Grabpflege - Erfahrungen / Ratschläge

vom 30.03.2009, 14:08 Uhr

Vor ein paar Tagen ist meine Großmutter gestorben und wurde gestern Mittag auf einem nahegelegenen Friedhof beigelegt. Nun ist es so, dass ihr sehr nahe stand und ich mich verpflichtet fühle, den Gräberdienst für sie zu übernehmen. Denn sonst, hatte sich aus meiner Verwandschaft, niemand für diesen arbeitsaufwändigen Grabpflegedienst gemeldet.

Nun wollte ich euch fragen, da ich mich in einer solchen, für mich schmerzhaften Situation befinde und für das Grab sorgen soll, was ich denn da am Besten machen kann um es schön her zu richten? Denn an der Beerdigung wurden natürlich Blumenkränze niedergelegt und diese wurden über das frisch ausgehobene Grab gelegt, damit sich es besser senken kann.

Und nun wollte ich euch fragen, ob ihr mir sagen könntet, wann ich die verwelkten Blumen wegschmeißen soll? Und auch, wann ich diese rote Kerze aufstellen soll. Natürlich sollte ich dann auch wissen, wie lange diese brennt! Denn wenn ich nicht die ungefähre Brenndauer kenne, könnte es sein, dass sie herunter gebrannt ist. Dies will ich natürlich vermeiden!

Wer kann mir außerdem noch bitte sagen, ab welchem Zeitpunkt (Wochen/ Tage) ich das Weihwasserschälchen aufstellen soll. Denn zurzeit steht nur ein provisorisches Gefäß, da es zu kurzfristig war, eines in dieser kurzen Zeit so schnell zu kaufen! Ich hoffe ihr könnt mir da hilfreiche Ratschläge geben, damit ich ungefähr weiß, was ich alles machen sollte!

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» Biogenetik92 » Beiträge: 158 » Talkpoints: -11,86 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Meine Mutter ist vor fast genau zwei Jahren verstorben. Um das Grab kümmert sich hauptsächlich mein Bruder. Das hatte sich so ergeben. Einmal ist der Friedhof weiter weg und ich komme da ohne Auto schlecht hin, dann kann ich die Kosten nicht übernehmen und mein Vater geht zwar regelmässig ans Grab, aber giessen tut er wohl kaum.

Wir hatten nur wenig Trauerkränze, dafür aber bepflanzte Schalen. Die trockenen Blumen nahmen wir nach und nach aus den Trauergebinden und haben zum Schluss alles weggeworfen. Die Schleifen wollte mein Vater allerdings aufheben. Bei den Schalen war es ähnlich. Die welken Blumen wurden rausgenommen und die Schalen halt regelmässig gegossen. Später wurde in die noch mal was neues reingepflanzt.

Nach einem Jahr etwa, hat man Bruder das Grab mit Holzleisten eingefasst. Ist ein Erdreihengrab. Dabei hat er dann auch noch zwei Säcke Erde auf das Grab gegeben. Das sinkt ganz schön nach. An sich sollte letztes Jahr auch ein Grabstein auf das Grab, was sich dann aber verschoben hatte und für dieses Jahr geplant ist. Allerdings wollen wir das Grab wahrscheinlich fast komplett mit einer Marmorplatte abdecken lassen. Mein Bruder stellt im Sommer sicherlich zweimal die Woche neue Blumen auf das Grab. Da sagt er mit Recht, das das auf Dauer einfach zu teuer wird.

Mein Bruder fährt im Sommer mehrmals die Woche auf den Friedhof. Giesst dann die Pflanzen und macht welke Blumen weg. Auf dem Grab stehen auch mehrere Grablichter, die er dann wieder anmacht. Auf Dauer brennen die eh je nach Wetterlage nicht. Das kannst du also nicht so genau ausrechnen. Eine dieser Grabkerzen steht auch in einer Lampe drinne. Aber wenn es sehr windig oder regnerisch ist, geht die auch schnell wieder aus.

Den Brauch mit dem Weihwasserschälchen kenne ich nicht, obwohl wir auch katholisch sind. Ich habe sowas auch auf dem Friedhof noch nicht gesehen.

