Verniedlichungen mit "i" zum Schluss!

vom 21.06.2009, 12:59 Uhr

Hallo,

gestern waren meine Eltern und auch meine Großmutter zu Besuch und als sich meine Großmutter so mit unserem Sohn beschäftigt hat, ist mir aufgefallen, dass sie sehr viele Wörter am Ende mit "i" abkürzt. So sagt sie beispielsweise "Heidi gehen", "Schnulli", "Flaschi", "Vogi", "Hundi", "Hosi", "Socki" und noch vieles mehr.

Als ich dann darüber nachdachte, fiel mir auf, dass mein Mann und ich auch "Schnulli", "Flaschi" und "Heidi gehen" sagen. Ansonsten verwenden wir aber für Gegenstände, Tiere, usw. die korrekte Form. Wie ist eure Meinung zum Thema Verniedlichungen? Passiert es euch selbst, dass ihr ein Wort mit "i" abkürzt? Findet ihr das vielleicht ganz furchtbar? Kann es wirkliche Konsequenzen auf die sprachliche Entwicklung haben?

Meine Schwiegermutter ist (so wie ich) Kindergartenpädagogin und findet es immer ganz furchtbar, wenn Eltern die Wörter mit "i" abkürzen und somit verniedlichen. Ich selbst sagen auch nicht "sitzi" und "trinki" und "essi", wie es manchmal bei Eltern vorkommt und finde es nicht schlimm, wenn man Wörter wie "Flaschi", "Schnulli" und Co. abkürzt. Es sollte sich aber dennoch im Rahmen halten.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo!

Meine Kinder haben selber die Sachen irgendwie "verniedlicht" Ich habe den Kindern aber dann immer gesagt, wie es richtig ist. Wenn sie zum Beispiel gesagt haben. "Da ist ein Hundi", habe ich ihnen dann gesagt, "Ja, richtig, das ist ein Hund". Irgendwann haben sie es gelassen.

Manche Kinder "verniedlichen es auch mit einem "li". So war es bei meiner Tochter. Eine Puppe war "Puppeli", ein Hund war "Hundili". Und dass, obwohl wir nie so mit den Kindern gesprochen haben.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich es schlimm finde, wenn erwachsene Menschen mit den Kindern sprechen, als wenn sie zu dumm wären die "Erwachsenensprache" zu verstehen. Ich finde es schlimm, wenn man den Kindern die deutsche Sprache schon verkehrt beibringt. Sie machen sich irgendwann ihre eigenen Wörter. Geht man auf diese Wörter aber nicht ein, dann vergessen sie es schnell. Wiederholt man aber die Wörter, wenn man sie verbessert, dann prägen sie sich noch mehr ein.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


moin Nipfi,

wenn ich mir deine Erlebnisse so durchlese, bin ich echt froh bei uns zu Hause eher QuakQuaks und Wauwaus gehabt zu haben. :D Bei unserem Sohn haben wir glücklicherweise nichts gro0artig verniedlicht, er hatte aber statt einer Flasche, eben seine Buddel. Enten kamen als Quakquaks daher, später wurde dann daraus "wie macht die Ente" und einiges Seilzeug hat noch Eigennamen gehabt.

Ich glaube ich würde druchdrehen wenn hier jemand das Wort 'HEIA' noch verniedlichen würde, wo soll da der Sinn sein, es ist eh schon eher eine rein kindliche Bezeichnung. Wo da der Sinn zu suchen sein soll, möchte ich gar nicht ergründen.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Besonders schön finde ich es auch nicht solche Verniedlichungen zu verwenden und ich habe mich damit auch zurückgehalten. Allerdings finde ich, dass man sich manche Menschen schwer zurückhalten können, wenn sie so kleine Kinder sehen und automatisch in die Babysprache zurückfallen.

Ich selbst habe diese Verniedlichungen eher selten verwendet, zumindest nicht für alltägliche Begriffe. Allerdings hat mein Sohn einen Plüschhund, der immer noch Wauwi heißt. Ebenso hatten andere Dinge auch einen verniedlichten Namen. So war der Sauger eben der Nucki.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Auch ich finde es eigentlich furchtbar, wenn ich andere dabei beobachte, wie sie ihre Kinder mit diesem "Kleinkind-Deutsch" torpedieren. Zudem kann ich mich hier selbst als Opfer einer Verniedlichung aufführen, da ich bis in ein fortgeschrittenes Jugendalter unter dem Diminuitiv mit "i" meines Namens leiden musste!

Allerdings passiert es mir selbst, trotz meiner tiefsitzenden Abneigung gegen solche Verhaltensweisen, mich bei Kleinkindern in einer unsäglichen Art zu äußern (auch wenn ich speziell die "i"-Endung geflissentlcih vermeide).
Ich denke mal dieser Reflex ist einfach durch die Tatsache bedingt, dass wir uns durchaus über das noch geringe Verständnis eines Babys im Klaren sind, und daher automatisch in einfache Sätze und "anschauliche" Verniedlichungen überleiten. Will man nicht auch durch eine höhere Stimmlage die sprunghaft wechselnde Aufmerksamkeit der "kleinen Süßen" erhaschen?

PS: Als Katzenbesitzer erinnere ich mich noch an den Rat eines Bekannten, mir doch auf jeden Fall einen Namen auf "i" auszusuchen, darauf würden Katzen (Hunde wahrscheinlich genauso) am Besten reagieren - nur mal so am Rande erwähnt. Wenn da jemand mehr weiß.

» Green_And_Blue » Beiträge: 19 » Talkpoints: 0,00 »


Bei Kosenamen für den Partner finde ich, dass ein 'i' einfach ans Ende gehört, sonst klingt es nicht lieb genug ;) Ist dann auch egal, was das für ein Name ist, den der andere so hat, aber ich sag meistens 'Wursti' oder 'Knäuli' zu ihm und kann den letzten Buchstaben da auch nicht entbehren, sonst klingt es nicht so nett.

Aber was jetzt so die Alltagssprache betrifft finde ichs einfach furchtbar, wenn man Kindern sowas vorlebt. 'Schnulli' ist ja noch was, was ich akzeptieren kann, aber alles, was darüber hinausgeht finde ich einfach furchtbar. Da muss man sich dann später aber auch nicht wundern, wenn das Kind nicht richtig sprechen lernt und Wörter ständig falsch ausspricht und schreibt. Da kann man sich dann bei sich selbst bedanken.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich hasse diese Babysprache und ich kann es nicht verstehen wenn gestandene Leute in dieses Babygeplapper zurückfallen und vielleicht noch mit extra hoher Stimme sprechen die nur noch durch hochfrequente Entzückungsrufe zu toppen sind. Ich habe so etwas in der Regel nicht toleriert. Wenn ich es bemerkt habe dann habe ich schon gebeten ordentlich zu sprechen.

Leider ist es ja auch so dass manche Sachen bis ins hohe Alter beibehalten werden. Damit meine ich nicht unbedingt die Babysprache wo alles auf „i“ endet sondern manche Namen wie zum Beispiel unser fast sechzigjähriger Nachbar der von allen nur Hänschen oder Hansi (diese Koseform erinert mich immer stark an einen Kanarienvogel) anstelle seines schönen deutschen Vornamens Hans gerufen wird oder „Nicky“ anstelle von Nicole.

Ich denke aber auch dass alle Überzeugungsarbeit vergeblich ist und letztendlich doch so mit dem Kleinkind gesprochen wird wie man es für richtig hält, besonders wenn die Erziehungsberechtigten nicht in Sichtweite sind.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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