Einen großen Wortschatz haben - legt Ihr Wert drauf?

vom 13.07.2010, 00:48 Uhr

Naja, also wenn jemand künstlich und hochgestochen spricht und schreibt, dann finde ich das eigentlich recht albern - es sei denn er unterhält sich mit jemandem in Fachsprache, die beide verstehen können, weil sie eben aus derselben Berufsrichtung stammen. Es ist aber übertrieben, ein Gespräch zu führen indem man absichtlich Wörter einbaut, die der andere nicht versteht, um ihm zu zeigen, wie "sprachgewandt" man doch ist. Das ist sicherlich ganz schön gesprächshemmend. Mit dem hat man sich wahrscheinlich das letzte Mal unterhalten. Da hat man ja nun auch nichts gekonnt.

Ich finde es aber trotzdem schön, wenn Leute einen großen Wortschatz besitzen. Das zeigt schon ein bisschen den Bildungsstand an oder zumindest das Interesse für Literatur. Ich glaube, wer sich gut und breit gefächert ausdrücken kann, der liest auch viel. Beim Lesen bekommt man automatisch einen reichlicheren Wortschatz. Das finde ich dann wieder gut, wenn es nicht nur immer "hatte, hatte, hatte" und "machen, machen, machen" heißt. :wink: Und viel mehr ist dann eigentlich nicht nötig, finde ich.

Nett, wenn man Fremdwörter verstehen kann, aber man muss sie nicht überall einbauen wo sie nicht hingehören. Ich finde es schön, wenn man sich abwechslungsreich ausdrücken kann und ich versuche das auch selber, aber gerade in Alltagsgesprächen ist es auch vollkommen okay, wenn man sich ganz einfach ausdrückt. Wobei auch wortreiche, abwechslungsreiche Sprache einfach sein kann. Und das ist dann eine schöne Sache. :wink:

Was ich nicht leiden kann ist, wenn man unendlich viele Wörter aneinanderreiht, sodass zwar jeder sieht, dass derjenige viele Wörter kennt, aber derjenige kommt dann einfach nicht auf den Punkt! Und dabei mag ich es, wenn Dinge gleich beim Namen genannt werden - außer, wenn es um irgendeine Form von Kunst geht, da ist das wieder interessant. Aber ich hatte mal einen Deutschlehrer, der hat mal in irgendeinem Artikel über Politik in dieser Form derartig um den heißen Brei geredet, das fand ich lächerlich. Das war total unpassend. Seine Gesamtaussage hätte man auf zwei Sätze kürzen können. Also man muss den reichen Wortschatz schon jeweils an die Situationen anpassen - sonst kommt das nicht gut an.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ja, ich finde schon, dass es wichtig ist, einen großen Wortschatz zu haben. Man kann sich viel besser ausdrücken und hat eine bessere Allgemeinbildung. Vor allem durch Lesen kann man ja sehr viel an neuen Wörtern kennen lernen. Man erhöht also seinen Wortschatz.

» generalming » Beiträge: 212 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Grundsätzlich finde ich es schon wichtig, dass man erstmal über einen großen Wortschatz verfügt. Es ist ja nun nicht so, dass jeder der seinen großen Wortschatz verwendet, damit nur versuchen will andere Leute zu beeindrucken oder gar dumm stehen zu lassen, weil er sich freut, dass sein Gegenüber die Wörter nicht kennt. Es gibt ja durchaus schon Unterscheide zwischen Wörter, die eine ähnliche Bedeutung haben, und manchmal kann man sie dann auch gebrauchen.

Klar im täglichen Leben und Sprachgebrauch kommt man oft auch mit einem einfacher gestrickten Wortschatz aus. Aber dennoch bietet es sich manchmal einfach an, andere Wörter zu nutzen. Es müssen ja nicht gleich Fremdwörter sein, auch der deutsche Wortschatz gibt ja mehr als genug Wörter her, die viele einfach nur nicht kennen. Dazu kommt dann bei vielen Menschen aber auch einfach der berufliche Hintergrund, bei dem man dann durchaus auch mal etwas mehr Wörter braucht oder eben auch nur kleine Unterschiede ausdrücken muss.

Also ich lege da schon viel Wert darauf. Ich nutze aber keinesfalls in jeder freien Minute meinen großen Wortschatz, sondern drücke mich schon meistens recht einfach aus. Aber ich möchte ja auch meinen Gegenüber verstehen, wenn der sich mal etwas Gewählter ausdrückt oder ihm auch zeigen können, was es für ein Unsinn ist was er erzählt, wenn er nur jemanden beeindrucken will.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich finde es wichtiger einen "abwechslungsreichen" Wortschatz zu haben und denke nicht, dass es unbedingt wichtig ist, möglichst viele intelligente Wörter zu benutzen. Ich finde dass man es bestimmten Menschen durchaus anmerkt, dass diese die "hochgestochenen" Wörter nur benutzen um besonders intellektuell oder wortgewandt rüber zu kommen. Das klingt meist auch einfach nur absolut falsch und lächerlich. Und was bringt es mir, wenn ich mit Fremdwörtern nur so um mich schmeisse und einige gar nicht wissen, wovon ich eigentlich rede?

