Überflussige Verkehrsschilder?

vom 24.07.2008, 15:37 Uhr

Ich habe letztens im Fernsehen einen Beitrag zu folgendem Thema gesehen. Es wurde darüber berichtet, dass Autofahrer häufig mit "Informationen" überschüttet werden die sie nicht alle gleichzeitig verarbeiten können. Besonders wurden einige Strassenschilder kritisiert, zum Beispiel die vielen "Aufhebungschilder" die irgendwas aufheben. Da wurde gesagt dass diese vielleicht verwirrend erscheinen könnten.

Ich persönlich finde, dass wir in Deutschland eigentlich nicht zu viele Schilder haben. Ich habe ja erst vor kurzem meinen Führerschein für das Begleitete-Fahren gemacht und finde die Strassensituation eigentlich relativ übersichtlich wenn man auch darauf achtet und sich nicht ablenken lässt.

Also was haltet ihr denn von dem Gedanken, dass es evtl. zu viele Strassenschilder in Deutschland gibt? Ich würde gerne mal von Leuten hören, die schon länger fahren und vielleicht sogar sehr viel fahren.

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» Aria » Beiträge: 157 » Talkpoints: 0,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe zwar nur den A1 Führerschein (80km/h Moped) aber ich kann dir eigentlich nur zustimmen. Bei uns auf dem Land und auch in den kleineren Städten gibt es eigentlich nicht zu viele Schilder. Es gibt nur so viele Schilder, dass ich sie immer noch als Hilfe auffasse, als die sie ja auch dienen sollten, und nicht als störend. So nehme ich eigentlich ziemlich alle Schilder war.

Trotzdem solltest du mit dem Auto (falls nicht schon geschehen) vielleicht mal in eine Großstadt (beispielsweise München) fahren und speziell an Baustellen auf die Schilder achten. Da hängen dann oft bis zu 10 Schilder an einer Stelle und man müsste sich schon wahnsinnig konzentrieren, damit man auch alle wahrnimmt. Deswegen finde ich es gut (ich glaube ich habe die gleiche Sendung gesehen wie du), dass es mittlerweile Menschen gibt, die rumfahren und sich Schilder angucken, die ihnen sinnlos erscheinen, was sie meistens auch sind. In der Sendung die ich gesehen habe, wurde auch eine Stadt gezeigt, die vollkommen ohne Schilder ausgestattet ist und laut dem Fernsehbericht wurden weniger Unfälle als im Vorjahr verzeichnet, was ich ja schon erstaunlich finde.

Offenbar fahren die Autofahrer konzentrierter, wenn sie auf sich alleine gestellt sind. Ich finde so krass braucht man es nicht zu übertreiben, aber es gibt bestimmt einige Schilder auf Deutschlands Straßen, die überflüssig sind, und abgebaut werden können.

» spaxl » Beiträge: 1044 » Talkpoints: 10,25 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe meinen Führerschein schon einige Jahre und kann daher sagen, dass es an manchen Stellen wirklich zu viele Verkehrsschilder sind, so dass man es manchmal nicht schafft sie alle wahr zu nehmen und sich gleichzeitig noch auf den Verkehr zu konzentrieren. Am schlimmsten ist es, wenn man an eine Kreuzung kommt und dort dann erstmal mehrere verschiedene Verkehrszeichen hängen. Man hat nur Millisekunden um die Zeichen wahr zu nehmen, so dass verständlich ist, dass man auf fremden Strecken Probleme hat diese ganzen Zeichen wahrzunehmen, vor allem wenn dann auf manchen Schildern gleich mal noch ein halber Roman geschrieben steht.

Erschreckend an der Überlegung der Schilderreduktion finde ich nur, dass auch überlegt wird Schilder wie Vorsicht Glatteisgefahr oder Vorsicht Steinschlag zu entfernen, da diese Schilder ja vor etwaigen Gefahren warnen sollen. Also die Auswahl der Schilder die entfernt werden sollen, sollte noch einmal gründlich überdacht werden.

