Familienzwist ufert aus!

vom 16.10.2010, 10:30 Uhr

Herr A hat sich mit einer Firma selbständig gemacht und ist Geschäftsführer – Herr B hat für dieses Unternehmen seinen Namen zur Verfügung gestellt und nur eine minimale Summe Eigenkapital eingebracht. Beide arbeiten nun gemeinsam in dieser Firma und verstehen sich eigentlich sehr gut. Herrn As Mutter (Frau C) ist seit einigen Jahren die Lebensgefährtin von Herrn B und arbeitet ebenfalls in der Firma, allerdings nur unregelmäßig und auf Stundenbasis.

Frau C ist sehr extrovertiert und äußert ihre zum Teil recht anstößigen Ansichten stets lauthals, ungefragt und in den unpassendsten Momenten. Davon abgesehen betrachtet sie sich selbst als Chefin des Unternehmens, schikaniert gerne die anderen Mitarbeiter und sorgt während ihrer Arbeitszeit immer für Unmut und Streitigkeiten. Ihre Arbeitszeit verbringt sie zum Großteil mit Privattelefonaten und Kaffee trinken. Private Probleme mit Herrn B trägt sie gerne öffentlich zur Schau, blamiert ihn vor allen anderen und belegt ihn auch gerne mal in der Öffentlichkeit mit Schimpfwörtern. Herr B versucht zu kontern, ist allerdings etwas unbeholfen und kann sich nicht so recht zur Wehr setzen.

Herrn As Frau (Frau A) hat im Privaten auch so ihre Probleme mit der Schwiegermutter Frau C und liefert sich so manches Wortgefecht am Gartenzaun. Ein solcher Streit ist nun vor kurzem eskaliert und endete mit einem Stupser von Frau A, welchen Frau C zum Anlass nahm um sich recht theatralisch zu Boden fallen zu lassen um einen wirklichen Angriff seitens Frau A „vorzutäuschen“. Der Auslöser war, dass Frau C das Grundstück der Familie A betreten hat und ohne ein Wort des Grußes an Frau A vorbei ins Haus eintreten wollte um ihren Sohn zu besuchen obwohl Frau A ihr gegenüber bereits vor Monaten ein Hausverbot ausgesprochen hatte. Nun hat Frau A die Schnauze endgültig voll und setzt ihrem Mann, Herrn A die Pistole auf die Brust. Sie verlangt, dass Herr A seine Mutter komplett aus dem gemeinsamen Leben verbannt und ihr auch in der Firma kündigt.

Als Außenstehender kann ich momentan nur den Kopf schütteln und weiß nicht so recht was ich Herrn A raten soll. Wie denkt ihr darüber? Wie würdet ihr an Herrn As Stelle handeln? Reagiert Frau A eventuell über und sollte sich aus dem geschäftlichen Bereich heraushalten?

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» ichwars » Beiträge: 562 » Talkpoints: 3,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es ist schwer, bei den Familienverknüpfungen von Herrn und Frau A, Herrn B und Frau C einen Rat zu erteilen, zumal die jeweiligen Anlässe für die Streitigkeiten in der neuen Firma nicht bekannt sind. Grundsätzlich muss zwischen Privatleben und Arbeit unterschieden werden.

Wenn Frau C ihre wenigen Arbeitsstunden überwiegend mit Privattelefonaten und Kaffee trinken verbringt, und ansonsten die Mitarbeiter der Firma schikaniert, sowie ihren Lebenspartner blamiert, vorzugsweise vor anderen, ist sie für die Firma nicht tragbar.

Es wird Zeit, dass ihr das von beiden Geschäftsinhabern gesagt wird. Vorzugsweise sollte erst einmal der Sohn, also Herr A mit seiner Mutter, Frau C, sprechen und ihr mitteilen, dass beide ab sofort auf ihre Mitarbeit verzichten müssen. Denn ein vernünftiges Arbeitsklima ist unerläßlich. Zusätzlich muß Herr B das seiner Lebenspartnerin sagen, aber das Gespräch sollte in der Firma stattfinden, möglichst nachdem die anderen Mitarbeiter ihre Arbeitszeit beendet haben. Wenn Frau C nun wieder laut werden sollte, hören die es nicht. Herr B muß lernen sich durchzusetzen.

Im privaten Bereich muß der Sohn lernen, auch der Mutter Grenzen zu setzen. Wenn Frau A ihrer Schwiegermutter ein berechtigtes Hausverbot erteilt hat, muß Herr A sich entscheiden, ob er dazu steht oder nicht. Er sollte auch hier ein Gespräch mit seiner Mutter führen und alle offenen Fragen klären. Ferner wäre später ein Dreiergespräch zwischen Herrn und Frau A und Frau C sinnvoll, in dem Regeln festgelegt werden, in deren Grenzen sich Frau C bezüglich des Familienlebens des Ehepaares A bewegen darf. Sollte Frau C sich nicht daran halten dürfte das einen Abbruch der Familienbeziehung zur Folge haben.

Nun ist noch die Beziehung von Herrn B zu Frau C zu klären. Keinesfalls darf sich Herr B als Depp hinstellen lassen. Er muß sich wehren. Ich gehe davon aus, dass Frau C sowohl privat als auch in der Firma der Störenfried ist, so wie es dargestellt wurde.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich finde es auch enorm schwer über Familienstreitigkeiten zu urteilen. Bei solchen Dingen ist ja immer das größte Problem, dass man als Außenstehender gar nicht alle Details genau kennen kann. Die Personen kennen sich ja schon seit vielen Jahren und es sind sicher noch einige Dinge vorgefallen, die entweder niemand erzählt oder die von den Beteiligten schon verdrängt wurden aber noch im Unterbewusstsein sitzen.

Für einen Familienbetrieb ist es unerlässlich, dass man das Berufs- und Privatleben trennt. Aus dieser Sicht finde ich, dass Frau A keineswegs von ihrem Mann verlangen darf, dass er Frau C aufgrund des Streits mit Frau A kündigt. Personalentscheidungen sollten ausschließlich von den Geschäftsführern getroffen werden und keinesfalls von ihren Angehörigen. Dabei ist es egal, wie die verwandtschaftlichen Verhältnisse sind!

Ich kann es sehr gut verstehen, dass Frau A jeglichen privaten Kontakt zu Frau C abbrechen möchte und das auch von ihrem Mann erwartet. Insbesondere wenn ein Hausverbot ausgesprochen war, ist das Verhalten von Frau C nicht zu tolerieren und eine bodenlose Unverschämtheit!

Herrn A und Herrn B würde ich in Ihrer Postion als Geschäftsführer dringend anraten, die Zusammenarbeit mit Frau C zu beenden. Sie scheint das Betriebsklima enorm zu schädigen und dies schädigt widerrum der Firma. Es ist ja bewiesen, dass zufriedene Arbeitnehmer eine bessere Arbeitsleistung erbringen als unglückliche.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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