Bahn contra GDL

vom 17.10.2007, 09:17 Uhr

Allmählich gerät dieses Thema immer mehr zur Possenspiel. Nun hat allerdings die Bahn durch ihr neuerliches Angebot die Nase vorn. Dieses wurde, wie sollte es auch anders sein, vom GDL strikt abgelehnt. Mittlerweile halten es aber auch Insider für sehr gefährlich, wie weit sich die GDL aus dem Fenster lehnt. Letztendlich geht es neben höheren Löhnen, Überstundenausgleich, Wochenend- und Feiertagszuschlag auch um einen eigenen Tarifvertrag.

Ohne dieses Zugeständnis ist die GDL nicht bereit, sich wieder an den Verhandlungstisch zu setzen. Der Grund ist klar, der GDL geht es darum, aus der Gewerkschaftsfront innerhalb der Bahn auszuscheren, um durch eigenständige Lohnaushandlungen eine Existenzberechtigung zu haben. Nur diesen Kampf auf dem Rücken der Mitglieder auszufechten, ist mehr als ungerecht und führt letztendlich zu nichts. Hinzu kommt noch, daß der oberste "Rädelsführer", der GDL-Chef Manfred Schell, während der Verhandlungsphase jetzt erst mal für 3 Wochen zur Kur fährt. Einfach unvorstellbar, zumal die GDL mit dem Rücken zu Wand steht, da sie im Zugzwang ist.

Aber auch der Bahn geht allmählich die Luft aus, denn alleine die Streikdrohungen der GDL kosten das Unternehmen Millionen. Herr Mehdorn ist also zu Gesprächen bereit, sodaß die GDL sicherlich noch den einen oder anderen Prozentpunkt für ihre Mitglieder herausholen dürfte. Dafür muß sie allerdings mal von ihrem hohen Roß heruntersteigen. Wie sagt der Volksmund doch so schön: "Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach".

In diesem Sinne, lassen wir uns mal überraschen, was die GDL die nächsten Tage noch alles zu bieten hat. Solange die Züge fahren, ist die Welt einigermaßen in Ordnung.

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» struppi66 » Beiträge: 567 » Talkpoints: 0,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich sag mal so nichts gegen die Streiks und so aber dennoch sollte die Bahn doch wohl wenn sowas schon angekündigt ist in der Lage sein wenigstens einen Teil des Verkehrs aufrecht zu erhalten und nicht so wie letzten Freitag das da nicht ein einziger Zug mehr fährt jedenfalls auf meiner Strecke war das so.

Und ok schon nen wenig gemein sich nen Freitag zum Streiken auszusuchen aber naja da treffen sie aber die meisten Leute mit aber auch zuoft die falschen, so wie mich ich hab mich riesig gefreut mal wieder nach 3 Wochen nach Hause zu fahr aber dann so was, und jetzt woll sie doch schon wieder streiken ich hoffe mal das es nicht wieder auf das Wochenende fällt dann bin ich nämlich insgesamt schon 5 Wochen nicht mehr nach Hause gekomm.

Ich frag mich mal warum die Bahn da solange rum redet gebt doch einfach mal nach ihr kriegt doch eh schon genug Geld andauernd werden die Fahrten teuerer und dann um jeden Cent mit der GDL falschen find ich echt nicht richtig...

» Twugy » Beiträge: 27 » Talkpoints: -1,91 »


Ich hoffe auch mal das die bald eine Einigung finden werden. So kann das ja nicht weiter gehen. Ich kann dien Lokführer schon sehr gut verstehen, für den kleinen Lohn machen die echt ne harte Arbeit. Unregelmäßige Arbeitszeiten und dann noch die Verantwortung. Ich wollte den Job nicht machen.

» MrSilverBlue » Beiträge: 190 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Naja, der Fehler liegt irgendwie schon auf beiden Seiten.
Herr Schell ist ja gerade in ner Kur am Bodensee, ach hatte der Arme so viel Stress....ohhhh!

Leider gehts wieder los, die nächsten Tage über, Morgen (Freitag), Montag, Dienstag, und eventuell noch länger immer morgends von zwei bis elf Uhr streik. Furchtbar, jetzt haben wir Italienische Verhältnisse. Ausfallen dürfen eigentlich nur Nahverkehrszüge.

In Frankreich wird ja gerade auch gestreikt....

Viel Glück an alle Pendler!

Gruß Philipp

» Cisalpino » Beiträge: 175 » Talkpoints: -0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Allmählich geht mir dieser Streik gewaltig auf die Nerven. Ich habe heute früh mit der S-Bahn über 2 Stunden für eine Strecke gebraucht, für die ich normalerweise 45 Minuten brauche. Es reicht!!! Und was macht Herr Schell? Gibt in seinem Kurort Radolfzell erst einmal ein Interview, daß der Zeitpunkt für seine Kur egal sei. Zumal er einen sehr würdigen Stellvertreter habe, der seinen Job auch richtig gut macht. Claus Weselsky, seines Zeichens besagter Stellvertreter, ist allerdings ein echter Hardliner, wenn es um das Durchsetzen der eigenen Forderungen geht. Na, da kann sich die Bahn ja mal sehr warm anziehen. Wobei mittlerweile der GDL den schwarzen Peter hat, da nun auch zunehmend aus den Reihen der Lokführer Laute des Unmuts geäußert werden ob der Kapriolen ihrer Führungsspitze. Na, dann lassen wir uns mal überraschen, was uns dieses "Herbstmärchen" noch so alles an Überraschungen bereithält... :wink:

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» struppi66 » Beiträge: 567 » Talkpoints: 0,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich verstehe überhaupt nicht wieso dem Mann nicht genauso eine Kur gegönnt wird, wie jedem anderen Menschen.
Wenn er zur Kur geht, dann geht er, da können sich soviele Leute beschweren, wie sie wollen.
Ein Streik sollte ja nicht die Sachen einer Person sein, da die Lokführer ja auch noch was zu sagen haben sollten.