» anandi » Beiträge: 213 » Talkpoints: 19,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Einen ähnlichen Thread gibt es schon: einige Verkehrszeichen sollen abgeschafft werden. Der beschäftigt sich allerdings mit den Plänen, des Verkehrsministers Tiefensee, einige Schilder ersatzlos aus dem Katalog der StVO zu streichen. Das würde ja den deutschen Schilderwald ein wenig lichten. Allerdings nicht sehr.

Aria hat geschrieben:Ich persönlich finde, dass wir in Deutschland eigentlich nicht zu viele Schilder haben. Ich habe ja erst vor kurzem meinen Führerschein für das Begleitete-Fahren gemacht und finde die Strassensituation eigentlich relativ übersichtlich wenn man auch darauf achtet und sich nicht ablenken lässt.

Das kommt sicher auf die Gegend an, in der Du wohnst. In meiner Heimat und der näheren Umgebung wurden einige Schilder schon lange vor Minister Tiefensees Vorschlag entfernt und das hat sehr wohl zur Übersichtlichkeit beigetragen. Zwar kennt der Verkehrsteilnehmer in seiner Heimat sicher die Verkehrslage und wird deshalb auch weniger von einer Masse an Verkehrsschildern irritiert. Aber auch schon wenn in diesen Gebieten Baustellen mit verschiedensten Ausschilderungen, die sich auch noch teilweise gegenseitig überdecken, dazukommen, dann ist man auch in bekannten Orten schnell auf der falschen Spur. Das ist mir erst gestern wieder passiert, obwohl ich die Straßen und Kreuzungen der Baustelle seit gut 10 Jahren kenne, teilweise mehrmals täglich passiert habe.

Gerade aber in Gebieten, die man nicht so gut kennt, kann einen Fahrzeugführer die Masse an Verkehrsschildern schon erschlagen. Und ohne Navi guckt man ja doch auf Wegweiser, um den richtigen Weg zu finden. Wenn dann noch einige Verkehrsschilder dazukommen, dann wird es schnell unübersichtlich. Auch das kenne ich aus eigener Erfahrung, teilweise habe ich dann schon am Straßenrand oder einem Parkplatz angehalten, um mir erst mal einen Überblick zu verschaffen. Einmal bin ich auch verkehrt in eine Einbahnstraße eingebogen, da das entsprechende Schild völlig unterging. Da aber nicht nur mir das so ging, wurde an der Stelle inzwischen etwas getan, wie mir Bekannte, die in dem Ort wohnen, erzählten.

Daher denke ich schon, dass es in Deutschland nicht so sehr viele überflüssige Verkehrsschilder-Arten gibt, aber viele völlig unnötige Verkehrsschilder. Und gerade an den Stellen, wo viele Schilder die Straße säumen sollte zunächst erst überprüft werden, welche der Schilder wirklich nötig sind. Im zweiten Schritt dürfen gern auch die Schilder aufgespürt werden, die an der Stelle selbst überflüssig sind. Bei uns waren das einige Hinweisschilder zur Geschwindigkeit.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es gibt auch einen Versuch der EU eine Stadt komplett ohne Schilder zu halten. FAZIT: Die Leute fahren wesentlich vorsichtiger und langsamer, da Sie mit den Fehlern der anderen Fahrer rechnen. Das konnte ich kaum glauben. Mir fällt spontan sogar ein Schild ein was total überflüssig das Schild, wo in der Mitte ein X ist, welche die Rechts vor Links Situation bestärken soll. Wenn nirgendwo was Anderes steht, dann weiß ich doch wohl schon, dass hier Rechts vor Links gilt, oder nicht?

» dimone » Beiträge: 65 » Talkpoints: 64,27 »


Ich denke inzwischen schon, dass wir in Deutschland eindeutig zu viele Verkehrsschilder haben. Besonders wenn ich an die vielen Sonderregelungen und Erklärungsschilder denke. Viele scheinen diese gar nicht zu erkennen. Besonders fällt mir das jedes Mal auf der Autobahn auf, wenn ein "100"-Schild da steht mit der Erklärung "Bei Nässe". Wie oft ich an solchen Stellen schon bei völlig trockener Straße Vollbremsungen hinlegen musste, weil die vor mir Fahrenden die Erklärung nicht beachtet haben, kann ich gar nicht mehr zählen.

