Also entweder Studieren soll, oder vielleicht doch eine Lehre machen soll wenn das mit Kind einfacher geht.

Wie habt ihr das mit der weiteren beruflichen Ausbildung gemacht? Habt ihr einfach gearbeitet, eine Lehre gemacht oder ein Studium begonnen? Wie habt ihr das finanziell geregelt? Findet ihr, dass man noch länger warten sollte oder schon früher wieder ins berufliche Leben einsteigen sollte, egal auf welche Art und Weise?

» TeresaB » Beiträge: 144 » Talkpoints: 7,78 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich hatte, als ich noch schwanger war, komplett andere Vorstellungen, wie es weiter gehen soll, als später. Wenn das Kind dann erst mal da ist, sieht man erst wirklich, wie man denkt, was man möchte, und wie es läuft. Im Endeffekt kommen die ersten Jahre nicht wieder, und ich bin der Überzeugung, dass der Punkt, dass ich nicht sofort wieder voll eingestiegen bin, absolut richtig war für uns.

Wobei es natürlich nur für uns richtig war. Und für dich wieder genau andersrum sein kann. Wenn du studierst, wirst du den Anschluss behalten wollen? Oder was sagt dir dein Gefühl momentan? Ich glaube, dass du die "richtige" Antwort in dir hast, oder zumindest irgendwann haben wirst. Als Mutter entwickelt man einen ziemlich starken Instinkt dafür, was richtig und was falsch ist.

Mein Rat an dich wäre also, lasse es jetzt erst mal auf dich zukommen. Schaue es dir an, und entscheide DANN mit deinem Herzen. Höre in dich hinein, es sagt dir dein Gefühl, ob du warten sollst, oder gleich was tun. Bezüglich arbeiten oder studieren glaube ich, dass es auch an dir ist, diese Entscheidung zu treffen. Seit ich Mutter bin, habe ich gelernt, auf diese Instinkte wieder zu hören. Und siehe da, es funktioniert nicht nur in Bezug auf das Kind, sondern auch im restlichen Leben. Von diesem Gefühl war ich vor meiner Mutterschaft schon fast vollständig getrennt.

» Nanebe » Beiträge: 83 » Talkpoints: 0,56 »


In der Erwachsenenbildung wurde ein Mädel ungeplant schwanger. Wir hatten Vollzeit Unterricht, also vergleichbar mit einem Studium, eher noch mehr Anwesenheitspflicht. Sie hätte sich natürlich eine Auszeit nehmen können, kam aber direkt nach dem Mutterschutz (was ja nur wenige Wochen sind?) wieder in den Unterricht. Allerdings war die Schule in der direkten Nähe und ihre Mutter betreute ihr Baby. Bei anderen Bekannter hat der Vater den Erziehungsurlaub genommen, weil die Mutter mehr verdienen kann und auch wollte. Es scheint niemanden zu schaden und alle sind mit dieser Möglichkeit zufrieden.

Für was man sich entscheidet ist von einem selbst abhängig. Will man beruflich noch etwas erreichen? Oder ist man zufrieden als Hausfrau und Mutter? Ist man daheim schnell gelangweilt und unterfordert und sehnt sich nach einer Herausforderung? Hat man Möglichkeiten zur Betreuung und möchte diese auch nutzen? Man selbst muss mit seiner Entscheidung leben und sollte damit zufrieden sein. Mittlerweile gibt es für junge Mütter viele Möglichkeiten und auch Unis sind soweit ich weiß auch auf studierende Mütter eingerichtet. Ich kenne aber auch Leute, die ihr Studium zum Großteil von daheim regeln konnten und an virtuellen Vorlesungen teilnahmen und nur selten zur Uni mussten. Und soweit ich weiß, war das nicht einmal eine Fernuni. Eine normale Lehre stelle ich mir nicht wirklich einfacher vor. Aber auch dabei gibt es spezielle Ausbildungsplätze für Mütter, wobei die Ausbildung meist in Teilzeit läuft.

