Künstliche DNA zur Verbrechensbekämpfung

vom 05.10.2010, 12:40 Uhr

Um Einbrecher nun leichter überführen zu können, hat sich eine niederländische Firma etwas Interessantes ausgedacht: künstliche DNA. Mit dem Vorbild aus der Natur hat das Mittel allerdings nur den Namen und die Individualität gemeinsam. Es handelt sich um eine Tinktur, bei der jede Charge gegenüber einer anderen abgrenzbar ist. Jede Flüssigkeit ist also individuell und kann eindeutig zugeordnet werden.

Genutzt wird diese individuelle Tinktur, um auf Gegenständen so etwas wie einen genetischen Fingerabdruck zu hinterlassen. Dabei trägt man einen kleinen Streifen der Tinktur auf seine wertvolleren Besitztümer auf, zum Beispiel auf Schmuck, teure Elektrogeräte und ähnliches, und lässt diesen trocknen. Sichtbar ist der Streifen laut Hersteller später wohl kaum bis gar nicht mehr, sondern ist nur noch unter UV-Licht sichtbar. Wenn nun einer der markierten Gegenstände gestohlen wird und später wieder auftaucht, kann er dem rechtmäßigen Besitzer (schneller) wieder zugeordnet werden. Die aufgetragene künstliche DNA kann nämlich nach dem Antrocknen auch für Tests verwendet werden. Abgesehen davon sind auch winzige Teilchen mit einem aufgedruckten Code eingebracht, der unter dem Mikroskop auslesbar ist. Auch dieser soll absolut individuell sein.

Die künstliche DNA kann aber nicht nur zur Markierung von Gegenständen verwendet werden. Einbrecher, die einen Laden aufbrechen, könnten beim Betreten des Ladens aus einer speziellen Vorrichtung direkt mit der künstlichen DNA besprüht werden. Selbst wenn die Substanz abgewaschen wird, sollen noch ausreichend Spuren zurückbleiben, um den Täter, falls dieser schnell gefasst wird, noch mehrere Tage nach der Tat eindeutig identifizieren zu können. Abgesehen davon sollen auch aufgestellte Hinweisschilder, die potentielle Einbrecher vor der Anlage mit der künstlichen DNA warnen, abschreckend wirken.

In Großbritannien und in den Niederlanden kommt die künstliche DNA bereits zum Einsatz. In Deutschland wird die künstliche DNA in einem Pilotprojekt in Bremen eingesetzt, unter anderem zum Schutz von Tankstellen und Schuleigentum (zum Beispiel Computermonitore).

Was haltet ihr davon? Habt ihr selbst schon davon gehört, dass es die künstliche DNA gibt? Wohnt ihr vielleicht sogar in Bremen und habt etwas davon mitbekommen? Würdet ihr diese Substanz kaufen?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Von diesem Projekt habe ich auch schon gehört und finde die Idee nicht schlecht. In der Bremer Region, in der diese Vorgehensweise getestet wurde, sind die Einbrüche tatsächlich zurück gegangen. Deshalb soll das Projekt auch weiter ausgeweitet werden. Wie weit, davon habe ich aber noch nichts gehört.

Die Idee selbst finde ich sehr gut, denn die Kosten sind gering (Ich habe mal etwas von weniger als 100 Euro für die Tinktur gehört) und scheinbar hat die Anwendung eine abschreckende Wirkung. Allerdings würde mich mal interessieren, ob diese Wirkung auch bei privaten Haushalten gegeben ist oder eher in öffentlichen Einrichtungen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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