Meine Meinung ist: entweder eine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung oder gar keine. Auch die verschiedenen Halteverbote mit ihren Einschränkungen werden ja in der Regel nicht beachtet. Ich denke da an meine Zeit als Kurier, in der ich teilweise eine Viertelstunde auf einen freien Lieferantenparkplatz warten durfte, weil Opi seinen Benz drauf abgestellt hatte und shoppen musste. Ich hoffe bis heute, dass diese Leute auf die Sachen warteten, die ich im Auto hatte. So etwas wäre mit etwas mehr Rücksicht leichter zu lösen als mit Schildern. Teils scheinen die Zusätze nicht mal für die Polizei interessant zu sein. Oder wieso wird um 20 Uhr an Stellen geblitzt, die als Schulweg mit 30 gekennzeichnet sind?

» dani78 » Beiträge: 85 » Talkpoints: 0,15 »


Eines der schönsten Beispiele des Schilderwaldes in Deutschland ist bei uns zu sehen. An einer Einfahrt zu einem Kreisverkehr steht normalerweise das Kreisverkerhsschild und Vorfahrt gewähren. Doch dass ist anscheinend zu wenig. Deshalb steht an allen Kreisverkehrseinfahrten das Schild "Vorgeschriebene Fahrtrichtung rechts". Soweit so gut. Die StVo besagt aber dass es verboten ist beim einfahren in den Kreisverkehr zu blinken! Doch das Schild mit dem Pfeil nach rechts ("Vorgeschriebene Fahrtrichtung rechts") besagt dass man blinken muss.

Laut Gesetz ist es verboten an diesem Kreisverkehr beim einfahren zu blinken, aber man muss beim einfahren blinken. Man muss blinken aber es ist verboten. :evil: soviel von mir zur StVo.

» hofmann » Beiträge: 37 » Talkpoints: 0,17 »



Also ich finde schon, dass es viel zu viele verschiedene Schilder gibt. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Theoriebogen in der Fahrschule vor 3 Jahren, auf dem glaub ich jedes einzelne Schild abgefragt wurde (Sonderbogen). 80% der Schilder waren meiner Meinung nach sogar ziemlich überflüssig.

Zum direkten Einsatz der Schilder kann ich nur sagen, dass häufig auch sehr unnötige Schilder aufgestellt werden an Stellen, wo sie gar nicht nötig wären. Bestes Beispiel ist hier auf meiner Lieblingslandstraße vom Dorf rüber in die Stadt, an sich ist dort ja 100 km/h Fahren erlaubt. An einigen Stellen ist es jedoch auf 70 reduziert (was dort auch Sinn macht wegen Abzweigungen oder Lärmbelästigung). Das gute 500 m nachdem das 70-Schild bereits durch ein Vorfahtsstraßenschild aufgehoben ist an jeder der drei Stellen nochmal ein 70-aufgehoben-Schild steht ist total unnütz.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Soweit ich weiß soll das Schild „Vorsicht beschrankter Bahnübergang“ entfernt werden. Finde ich eigentlich eine gute Idee, denn ob beschrankt oder unbeschrankt, Bahnübergang bleibt Bahnübergang und somit sehr gefährlich. Außerdem kann man, im Vergleich zu anderen Schildern, den Sinn des Bildes nicht wirklich deuten.

Wer zum Beispiel ein Schild mit einer 30 drin sieht, der weiß sofort, dass hier nur 30km/h erlaubt ist, aber wenn man ein Schild mit einem Gartenzaun sieht, kommt man von selber nicht auf die Idee, sich einem Bahnübergang zu nähern. Nur wer, zum Beispiel in der Fahrschule, gelernt hat, dass es sich um einen Bahnübergang handelt, der weiß auch auf was er sich einstellen muss. Aber die jungen Radfahrer, die das Schild sehen, denken sich, dass irgendwo ein Zaun den weg versperrt, oder ähnliches, und nehmen dann den gemeinten Bahnübergang zu spät wahr.

» runlas » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 29.07.2008, 19:24, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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