Ehe noch zu retten?

vom 04.05.2009, 22:33 Uhr

Ehepaar Frau (F) und Mann (M) haben seit etwa 15 Jahren eine Beziehung. Verheiratet sind sie noch nicht sehr lange. Kinder sind vorhanden, beide sind berufstätig. M arbeitet auf Montage und ist daher die ganze Woche nicht da. Alle Verantwortung zur eigenen Familie, sowie den Eltern von F und M liegen bei F um diese zu regeln. Besonders Akut ist das geworden, als der Vater von F vor über einem Jahr schwer erkrankt ist. Unzählige Arzttermine mussten von F geregelt werden, da ihr Vater teilweise gar nicht Auto fahren durfte und die Untersuchungen in einem Krankenhaus gemacht wurden und werden, welches rund 100 km von F ihrem Wohnort liegt. Zu ihren Eltern sind es ca. 30 km.

Bei den Eltern von M liegt das Problem darin, das beide keinen Führerschein haben. Sie wohnen zwar im selben Ort wie F und M, aber wie in den ländlichen Gegenden üblich, ist die Verkehrsanbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht die Beste. Demzufolge muss auch hier F immer ran, wenn Termine anstehen.

Das neben Job, Kindern und den Terminen von 3 Familien der Haushalt auch manchmal hinten an stehen muss, dürfte dabei wohl klar sein. Wobei das M nicht einsehen kann oder will. Kommt M zum Wochenende nach Hause, sieht er nur, was mal wieder liegen geblieben ist und es gibt Ehekrach. Kein Hinterfragen warum das so. Nur die permanent schlechte Laune von M weisen darauf hin, das ihm was nicht passt. Um was es sich genau handelt kann F entweder ahnen oder muss lange genug nachfragen, um eine Antwort zu erhalten.

Spricht F ihren Mann auf die Probleme innerhalb der Familie an, so bekommt sie keine Antworten. Eine Bereitschaft von M an diesen Problemen zu arbeiten ist nicht zuerkennen. Im Gegenteil, seine Kommunikation beschränkt sich teilweise auf strafende Blicke bis hin zu herabwürdigenden Äusserungen. Und das nicht nur innerhalb der eigenen vier Wände. Auch vor anderen Personen wird da nicht überlegt, was man sagt. Seine kürzliche Meinung dazu war, das F und M keine Probleme hätten, wenn sie nicht streiten. Das aber F seit geraumer Zeit den Streitigkeiten bewusst aus dem Weg geht, bemerkt M scheinbar nicht.

Bei ihren Eltern kann sich F ausheulen, aber sie halten sich aus den Problemen raus. F hat auch schon versucht mit den Schwiegereltern zu reden. Der Vater von M hielt sich fast nur zurück. Denn er kennt das Verhalten von M von seiner eigenen Frau. Die Mutter von M hebt ihren Sohn als den besten Ehemann in den Himmel und sucht alle Schuld bei F. Sie müsse um die Ehe kämpfen, egal wie M sich verhält.

Das körperlicher Kontakt zwischen F und M so gut wie nicht mehr zustande kommt, brauch ich mit Sicherheit nicht mehr großartig erwähnen. Wobei es dann immer von F ausgeht den Kontakt zu suchen. Da dies aber fast ausschliesslich unerwidert bleibt hat F in dieser Thematik komplett aufgegeben.

Bei Unternehmungen am Wochenende, die M mit den Kindern machen will, wird schon gar nicht mehr gefragt, ob sie mit möchte. Die Ziele solcher kleinen Ausflüge sind alle im Wohnort. Also nichts großartiges, aber eben unter Ausschluss der Mutter und Ehefrau.

Seit einiger Zeit hat F nun auch gesundheitliche Probleme. Das vom Arzt schon die Feststellung kam, das F einen schlechten Allgemeinzustand hat, interessiert M dabei auch nicht. Er scheint nur zu sehen, das seine Frau zu funktionieren hat. Rücksicht oder gar Schonung kann F nicht erwarten. Selbst die Bitte, das M einen Tag eher nach Hause kommen solle, weil ein Kind krank war und F sich damit mal wieder die Nacht um die Ohren schlagen müsse, um dann am nächsten Morgen noch arbeiten zu gehen, wurde ausgeschlagen.

Hat diese Ehe noch eine Chance? Wenn ja, wie kann F ihren Mann dazu bringen, das er die vorhanden Probleme wirklich ernst nimmt?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Hallo,

vieleicht sollte sich F einfach eine Auszeit gönnen und nur mal an sich denken? Kann sie die Kinder denn für eine Woche oder so bei jemanden unterbringen? Denke wenn M erstmal merkt, wie es ist ohne F, dann wird er schnell sein Handeln überdenken und sich ändern, denn ansonsten sehe ich sehr schwarz für die Beziehung und ich denke, so wird es auf eine Trennung hinaus laufen.