Mit der Grabbepflanzung allgemein, solltes du mal die für den Friedhof zuständige Friedhofssatzung durchlesen. Hier bei uns kann man die im Internet abrufen. In der hier gültigen Friedhofssatzung sind viele Sachen ausgeschlossen oder sogar verboten. Wobei das auch noch auf die Grabart ankommt. Bäume dürfen zum Beispiel nur bis zu einer bestimmten Höhe gepflanzt werden. Grabsteine nur durch Fachbetriebe aufgestellt werden und ähnliches.

Auch solltest du darauf achten, wie generell das Umfeld dort ist. Bei uns gibt es wohl viele Hasen. So kam es schon oft vor, das mein Bruder an dem einen Tag neue Blumen auf das Grab gestellt hatte und am nächsten Tag waren die ganze Blüten abgefressen. Das ist natürlich ärgerlich. Eine Tante sagte, das kann man vermeiden wenn man Pfeffer ums Grab streut. Mein Bruder benutzt nun so ein Pulver aus der Friedhofsgärtnerei.

Ich denke, das sich das bei euch eventuell auch anders einpendeln wird, als jetzt geplant. Wenn mein Bruder im Urlaub ist und ich das weiss, fahre ich auch mal zum Giessen auf den Friedhof. Andere Sachen, wie halt die Bepflanzung werden sich finden. Die kann man nicht unbedingt planen. Vieles ist da auch vom Wetter abhängig oder halt den den Gegebenheiten.

Und an dich ein herzliches Beileid.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Erstmal mein herzliches Beileid.

Theoretisch gibt es keine Vorschriften, was du genau machen sollst und kannst. Bis auf die jeweiligen Vorschriften bezüglich der Höhe und dem Umfang der Bepflanzung. Die Bepflanzung darf auch nicht über das Grab hinaus reichen. Aber damit wirst du erstmal keine Probleme haben, da das ganze ja eine Weile brauchen würde bis es so groß wird.

Die Blumen und Kränze kannst du normalerweise solange drauf lassen wie du willst. Ich würde sie weg werfen, wenn sie welk werden, bzw. die welken Blumen raus holen. Mit dem Weihwasserschälchen kenne ich mich nicht aus, da ich nicht katholisch bin. Die Kerzen kannst du aufstellen, wann du möchtest. Willst du denn einen festen Kerzenhalter anbringen? Wenn ja, könntest du da ein elektrisches Licht reinstellen. Dabei solltest du darauf achten, dass du einen abschließbaren Ständer nimmst. So traurig es ist: auch auf dem Friedhof wird geklaut und einer Bekannten von uns wurde das elektrische Licht zweimal gestohlen. Bei den üblichen roten Friedhofskerzen steht in der Regel die Brenndauer drauf, danach kannst du dich richten. Es gibt welche, die mehrere Tage brennen.

Mit der Bepflanzung musst du warten bis sich das Grab ganz gesenkt hat. Wann das ist, kannst du z.B. beim Friedhofsamt erfragen. Bis dahin kannst du eine Pflanzschale aufstellen, sobald die Kränze weg sind. Da es jetzt auf den Sommer zugeht, würde ich robuste Pflanzen nehmen, die auch mal einen Tag ohne Gießen aushalten. Gibt es bei euch am Friedhof eine Gärtnerei? Wenn ja, frag einfach dort nach robusten Pflänzchen, die kennen sich damit aus.

Wie genau du das Grab später bepflanzt, hängt davon ab, was dir gefällt, und wieviel Zeit und Geld du reinstecken willst. Außerdem davon, ob das Grab im Schatten liegt oder in der Sonne. Blühende Pflanzen muss man in der Sonne in jedem Fall täglich gießen. Ich würde etwas immergrünes empfehlen, das hält Sonne und auch Frost aus, und muss nur hin und wieder in Form geschnitten werden. Frische Blumen stellen wir nur bei besonderen Gelegenheiten auf die Gräber.

Wenn du Glück hast, findet sich vielleicht jemand mit einem Grab in der Nähe, der ab und an das Gießen übernimmt. Meine eine Oma wechselt sich mit ein paar anderen mit dem Gießen im Sommer ab, so dass sie nicht jeden Tag auf den Friedhof muss. Dafür gießt sie im Gegenzug auch deren Gräber.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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