Wie erkläre ich meinem Kind einen Amoklauf?

vom 12.03.2009, 19:41 Uhr

Hallo!

Jedes Schulkind und jedes Kind, was Nachrichten sehen und hören kann wird irgendwann mitbekommen was wieder passiert ist und ich finde es wichtig, das sman auch Kindern so einen Amoklauf erklärt, ohne dass es angst haben muss in die Schule zu gehen.

Wie würdet ihr das einem Kind erklären, was vielleicht grade aus der Grundschule raus ist und in eine erweiterte Schule geht. Dort kann es immer wieder passieren, dass ein Amokläufer die Schule stürmt.

Klar, denkt man in erster Linie, "Bei uns wird das nicht passieren". Aber ich denke, dass es zwar nicht regelmäßig vorkommt, aber immer passieren kann. Meint ihr, dass es auch schon wichtig ist, Kindern in der Grundschule sowas zu erklären?

Eben haben sie in den Nachrichten gesagt, dass auch in der Grundschule schon mit den Kindern darüber gesprochen wird. Aber ich finde es viel wichtiger, dass die Eltern den Kindern das erklären. Denn das Vertrauen zu den Eltern ist erstens größer und zweitens kennen die Eltern ihre Kinder besser und wissen, wie sie mit dem Kind umgehen müssen, ohne dass es dann von Albträumen geplagt wird.

Ich habe zum Glück keine Kinder mehr, die im Schulalter sind . Aber wenn ich noch kleinere Kinder hätte, würde ich mich doch mit ihnen hinsetzen und sehen, wieweit der Gesprächsbedarf besteht und würde Fragen versuchen zu beantworten.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe gestern das Gespräch eines Psychologen verfolgt, der gute Ratschläge in puncto Aufklärung für dieses Thema geliefert hat. Mein Sohn ist in der ersten Klasse und hat von der ganzen Sache überhaupt nichts mitbekommen. Das liegt wahrscheinlich daran, daß er kein fernsehschauen darf. Zumindest nicht unkontrolliert.

Natürlich kann es trotzdem noch passieren, daß er damit irgendwo anders konfrontiert wird. Falls es dazu kommt soll man den Kindern die Freiheit lassen, erzählen zu können, wie sie dazu stehen. Es heißt, daß man nicht zu viel erkären soll. Man soll nur auf die Antworten und die möglichen Fragen der Kinder eingehen. Ansonsten würde man Gefahr laufen, Ängste wach zu rufen, an die die Kinder bis dahin nicht gedacht haben.

Außerdem soll man den Kindern die Sicherheit vermitteln, daß sie ein behütetes Zuhause haben und man in jedem Fall für sie da ist und auf sie aufpaßt. Eltern machen ihren Kindern mit Aussagen wie:"Ich kann verstehen, daß du nicht mehr zur Schule gehen möchtest!", keinen Gefallen. Auch wenn sie in diesem moment tatsächlich so denken. Die Notwendigkeit des Schulbesuches muß Normalität bleiben. Deshalb finde ich es auch gut, daß die Kinder der überfallenen Schule bereits am nächsten Tag wieder in andere Schulen verteilt wurden. Eine zusätzliche psychologische Betreung natürlich miteingeschlossen.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Da wir während des Autofahrens auf kürzeren Strecken immer normal Radio hören, hat auch mein Sohn nachgefragt, was so ein Amoklauf ist, sich dann aber schnell wieder für andere Dinge interessiert - 5-Jährige sind in ihrer Neugier halt noch einfach zu befriedigen.

Ich finde die kindgerechten Nachrichten logo! sehr gut, die werden täglich im Ki.Ka ausgestrahlt. Zum Thema Amoklauf gab es gestern sogar eine Sondersendung, in der ein Experte u. a. die Fragen von Kindern zum Amoklauf beantwortete. Ich denke, dass ich bei mehr Fragen dieses extra gemeinsam mit meinem Sohn geschaut hätte und dann bei Bedarf auf dieser Sendung aufbauend mit ihm gesprochen hätte. Die Sendung ist übrigens weiterhin auf logo.tivi.de unter Amoklauf abrufbar.

Ich denke auch, dass man den Amoklauf nicht auf Teufel komm raus thematisieren sollte. Wenn ein Kind Gesprächsbedarf hat, dann sollte man sich den Fragen stellen, evtl. auch zusätzliche Hilfe hinzuziehen. Stellt ein Kind keine Fragen, sollte man zwar Gesprächsbereitschaft signalisieren, aber sich nicht aufdrängen.

Und auch wenn der Amoklauf jetzt scheinbar überall thematisiert wird, sollte man nicht vergessen, dass ein solches Ereignis immer noch sehr selten auftritt! Das sollte auch den Kindern vermittelt werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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