Ich würde in mich hineinhorchen und mich fragen, welche Möglichkeiten mir zusagen. Sich rechtzeitig darüber zu informieren, schadet auf keinen Fall. Wenn du jetzt schon zur nächsten Uni gehst oder bei der IHK nachfragst, welche Möglichkeiten es gibt, dann bekommst du dort wahrscheinlich schon eine Empfehlung und kannst für dich besser planen. Ob du dich dann für ein spezielles Modell entscheidest oder ganz normal arbeiten möchtest, musst du selbst entscheiden. Wenn du aber weißt, dass es Studiengänge gibt, die für Mütter gut funktionieren, dann ist es unerheblich, ob du diesen in einem Jahr oder erst in drei Jahren beginnst. Informieren würde ich mich auf jeden Fall. Und wenn du weißt, was du machen möchtest, kannst du dich damit auch vorher schon etwas befassen. Für einen Ausbildungsplatz als Konditorin ist es bestimmt nicht verkehrt, wenn man als Hausfrau und Mutter schon mal gebacken hat, und mit dem Studienfach kann man sich ebenfalls vorher schon befassen. Oder vielleicht mal einen Abendkurs besuchen- auch um nicht nach x Jahren mit Baby dann Probleme zu haben von der Babysprache wieder in den Alltag zu wechseln.

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» Trisa » Beiträge: 3169 » Talkpoints: 61,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Du hast also jetzt nur dein Abitur und noch keine Ausbildung oder etwas in der Art? Dann muss ich dir ehrlich sagen, dass ich dir schon empfehle, dann eine Lehre zu machen oder zu studieren und deine Zeit nicht mit "jobben" zu vergeuden. Immerhin wirst du eine Weile studieren oder Ausbildung machen.

Aber das kann sich nicht jeder leisten und ich weiß ja nicht, wie deine finanzielle Situation aussieht oder wieviel Unterstützung du von deiner Familie und deinem Mann oder Freund bekommst. Ich finde, dass man dir auch sonst schlecht Tipps geben kann. Es kommt ja auch darauf an, wie lange du daheim bleiben kannst und willst - also Erziehungsurlaub nehmen kannst. Für das Kind ist es sicherlich schön, wenn du nicht nur ein paar Monate in den Erziehungsurlaub gehst, für dich wäre es aber mit Sicherheit ganz günstig, wenn du "schnell" etwas anfängst. Wobei ich damit nicht meine, dass du da etwas über den Zaun brechen solltest. Es muss schon gut überlegt sein, was man dann machen will und es muss sich irgendwo auch mit einem kleinen Kind vereinbaren lassen.

Ich würde dir trotzdem empfehlen, dich dann eben nicht auf deinem Kind auszuruhen, sondern trotz allem dafür zu sorgen, dass du dir deine Träume erfüllst. Wenn die Mama glücklich ist, dann ist es das Kind ja auch. Das wird sicherlich nicht leicht werden, denn während andere Freizeit haben oder mehr lernen können, wirst du Zeit mit deinem Kind verbringen (das wäre jedenfalls fair), aber ich denke schon, dass sich das lohnt.

War es denn ein Wunschkind? Nicht, dass das wichtig wäre, aber es hätte ja sein können, dass du dann schon einen "Plan" nach dem Abitur hattest, den du vielleicht in 1-2 Jahren dann weiter verfolgen kannst. Bedenke auch, dass du immer mehr Schwierigkeiten haben wirst, später eine Anstellung zu finden und deswegen musst du zu den Besten deines Jahrgangs gehören. Das sind dann noch mal zusätzlich erschwerte Bedingungen.

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» winny2311 » Beiträge: 14978 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe mein Kind während der Lehre bekommen und diese auch zu Ende gemacht. Möglich war das, weil mein damaliger Freund das Babyjahr gemacht hat. Ich habe also nur 3 Monate ausgesetzt und bin dann wieder in die Lehre zurück. So habe ich kein Jahr verloren und so konnten wir auch alles gut finanzieren damals.

Weißt du denn schon, wo und was du studieren willst? Viele Unis haben für junge Mütter ganz gute Bedingungen. Es gibt oft die Möglichkeit der Kinderbetreuung direkt auf dem Campus und ähnliches. Von einer Freundin weiß ich, dass sie durch ihr Kind auch bei der Vergabe von diversen Praktika bevorzugt wird. Es ist also eine Überlegung Wert, trotz Kind relativ früh mit dem Studium anzufangen. Dafür müsstest du dich bei der betreffenden Uni einfach mal erkundigen, was es für Möglichkeiten gibt.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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