Woraus besteht Hirschhornsalz?

vom 28.06.2009, 17:28 Uhr

Hallo!

Ich habe hier ein paar alte Rezepte meiner Oma. Darunter sind auch Weihnachtsplätzchen. Als Zutat einiger dieser Plätzchen braucht man Hirschhornsalz. Das habe ich zwar schon oft gelesen, aber richtig Gedanken habe ich mir nie gemacht, woraus dieses Kuchengewürz bzw. Backgewürz besteht. Hat es wirklich was mit Hirschhörnern zu tun oder ist es was ganz anderes?

Ich weiß, dass es in Lebkuchengewürz auch mit drin ist. Aber ganz alleine habe ich es noch nicht gesehen. Immer nur als Mischung mit anderen Zutaten. Vielleicht auch nicht drauf geachtet.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Im Grunde ist es ein Backtriebmittel wie halt Backpulver auch. Setzt sich nur anders zusammen und zerfällt beim Backen in andere Bestandteile als Backpulver.

Hirschhornsalz wird an sich oft bei Plätzchen verwendet. Für Kuchen ist es ungeeignet. Es soll an sich nur der Lockerung des Teiges bei Kleingebäck, wie halt Plätzchen herhalten. Auch flache Kuchen kann man damit Backen, dann halten sie sich länger.

Ganz früher wurde Hirschhornsalz aus Hirschgeweihen gewonnen. Heute wird es mit Sicherheit künstlich hergestellt. Hauptbestandteil dürfte Ammoniak sein. Beziehungsweise entsteht bei der Erhitzung Ammoniak. In Bäckereien wird es wohl mittlerweile auch durch Natron ersetzt.

Ich habe einmal Plätzchen mit Hirschhornsalz gebacken und vermeide es an sich. Das waren damals Schmalznüsse. Die sahen auch auf den Bildern gut aus. Hauptbestandteil dieser Plätzchen war halt Schweineschmalz. Ich fand den Geschmack einfach eklig. Wobei das nicht das Schweineschmalz war, was da so penetrant hervorgeschmeckt hat. Das war das Hirschhornsalz. Und ich fand auch beim Verarbeiten und vorallem beim Backen den Geruch nach Ammoniak einfach eklig.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Hallo Diamante,

ich habe neulich grade ein Päckchen Hirschhornsalz gekauft, da ich ein Spekulatius-Ausstechplätzchen Rezept habe, welches ich ganz gerne unterm Jahr mache. Das ist dann immer mal was anderes zu den Schokoladenplätzchen oder was man sonst öfter macht.

Das Hirschhornsalz habe ich ganz normal im Gewürzregal entdeckt und es ist von der Firma Ostmann. Der Beutel mit 15g hat zwar 1,39Euro gekostet, aber so viel nimmt man ja nicht von dem Salz, daher war es dann auch ok für mich.

Auf dem Päckchen steht, dass Hirschhornsalz ein stark wirkendes Triebmittel ist, welches im Ofen seine Lockerungswirkung entfaltet. Außerdem hat es einen charakteristischen Geschmack und wird (sehr oft) für Lebkuchengebäck verwendet.

Mit Hirschen oder deren Hörnern hat es nichts zu tun. Die chemische Bezeichnung ist Ammoniumhydrogencarbonat :wink: Allerdings erspare ich dir die Formel dazu :lol: Wenn man es im Kuchen oder den Plätzchen verwendet, bilden sich Gase, die eben den Kuchen Auflockern. Diese Gase sind Ammoniak, Kohlendioxid und Wasserdampf, welche sich restlos verflüchtigen. Allerdings kann es mal sein, dass ein leichtes Ammoniak-Aroma zurückbleibt, welches dann den tyischen Geschmack ausmacht, den wir mit Hirschhornsalz verbinden. Das ist allerdings nicht schädlich für den Körper, wie man vielleicht vermuten würde, denn dazu ist die Konzentration zu niedrig.

LG P-P

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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