Ich finde es auf der einen Seite gut, dass es sich getraut wird, auf so einem harten Kurs zu fahren und die Bahn, so herauszufordern. Es macht Spaß zu sehen, wie sich herr Mehdorn seinen Aktiengang so vorstellt und was jetzt drauß wird.
Es ist gut zu sehen, was die Belegschaft von ihrem Unternehmen hält und es diesem auch direkt und klar sagt, und da an Streiktage alles im Verkehrschaos versinkt sieht man auch, was für eine Rolle Lokführer heutzutage spielen und wenn sie sich unfair behandelt fühlen, dürfen sie das auch ausdrücken, was ja eben in einer Demokratie erlaubt sein darf.
Ich habe da immernoch völliges Verständniss für, obwohl ich selbst schon im Stau saß, und ewiglange Wartezeiten ertragen musste.
Aber so wird dem Bahn Vorstand vielleicht mal klargemacht was los ist, da auf der einen Seite teure Bahnhöfe gebaut werden und auf der anderen Seite Lokführer sich unfair behandelt fühlen.
Weil, was sollen sie sagen? "Oh, ich verdiene zwar wenig, dafür darf ich aber zu einer Firma zählen, die eine wirklich schöne Firmenzentrale in Berlin stehen hat"
Was soll das ?
So wird jetzt endlich mal wieder etwas wachgerüttelt in Deutschland, sollen sich die Leute doch aufregen, aber am meisten soll sich der Vorstand aufregen, da dieser schon Jahrelang einfach nur auf das Image geschaut hat, und die Mitarbeiter schon längst auf den Gleisen vergessen wurden.
Jetzt sieht man, wozu dieses Handeln führt, und das sollte auch eine Warnung an andere Firmen sein.

» dr.schmerz » Beiträge: 108 » Talkpoints: 0,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Möchte mich dazu auch mal äußern, das brennt mir schon lange unter den Nägeln. Ich bin ziemlich stinkig, obwohl ich selbst eigentlich so gut wie nie Bahn fahre. Allerdings sehe ich an der Uni in den letzten Wochen ständig, dass Leute gar nicht erst ankommen KÖNNEN, weil mal wieder gestreitk wird und deshalb hab ich mich mal etwas damit auseinander gesetzt.
Das Problem fing ja schonmal damit an dass die GDL schon gleich 31 % Lohnsteigerung gefordert hat. Ich finde zwar auch, als Streikender, fordernder Teil sollte man erstmal mehr fordern, als man letztendlich erawrtet zu bekommen, aber das war natürlich ein riesengroßer Witz. Man kann nicht nach 20 Jahren ode so auf einmal 31 % Lohnerhöung fordern. Zweitens hat man den Eindruck, Herr Schell würde das alles für sich selbst machen und vertritt so langsam aber sicher gar nicht mehr die Interesse er Mitglieder seiner Gewerkschaft, die ja - laut BILD - zum Teil längst schon mit Angeboten der Deutschen Bahn absolut zufrieden gewesen wären.
Für mich wirf das alles so ein Bild auf die GDL als wäre die lediglich daran interessiert, eine Menge Terz zu machen und sich wichtig zu machen (besonders bei Herrn Schell wirkt das so) und es tut mir leid für die Mitgleider der Gewerkschaft, dass sie in so einem schlechten Licht stehen mittlerweile.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



MrSilverBlue hat geschrieben:Ich hoffe auch mal das die bald eine Einigung finden werden. So kann das ja nicht weiter gehen. Ich kann dien Lokführer schon sehr gut verstehen, für den kleinen Lohn machen die echt ne harte Arbeit. Unregelmäßige Arbeitszeiten und dann noch die Verantwortung. Ich wollte den Job nicht machen.


Nen kleinen Rbeitslohn nenne ich was anderes. Andere gehen für viel weniger arbeiten und das auch in Vollzeit. Aber mal davon ab sind Streiks völlig gerechtfertigt, besonders, wenn das LEben immer teurer wird, aber sein wir mal ehrlich, man muss ja nicht kapitalismus studiert haben um zu erahnen, was nach der Einigung zwischen Bahn und Gewerkschaft passieren wird. Meiner Meinung nach sind Gewerkschaften nciht nur Segen. Es wird nämlich bald viele Arbeitslose unter den Lokführern geben und neue aufstrebende Kokführer frisch ausgebildet werden das Ruder erst mal übernehmen. Ich denke das wird der luf der Dinge sein.

» eule » Beiträge: 107 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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