Alte CD`s - Sondermüll?

vom 14.10.2009, 22:24 Uhr

Ich war heute nicht wenig erstaunt. Aber ich dachte immer, dass alte CD`s entweder im Hausmüll oder gar in den gelben Sack gesteckt werden können. Bei uns steht auf dem gelben Sack nämlich nicht nur Verpackungsmüll drauf, sondern auch Plastik und Kunststoff. Also ging ich immer davon aus, dass auch CD`s in den gelben Sack kommen können.

Da ich das aber auch bisher nicht gemacht habe und hier doch eine ganze Menge an alter CD`s mittlerweile angesammelt waren, habe ich bei der Müllentsorgung angerufen und die meinten zu mir, dass es Sondermüll ist, der extra bezahlt werden müsste. Wieviel, das würde auf die Art des Sondermülls ankommen und wie schwer der Sondermüll ist.

Die Frau am Telefon war nicht grade freundlich und deswegen habe ich nicht weiter nachgefragt. Irgendwie war ich auch so erstaunt, dass ich mich verabschiedete und aufgelegt habe.

Jetzt frage ich mich aber die ganze Zeit, warum die Plastik-CD`s Sondermüll sind. Was ist in einer CD drin, was nicht mehr wiederverwertet werden kann? Wenn diese eingeschmolzen wird, kann man doch immer noch was draus machen, oder? Müssen bei euch auch CD`s auf den Sondermüll? Wieviel kostet das bei euch? Warum muss eine CD in den Sondermüll? Was ist schädliches da dran? Sondermüll sind doch Sachen, die in extra Behälter kommen und dann abgeschlossen irgendwo stehen und weder verbrannt, noch verschmolzen werden dürfen. Aber was passiert mit alten CD`s im Sondermüll?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo Diamante,
ja, CDs sind Sondermüll. Sie bestehen aus Polycarbonat, einer Art Kunststoff, und einer dünnen Aluminiumschicht. Dieser Plastik ist, soweit ich weiß, umweltschädlich, wenn man ihn "normal" entsorgt. Es gibt für alte CDs jedoch Sammelbehälter, wie bei Batterien, in die man die edlen Scheiben einwerfen kann. Dann werden sie entsprechend abgeholt und sogar recycelt!

Hier in Osnabrück gibt es solche Sammelbehälter in der Universität. Wo man sie sonst noch abgeben kann, außer als Sammlung beim Sondermüll, weiß ich nicht. Ich weiß allerdings, dass hier eine Autoladung Hausmüll und Elektroschrott gerade 18 Euro gekostet haben, als ich sie nach meinem Umzug auf der Mülldeponie Piesberg abgeladen habe. Mach dir also nicht zu viele Gedanken darüber, wieviel das kostet, so schrecklich teuer kann es nicht sein.

» Lassandra » Beiträge: 93 » Talkpoints: 0,14 »


Entschuldigung ihr beiden, aber es einfach Unfug, dass CDs "Sondermüll" (den Begriff gibt es nicht, das heißt gefährlicher Abfall, nur so nebenbei) seien. Polycarbonat ist ein sehr wertvoller Rohstoff, der zudem leicht recyclebar ist.

Diese Sammelstellen gibt es, weil die Scheiben auf diese Weise fachgerecht wiederverwertet werden können und der teure Rohstoff nicht auf eine Deponie oder in den Flammen einer Verbrennungsanlage flöten geht.

Also: Wenn du keine Sammelstelle in der Nähe hast, dann hau die Teile einfach in die Mülltonne oder in den gelben Sack. Das mit dem Sondermüll ist nicht wahr. Weder Aluminium noch Polycarbonat sind in dem Sinne giftig. Und mehr ist an einer CD nicht dran. Da würde ich mir um den Giftgehalt einer Tütensuppe mehr sorgen machen.

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» da_freak » Beiträge: 240 » Talkpoints: -0,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das ist aber sonderbar, denn ich habe es durchaus schon erlebt, dass die Müllabfuhr einen gelben Sack, in dem CDs waren mit einem "orangen Engel" beklebt hat, d.h. sich geweigert hat, die mit zu nehmen.

Ich will hier deine Aussage nicht anzweifeln, aber es ist doch seltsam, dass die gute Frau von der Deponie das sagt, wenn es nicht stimmt. Entweder, sie ist falsch informiert und informiert nun ihre Kunden falsch oder wir sind falsch informiert. Ich weiß nur, dass die Dinger auch auf dem Piesberg gesondert gesammelt werden, ob das nun am Recycling liegt, sei dahingestellt, das weiß ich nicht genau.

