Sicherheitsfachkraft - Umschulung

vom 03.04.2009, 15:07 Uhr

Meine negativen Befürchtungen haben sich leider erfüllt, ich werde zum 01. Mai arbeitslos. NAtürlich habe ich mich schon nach Alternativen umgesehen, aber es sieht im mOment eben verdammt schlechgt aus. In meinen gelernte Beruf kann ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zurück. Ich bin gelernter Bäcker und habe Asthma, den ganzen Tag in dem Mehlstaub zu stehen würde mir folglich überhaupt nicht bekommen. Mittlerweile bin ich Metallfacharbeiter, aber die Zeiten sind für diesen Berufsstand auch nicht gerade förderlich.

Ich habe jetzt mal so hin und her überlegt was ich machen möchte, und bin dabei auf die Sache mit der Sicherheitsfachkraft gestossen. Stellenangebote gibt es hier im Umkreis für diesen beruf massenhaft. Aber um ihn auzuüben müsste ich ja erst einmal die Sachkundeprüfung gemäss § 34 GewO machen.

ich habe jetzt schon versucht mich darüber genauer zu informieren, bin aber nicht sehr weit gekommen. Wie lange dauert dieser Lehrgang? Was wird da gemacht? Welche Vorraussetzungen muss ich mitbringen? Es wäre wirklich super wenn mir jemand weiterhelfen könnte, der diesen Lehrgang vielleicht schon gemacht hat!

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» berserker » Beiträge: 298 » Talkpoints: -1,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Was für eine Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft meinst du denn speziell? Ich kenne zwei völlig verschiedene Berufsbilder einer Sicherheitsfachkraft, die aber absolut nicht miteinander zu tun haben.

Bei der einen Tätigkeit handelt es sich um eine Fachkraft die bei der Umsetzung arbeitsschutzrechtlicher Vorschriften dem Geschäftsführer oder Leiter einer Einrichtung unterstützt. Hier handelt es sich meistens um Angestellte des Unternehmens die durch die zuständige Berufsgenossenschaft berufsbegleitend kostenlos ausgebildet werden. Die Ausbildung verteilt sich auf mehrere Jahre wobei es sich hier meistens nur um mehrwöchige Blockzeiten handelt und der Rest des Jahres weiterhin am Arbeitsplatz verbracht wird. Man bekommt dort unter anderem beigebracht wie sichere Technik aussehen muss, wie Unfälle zu verhindern sind oder wie man sich vor Gefahrstoffen schützen kann. Wer eine solche Ausbildung hinter sich gebracht hat hat einen guten Stand im Unternehmen denn er ist fast unkündbar. Er genießt zwar keinen besonderen Kündigungsschutz aber ein Chef überlegt sich sicherlich zweimal einen so mühevoll ausgebildeten Mann zu feuern und bis zur Ausbildung des Nachfolgers sich mit dem betrieblichen Arbeitsschutz selbst zu beschäftigen oder die ständigen Forderungen der Behörden selber zu erarbeiten. Eigentlich ist in jedem Betrieb und auch in jeder staatlichen Einrichtung, egal wie groß, solch eine Sicherheitsfachkraft vorgeschrieben. Meistens sind aber von ihm auch noch andere Aufgaben zu bewältigen.

Wer nicht Angehöriger eines Unternehmens ist kann sich aber auch über Umwegen zur Sicherheitsfachkraft ausbilden lassen. Die meisten Berufsgenossenschaften bilden auch aus und rekrutieren ihren Nachwuchs auch gerne bei den über Zwanzigjährigen mit schon einiger Berufs- und Lebenserfahrung. Dementsprechende Annoncen habe ich schon regelmäßig in der Zeitung gesehen. Man muss aber damit rechnen viel durch die Gegend zu fahren, da ja die weit verstreuten Mitgliedsbetriebe aufgesucht werden müssen. Selbst wer dort trotz sehr guter Bezahlung und großem Dienstwagen nicht glücklich wird hat dann immer noch die Möglichkeit sich als selbstständige Sicherheitsfachkraft durchs Leben zu schlagen und den Firmen als freier Dienstleister sein Wissen anzubieten. Für jemanden der keinen Chef haben will ist das sicherlich auch eine Überlegung wert.

Die zweite Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft ist das große Gebiet der Detekteien und Bewachungsgewerbe. Einige meiner Freunde sind schon seit Jahren dabei, ich kann sie aber nicht über Einzelheiten befragen da sie schon seit Monaten in Bayern, also siebenhundert Kilometer fern der Heimat, eingesetzt sind. Wer sich darauf einlässt muss sich aber auf weit entfernte Arbeitsorte mit mickriger Bezahlung und endlosen Überstunden abfinden. Bei uns werden auch ständig Leute dafür gesucht und ich glaube die Unternehmen bilden auch auf ihre Kosten aus, wenn sie wirklich jemanden Einstellen wollen. So hatte ich es jedenfalls in Erinnerung. Was aber sicherlich alle seriösen Securitys abverlangen ist ein lupenreines Führungszeugnis. Ich kann mich dunkel erinnern dass es damit bei dir eventuell ein Problem geben könnte. Wenn dem so ist kann ich dir nur empfehlen beim Bundesamt für Justiz, Adenauer Allee 99-103, 53113 Bonn (Tel. 01888/41040) nachzufragen ob es Einträge gibt und wie lange die eventuell gespeichert bleiben. Mit allen anderen Aktivitäten wie eine Ausbildung oder Bewerbung würde ich erst einmal warten bis du eine verbindliche Aussage dazu erhalten hast.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Vielen Dank schon mal für deine umfangreiche Antwort hooker.! Die Sache it dem Führungszeugnis habe ich auch schon gehört, dass ich bereits straffällig geworden bin hast du richtig in Erinnerung. Allerdings bin ich seit zehn Jahren nicht mehr straffällig geworden und mein Führungszeugnis ist somit jett wieder ohne Eintragungen.

Mein Interesse gilt der zweiten von Dir beschriebenen Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft. Weit entfernte Arbeitsorte sind für mich natürlich gar nichts, da ich eine frau und ein kleines Kind habe und familiär an meinen Wohnort gebunden bin. Allerdings müsste es in meiner Umgebung (Rhein - Main - Gebiet) eigentlich genug Einsatzmöglichkeiten geben, wie zum Beispiel den Flughafen Frankfurt. Überstunden sind dagegen für mich kein großes Problem, dass kenne ich schon von meiner letzten Tätigkeit.

Ich bin jetzt nicht spezifisch auf diese Tätigkeit festgelegt, würde mich aber über weitere Erfahrungsberichte sehr freuen.

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» berserker » Beiträge: 298 » Talkpoints: -1,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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