Wie bereits jemand in dem Thread erwähnte habe ich mir auch besonders durch das Lesen von Büchern einen gewissen Wortschatz angeeignet; auch habe ich früher als Kind gerne in meinem Fremdwörterbuch geblättert und mir Wörter gemerkt, die man so eigentlich eher selten sagt. Dennoch denke ich, dass ich mich durchaus "einfach" ausdrücke und auf Schnickschnack verzichte, ebenso verzichte ich auf Fremdwörter, bei denen ich mir nicht ganz sicher bin, welche Bedeutung dahinter steckt oder ob ich sie richtig ausspreche etc..

Wie bereits am Anfang erwähnt, finde ich einen abwechslungsreichen Wortschatz sehr wichtig, der meiner Meinung nach auch vollkommen ohne komplizierte Fremdwörter auskommt. Es wurde das Beispiel in Aufsätzen und ähnlichem erwähnt, wo viele meist nur die gleichen Wörter benutzen, sich oft wiederholen und der Text dann einfach nur wie dahin geklatscht wirkt.

Ich bewundere Menschen, die wirklich einen grossen Wortschatz haben, mit dem sie auch umgehen können. Mir persönlich reicht der, den ich im Moment habe. Aber man lernt ja immer dazu.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich lege keinen besoders großen Wert darauf, einen großen Wortschatz zu haben. Für die Arbeitswelt ist der Wortschatz am meisten gedacht, da man sich oft richtig formulieren muss. Ich war bis jetzt nie gut in Deutsch aber den Wortschatz habe ich drauf. Nur ab und zu passiert es, dass mir nichts einfällt. Doch das passiert doch jedem. Und wer ein guter Musiker werden möchte, müsste ein guten Wortschatz schreiben, damit nicht so viele Wortwiederholungen vorkommen. Ausserdem bekommt man ein gutes Gefühl, wenn man sich deutlich ausdrückt beim Reden.

» andrej » Beiträge: 13 » Talkpoints: 4,47 »


ygil hat geschrieben:[...]Kennt Ihr auch solche Menschen, die reden und eigentlich nicht wirklich etwas sagen, wo aber die scheinbare Hauptsache ist, das man möglichst viele Wörter schön aneinandergereiht verwendet,[...]

Um es mit wenigen Worten zu sagen: "Ja, Frauen!"

ygil hat geschrieben:[...]am besten dann noch jeder halbe Satz gespickt mit einem Fremdwort? Allerdings besteht bei Fremdwörtern ja auch immer mal die Gefahr sie dort einzusetzen, wo diese gar nichts zu suchen haben, was durchaus problematisch sein kann, für so manchen dieser Redenschwinger.

Ach komm, das ist der Neid der Besitzlosen. Gut, ich habe mein Kleines Latinum auch nur bei Karstadt auf dem Wühltisch gerade noch so bekommen, aber ich mag es schon, wenn jemand mit Worten umzugehen weiß, aber 'Frei Schnauze' geht natürlich auch. Vorausgesetzt, da kommt auch mehr als heiße Luft. Manchmal brauchen Leute ewig, bis sie auf den Punkt kommen, oder sie missachten das Prinzip der Deduktion :wink: und das ist für mich persönlich viel schlimmer, als einen kleinen Wortschatz zu haben. Ich kapiere dann einfach nicht, was die wollen.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mir fällt in letzter Zeit auf, dass ich wirklich unbedingt meinen Wortschatz erweitern sollte. Ich muss in der Schule Deutschklausuren schreiben und habe noch dazu Geschichte als Leistungskurs, indem man sich schriftlich natürlich vernünftig und differenziert ausdrücken muss. Leider hab ich da ein kleines Defizit.

In Deutsch war ich ehrlich gesagt schon immer eine Niete, ich wundere mich, dass ich in letzter Zeit immer noch eine 3 auf dem Zeugnis hatte, wobei ich in der letzten Klausur gerade noch mit 5 Punkten bestanden habe (glattes ausreichend). Das ist wirklich bitter. In Geschichtsklausuren bereitet mir die Deutsche Sprache manchmal Probleme, da ich nach korrekten Formulierungen suche, aber (vielleicht auch dank etwas Nervosität) sie nicht finde. Das nervt mich wirklich, mir geht soviel Zeit verloren. Ich habe manchmal das Gefühl, ich sei in der Sprache zu unflexibel, ich kann einen Sachverhalt meist nur auf eine bestimmte Art und Weise beschreiben, ich würde sie aber gerne mit verschiedenen Formulierungen beschreiben können.

Ich weiß aber auch nicht, wie ich Effektiv meinen Wortschatz erweitern kann. Ich kann mir ja auch kein Duden in die Hand nehmen und den durchblättern. Wenn ich damit fertig wäre, würde ich sicherlich weniger als 1% der mir unbekannten Wörter und Formulierungen behalten haben.

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» n8hawk4u » Beiträge: 208 » Talkpoints: 28,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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