» Lassandra » Beiträge: 93 » Talkpoints: 0,14 »



Hallo,

das liegt in der Sache des Dualen System Deutschland. Dies ist ein Zweckverband der Verpackungsindustrie. In den frühen Neunzigerjahren wurde der Politk die Problematik von Verpackungsmüll bewusst. Man nahm dann also die Verpackungshersteller in di Pflicht, sich um die Entsorgung des Abfalls zu kümmern. Daraus entstand das Duale System mit dem bekannten grünen Punkt und dem gelben Sack. Augenscheinlich ist das ganze kostenlos für den Verbraucher. Aber je nach Verpackungsgröße schlagen die Hersteller z.B. Tetrapack einen Betrag in Bereichen von 5-10cent für die Entsorgung obendrauf. Diese Kosten werden natürlich an die Abnehmer der Verpackungen weitergegeben und damit auch an den Verbraucher.

Da es bei dem ganzen Grünen Punkt und Gelben Sack-Mist nicht um Umweltschutz und recycling geht, sondern um die lästige Pflicht den Müll loszuwerden, ist das Duale System Deutschland natürlich nicht interessiert daran, Müll zu entsorgen, für den nicht bereits diese Gebühr entrichtet wurde. Und ich persönlich habe noch auf keiner CD einen grünen Punkt gesehen.

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» da_freak » Beiträge: 240 » Talkpoints: -0,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ergänzend zu dem, was da_freak schon richtig geschrieben hat: Der "Grüne Punkt" dient in erter Linie dazu, Verpackungen zu entsorgen, also nicht das Produkt (in diesem Fall die CD) selber. Deshalb ist es auch folgerichtig, dass hier kein Grüner Punkt drauf ist und das Duale System auch auf diese Art Müll nicht besonders scharf ist.

Will man CDs entsorgen, kann man sie natürlich in dei normale Hausmülltonne (also "Restmüll") werfen, allerdings können CDs (wie auch schon richtig geschrieben wurde) recht gut wiederverwertet werden. Ökologisch sinnvoller ist natürlich, sie bei entsprechenden Sammelstellen abzugeben.

» bsm123 » Beiträge: 1254 » Talkpoints: 13,60 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo!

Ich habe grade noch einmal in unsere Mülldeponie angerufen und habe die Sache noch einmal genauso geschildert wie gestern. Diesmal war ein älterer Mann am Telefon. Dieser meinte zu mir, dass ich die Cd`s auf jeden Fall in den gelben Sack schmeissen kann. Ich sollte die CD`s nur nicht einfach so reinschmeissen, sondern sie lieber in eine Milchtüte stecken, weil sie sonst die dünnen Säcke kaputt macht.

Und dann meinte er noch, dass seine Kollegin das wohl mit Videobändern verwechselt hat oder mit anderen Tonträgern. Naja, so unmißverständlich habe ich mich ja nicht ausgedrückt. Aber ich denke, wenn ich morgen anrufe und wieder ein anderer dran ist am Telefon, dann kann ich es im Restmüll entsorgen.

Mal sehen, was ich jetzt mit den Teilen hier mache. Vielleicht bringe ich sie zum Bauhof und dann können sie selber entscheiden wo sie die Dinger hinwerfen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



da_freak hat geschrieben:Polycarbonat ist ein sehr wertvoller Rohstoff, der zudem leicht recyclebar ist.

Diese Sammelstellen gibt es, weil die Scheiben auf diese Weise fachgerecht wiederverwertet werden können und der teure Rohstoff nicht auf eine Deponie oder in den Flammen einer Verbrennungsanlage flöten geht.

Deswegen sammle ich CDs und DVDs auch und gebe sie bei der Wertstoffsammlung ab. Dafür bekomme ich 5 Cent pro Kilogramm. Sicher ist das nicht die Welt, aber weil ich auch Papier, Altkleider, Glas und andere Dinge gegen Bares abgeben kann, lohnt sich der Weg schon.

Ansonsten kann man CDs und DVDs auch kostenlos beim Wertstoffhof abgeben. Dass man diese Teile auch im gelben Sack oder eben der gelben Tonne entsorgen kann, habe ich auch schon gehört und bei Bekannten hat bisher noch niemand etwas gesagt - inzwischen landen die Teile aber eh bei mir. Ansonsten halt in den Restmüll damit, den kontrolliert ja nun wirklich keiner.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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