So-da-Brücken - nutzlose Brücken

vom 06.01.2011, 23:44 Uhr

Wenn ich eine Freundin in Castrop-Rauxel besuche und über die Landstraßen dorthin fahre, fällt mir immer wieder eine Brücke auf, die einsam und verlassen in der Gegend steht. Die Brücke wurde über die Bundesstraße gebaut, allerdings fehlt ihr die Anbindung an eine weitere Straße, also die Straße, die eigentlich mal mit der Bundesstraße kreuzen sollte. Anschauen könnt ihr euch diese bestimmte Brücke hier.

Solche Brücken gibt es auch an weiteren Orten, also nicht nur in Castrop-Rauxel. Ich habe herausgefunden, dass solche Brücken "So-da- oder Soda-Brücken" genannt werden, weil sie einfach so da sind. Solche Brücken stammen aus größeren Bauprojekten, die letztendlich nicht verwirklicht wurden. Die vorgestellte Brücke stammt aus der Planung einer neuen Straße zwischen Bochum und Dortmund, die letztendlich nicht gebaut wurde. Um die Brücke herum sind nun Felder - und die Brücke steht einsam in der Landschaft und vergammelt.

Kennt ihr auch solche Brücken? Ist es üblich, dass bereits Brücken gebaut werden, bevor wirklich sichergestellt ist, dass die Straße auch gebaut wird? Die Brücken sind doch sicher im Bau teurer als die restliche Straße, dass gerade durch den Bau nutzloser Brücken ordentlich Steuergelder verschwendet werden - noch mehr als durch den Bau nutzloser Straßen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das gibt es nicht nur bei Brücken, sondern auch bei Straßenteilen und öffentlichen Gebäuden. Ich finde das auch ganz schön traurig, dass erst so viel Geld in den Bau gesteckt wird und dann mittendrin aufgehört wird, weil das Geld nicht mehr fließt. Sowas sollte doch vorher genau überlegt und durchgerechnet sein. Und wenn man einmal mit dem Bau anfängt, sollte auch zu Ende gebaut werden.

Ich wusste bisher nicht, dass diese Brücken so-da-Brücken heißen, aber der Name passt ja echt gut. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, so eine Brücke schon mal gesehen zu haben. Aber ich kenne dies wie gesagt vor allem von öffentlichen Gebäuden. Da baut die Stadt ein öffentliches Gebäude und irgendwann kommt die Haushaltssperre, der Geldhahn wird zugedreht und die Bauarbeiten eingestellt. Dann steht dort oft jahrelang ein halbfertiges Gebäude, bevor es weitergebaut wird, wenn es denn überhaupt noch fertiggestellt wird. Oft stehen diese Häuser jahrzehntelang und werden irgendwann wieder abgerissen oder verkauft und dann privat umgebaut. In meinen Augen ist das rausgeschmissenes Geld.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe auch schon mal einen Fernsehbericht über solche Brücken gesehen und finde es wirklich erschreckend. Es kann doch eigentlich nicht sein, dass die Menschen einfach nicht richtig planen und so die Steuergelder verschwenden. Ich finde das eine Unverschämtheit. Eigentlich sollten die Verantwortlichen diese unnötigen Kosten aus eigener Tasche übernehmen müssen. Ich begreife aber auch nicht, dass es überhaupt zu solchen unnötigen Dingen kommen kann. Eigentlich müssten solche Bauprojekte doch wirklich viel genauer geplant werden. Dann würde so etwas auch nicht passieren.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Der Staat verschwendet bei solchen Bauten oft die Steuergelder, weil zum Jahresende noch genug Geld vorhanden ist. Sollte es nicht ausgegeben werden, erhält die jeweilige Behörde oder das Bundesland im Folgejahr entsprechend weniger Geld. Und da das die zuständigen Leute nicht wollen, werden unnötige Aufträge vergeben. Eine Abhilfe könnte nur die Bundesregierung schaffen, indem sie die Verteilung der Gelder ändert. Ein fester Betrag für alle Behörden und Länder, unabhängig von geringeren Ausgaben.

» Arcon » Beiträge: 311 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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