F sollte auf jedenfall mal mit M sprechen und ihre Meinung und Gefühle erklären, damit M auch mal merkt, was in F vorgeht. F sollte ihre Aussagen sehr bestimmend formulieren, damit M das auch versteht. Oder beide sollten sich auf dem Weg zu einer Eheberatung aufmachen, denn professionelle Hilfe kann nie schaden.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


M ist ja die ganze Woche ohne Frau und Kinder. Damit wäre es für ihn nicht wirklich eine bewusste Wahrnehmung, wenn die Kinder untergebracht wären und F sich eine Auszeit gönnen würde.

Und F versucht seit Monaten die Probleme auszuzeigen, die in dieser Beziehung vorhanden sind. Da jedoch M dazu in Schweigen verfällt, um es mal nicht Ignoranz zu nennen, würde auch eine professionelle Beratung nichts bringen. Da wurde schon abgelehnt, sich Hilfe von Aussen zu holen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Hallo!

Das ist wirklich eine schwierige Lage, in der sich F befindet. Ich denke auch, dass F wirklich mal auf den Tisch hauen sollte und nicht mehr alles schlucken sollte. F sollte M fragen, ob er noch Gefühle für sie hat und wie er sich eine Zukunft der Beiden vorstellt. F sollte darauf bestehen, dass ihr M endlich eine Antwort zu allem gibt, was sie gesagt hat.

Alleine der Kinder wegen, sollten F und M eine Lösung finden. Vielleicht sollte F auch direkt fragen, ob M die Scheidung will. M muss anscheind auf gerüttelt werden, um zu merken, wie ernst die Lage ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Da M ja anscheinend schon einige Optionen wie z. B. Beratung abgelehnt hat, wirkt es auf mich schon fast so, als wäre M an der Beziehung gar nicht mehr richtig interessiert und da M unter der Woche ja sowieso ohne F & Kinder ist, hat er sich an dieses Leben vielleicht sogar schon gewöhnt? Auch das M nicht mehr wirklich auf körperliche Nähe anspringt oder reagiert, finde ich sehr verwunderlich.

Auch wenn ich kein Fan von Ultimaten bin, vielleicht wäre es hier doch einmal angebracht. F sollte M vielleicht einmal das Messer auf die Brust setzen und eine Aussprache verlangen, ansonsten müsste F eben die Konsequenzen daraus ziehen und M verlassen.

» que_Linda » Beiträge: 688 » Talkpoints: 9,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Welche Rückmeldungen bekommt M eigentlich so ingesamt für sein Verhalten? Von seiner Frau eher negative Rückmeldung, von der eigenen Mutter uneingeschränkte Bestätigung, so viel ist klar. Aber was sagen andere Personen? Wenn er nämlich nicht so sehr viele negative Rückmeldungen (die von F zählt mal nicht) bekommt, dann wird er eher nicht einsehen, dass sich dringend was ändern müsste. Warum auch?

Aus eigener Erfahrung würde ich wohl eher zu einer Trennung tendieren. Denn wenn Ms Verhalten so verfestigt ist, wird sich daran kaum noch etwas ändern lassen - eben weil M ja von seiner Umwelt auch noch darin bestätigt wird. Auch eine mögliche Trennung ist dann allein Fs Schuld, aber zumindest hat man dann klare Verhältnisse geschaffen und eher stressfreie Wochenenden.

Eine Auszeit wird kaum nützen, erst recht wenn M dann immer noch von der Verwantwortung für drei Familien (nichts anderes wird F in meinen Augen aufgebürdet) entlastet wird. Man könnte den Versuch zwar wagen, müsste dann aber auch mal eine Woche mit richtig vielen Terminen erwischen und M quasi dazu zwingen, bei den Kids und der bzw. den Familie(n) zu bleiben.

Ich denke, dass ohne die Bereichtschaft Beider (also F und M) in diesem Fall eine Rettung der Ehe kaum möglich ist. Selbst wenn beide es wagen, würde es für keinen einfach sein. Denn auch F müsste sicher etwas ändern, wobei (als Außenstehender) da wohl eher das Nein sagen und Delegieren geübt werden müsste :wink:

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Auf den Tisch gehauen an F schon mehr als einmal. Das ging teilweise soweit, das F wöchtlich die vorhanden Probleme aufgezeigt hat. Doch egal ob F im ruhigen Ton das Gespräch sucht oder ob wirklich getobt wird. Die Reaktion von M ist gleichbleibend schweigend. Selbst der Versuch das Gespräch über ein anderes Thema herbei zuführen verläuft im Sand. Obwohl F daraus achtet ein Thema zu wählen, wo M sehr viel Interesse zeigt. Eine Antwort von M und danach ist die Sache erledigt.

Delegieren tut F mittlerweile und kümmert sich nicht mehr um die Belange der Eltern von M. Da muss er jetzt selbst ran, ob es ihm passt oder nicht. Die Arzttermine von F´s Eltern werden ihr ja nicht einfach so aufgedrückt, sondern nur in Absprache mit F vereinbart. Also ihre Eltern nehmen das sehr viel Rücksicht auf F und versuchen das meiste allein zu erledigen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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