Weltwirtschaftskrise: Pro Arbeitgeber oder Arbeitnehmer?

vom 02.09.2009, 21:44 Uhr

Ich habe letztens im Internet gesehen, dass in der Weltwirtschaftskrise die Arbeitnehmer mehr im Vorteil wären als die Arbeitgeber. Allerdings ist mir die Quellenangabe leider entfallen. Jedenfalls kam heute ein Bericht im örtlichen Rundfunk, dass die Arbeitnehmer sich nicht richtig freuen können, in Zeiten der Wirtschaftskrise einen Job zu haben und über 40% der Arbeitnehmer, vor allem aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Tourismus sehr frustriert wären.

Woher kommt das und was stimmt denn nun? Sind die Arbeitnehmer oder die Arbeitgeber besser dran? Was meint ihr dazu? Habt ihr persönliche Erfahrungen gemacht, die eure Meinung bestätigen?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 02.09.2009, 21:56, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Hallo,

also ich bin der Meinung, dass Arbeitgeber UND Arbeitnehmer schlecht dran sind! Ist doch ganz klar, dass wenn es dem Arbeitgeber finanziell nicht gut geht automatisch an den Personalkosten gespart wird. Sobald ein Unternehmen rote Zahlen schreibt, müssen Mitarbeiter gekündigt werden.

Selbst Microsoft hat letzes Jahr auf Grund der Wirtschaftskrise ca. 5.000 Mitarbeiter entlassen. Das war das erste Mal in der Geschichte Microsofts, dass Mitarbeiter entlassen wurden. In Deutschland wurden insgesamt ca. 153.000 Arbeiter gekündigt. Und falls sich die Lage der Wirtschaft nicht verbessern sollte dann wird es deutlich mehr Arbeitslose geben.

» Forsa12 » Beiträge: 5 » Talkpoints: 4,80 »


Warum die Arbeitnehmer in Deutschland im Vorteil sind liegt im Kündigungsschutz und der sozialen Absicherung begründet. Denn wenn z. B. ein Unternehmer aus wirtschaftlichen Gründen (eben wegen der Krise) Entlassungen vornehmen muss so ist er (wie z. B. in den USA) seine Mitarbeiter nicht von heute auf morgen los, sondern muss sie gemäß der jeweiligen Kündigungsfrist (hängt von verschiedenen Faktoren ab) noch im Unternehmen weiterbeschäftigen.

Heißt im schlechtesten Fall für einen Unternehmer: Er verdient kein Geld mehr bzw. hat keine Aufträge mehr, aber noch ein paar Mitarbeiter, die er dank Kündigungsschutz noch ein paar Monate weiterbezahlen darf obwohl er keine Arbeit mehr für sie hat. Abfindungen lösen das Problem aus seiner Sicht nur halb, denn auch hier muss er Geld "ohne Gegenleistung" in Form von Arbeitskraft ausgeben auch wenn man unter`m Strich damit ein paar Prozent spart.

Und: Geht ein Unternehmen bankrott ist das für die meisten Unternehmer der Ruin (nicht jeder hat die Möglichkeit, je nach Unternehmen, viel zur Seite zu legen) - Arbeitnehmer haben hier in der Regel noch ein paar Monate ihr ALG I und Fördermöglichkeiten seitens der ARGE bevor es richtig nach unten geht.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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