Gefahren vor Rückrufaktion und was wird erstattet?

vom 06.11.2010, 16:18 Uhr

JotJot war ja so nett, hier www.produktrueckrufe.de - Das Rückrufportal für Deutschland
eine Internetseite zu posten, in der es um Rückrufaktionen geht.

Ich habe die Seite mal grob durch geklickt und habe nun ein paar Fragen, über die man mir hier eventuell Auskunft geben könnten. Als Beispiel nehme ich mal eine Fernsehhaltung, die in einer Rückrufaktion ist. An dieser Fernsehhalterung sind die Scharniere wohl nicht zueinander passend und es kann passieren, dass die Wandhalterung halt runter bricht. Ist ja ganz nett, wenn die Herstellerfirma nun die Wandhalterung zurück ruft und auch den Kaufpreis erstattet. Aber was ist, wenn Person A diese Wandhalterung gekauft und montiert hat und dann seinen teuren Fernseher drauf stellt und die Wandhalterung samt Fernseher runter kracht? Ich glaube Person A wird sich dann wenig Gedanken um die Kosten der Wandhalterung machen. Sondern eher um den kaputten Fernseher. Und je nachdem wie die Wandhalterung angebracht war und wie sie runter gebrochen ist, sind ja auch Schäden an den Wänden passiert. Wer kommt für so was auf?

Andere Fälle wie sich ablösende Kleinteile an Kinderspielzeug. Was passiert, wenn daran ein Kind wirklich stirbt?

Ich könnte die Liste nun endlos fortsetzen. Aber wer kommt für Schäden auf, die im Zusammenhang mit dem zurück gerufenem Produkt entstanden sind auf?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Naja, das kommt ja letzten Endes immer auf den Umstand an, würde ich behaupten. Natürlich kann irgendein Artikel fehlerhaft produziert und ausgeliefert worden sein. Bleiben wir zum Beispiel bei diesen Fernseher-Wandhalterungen. Im Grunde genommen müsste dann ja der Hersteller für sämtliche Schäden aufkommen. Genau so wie wenn dein Kind stirbt, weil es irgend ein Kleinteil eines defekten Spielzeugs verschluckt hat und daran erstickt ist. Auch wenn in diesem Fall wohl Geld allein nichts mehr gut machen kann.

Das Hauptproblem wird eher sein, den Umstand des Unfalls eindeutig zu beweisen und somit auch zu belegen, dass der Hersteller schuld ist. Das wird denke ich in 99% der Fälle nicht möglich sein. Die Großkonzerne haben da schon ihre Anwälte, Tricks und das nötige Kleingeld um sich geschickt aus der Affaire zu ziehen. Irgendeine Ausrede wird schon gefunden werden. "Hättest halt das Kind nicht alleine lassen sollen" "Falsche Handhabung, das Kind hat das Spielzeug aufgrund von Gewalteinwirkung kaputt gemacht" oder "Tja, hast halt die Halterung für deinen Fernseher falsch angebracht, deine Wand war dafür von vorn herein nicht geeignet" und und und..

Kein Hersteller wird freiwillig hergehen und die Verantwortung für solch einen Schaden übernehmen. Und ob du mit einer Klage Erfolg haben wirst, lass ich jetzt mal dahingestellt. Wohl eher nicht. Ziehen sich solche Prozesse, gerade wenn es sich um einen Schaden mit Personen etc. handelt, über Jahre hin. Ob du das Geld und die Nerven hast, das durchzuziehen, wage ich zu bezweifeln. Und letzten Endes scheiterst du an fehlenden Beweisen.

» AJK » Beiträge: 318 » Talkpoints: 23,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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