Die Bahn - mehr Transpararenz im Speisewagen

Nachdem der Verbraucherverein Foodwatch noch im Mai diesen Jahres wegen mangelnder Transparenz kritisiert hatte - während der Aktion TV-Köche tischen auf waren Zusatzstoffe und Aromen nicht deklariert - lobt der Verein die Bahn jetzt, sie sei inzwischen Vorreiter in Sachen Transparenz. Ab 1. Januar 2011 nämlich werden in allen Speisewagen der Bahn Broschüren ausliegen, in denen sich der Kunde detailliert über alle Zutaten inklusive der Zusatzstoffe und Allergene informieren kann.

Aber nicht nur das ändert sich nach der scharfen Foodwatch-Kritik, es werden ab 1. Januar 2011 auch weniger Zusatzstoffe verwendet. Einige warme Gerichte werden künftig komplett ohne diese Zutaten auskommen, bei anderen wird die Menge zumindest deutlich reduziert. Dafür wurden natürlich die Rezepturen durch Zulieferer geändert. Trotzdem werde es keine Preiserhöhungen geben.

Es ist sehr zu begrüßen, dass sich hier Vorreiter gefunden haben, welche einer gesetzlichen Regelung (die offenbar notwendig ist, da es ansonsten keiner Nachricht Wert wäre, dass ein Dienstleister freiwillig seine Produkte bzw. deren Zusatzstoffe kennzeichnet) vorgreifen. Es spricht aus meiner Sicht letztlich wirklich nichts dagegen, dass die Anbieter hier einfach detailliert Auskunft darüber geben, was sie dem Kunden vorsetzen. Dass hier die Mehrkosten, welche durch die Ausschreibung entstehen, wirkliche Hindernisse sein sollen, will ich mal nicht glauben.

Was jetzt an der positiven Nachricht etwas aufstößt, ist das explizit erwähnt wird, dass die Preise sich (noch) nicht ändern werden (auch nach der Veränderung der Rezepturen). Das liegt vielleicht daran, dass das Boardrestaurant bei der Bahn wohl schon heute noch einiges an Gestaltungsspielräumen lässt. Im Vergleich zum Essen sind da die Preise ja eher im oberen Segment beheimatet, was ja nicht mit der Qualität sondern der notwendigen Logistik begründet wird.