Intraokulare Kontaktlinse

vom 30.05.2008, 07:39 Uhr

Ich habe mich dazu entschloßen, meine Fehlsichtigkeit zu verbessern. Für die normale Lasik-Methode bin ich nicht geeignet. Aber vielleicht für die etwas neuere Methode der Intraokulare Kontaktlinse. Dabei wird eine spezielle Kontaktlinse in das Innere des Auges, zwischen die Iris (Regenbogenhaut) und die Augenlinse, in die sogenannte "Hinterkammer", eingesetzt. Das positive bei der Methode ist, daß die Hornhaut anders als bei der Lasik nicht angegriffen wird.

Nun geht es aber um mein Augenlicht und deswegen zögere ich immer noch etwas. Ist hier jemand im Forum, der sich solche Operation schonmal unterzogen hat? Und wenn, wie ist es gelaufen? Sind Probleme aufgetretten? Oder lief alles reibungslos?

Dann würde es mich auch interessieren, ob sich die Krankenkasse zu mindes zum teil an den Kosten beteilig hat. Denn günstig ist es nicht gerade, aber es gild ja immer noch als Schönheits-OP!

Nostradamos

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» Nostradamos » Beiträge: 375 » Talkpoints: 27,47 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Eine Hinterkammerlinse bekommen auch die Patienten, die am grauen Star leiden. Da wird in einer OP die alte Linse abgesaugt und dann die neue Linse eingesetzt. Ich war da selbst schon dabei, allerdings nicht als Patient sondern als Student ;-)

Die Operationen, die ich mit angeschaut habe gingen immer sehr zügig, die Patienten brauchten nicht mal eine Vollnarkose und nach 10-20 Minuten war alles erledigt. Allerdings weiß ich nicht, wie das ist, wenn sich dann deine Augen noch mal verschlechtern. Dann wäre es ja ein ziemlicher Aufwand, die Linse noch mal zu erneuern. Außerdem wird die Fehlsichtigkeit glaube ich nicht auf 100% korrigiert, da man sonst eventuell in der Nähe Probleme bekommen würde oder später wenn die Altersweitsichtigkeit dazukommt. Ich glaube, die Patienten werden so auf eine Fehlsichtigkeit von -0,5 Dioptrien eingstellt aber das ist ja fast gar nichts.

Mein Opa hatte grauen Star und lebt nun schon seit 15 Jahren mit seinen Hinterkammerlinsen und kommt super zurecht. Er hat das sogar ambulant machen lassen und konnte noch am selben Tag wieder gut gucken. Er meinte, er fühlt sich wie neu geboren, weil er endlich wieder Sachen sehen konnte, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte ;-)

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Eine Hinterkammerlinse ist wieder etwas anderes. Dabei wird die Linse ja komplett ersetzt. Bei dieser Methode wird eine Linse zusätzlich mit eingeschoben. Eine Fehlsichtigkeit von -0,5 Dioptrin ist völlig in Ordnung für mich. selbst -3 oder -5 Dioptrin wären eine ziemliche verbesserung und ein großer Schritt.

Das Dein Opa schon 15 Jahre damit lebt, finde ich toll. Zumal wußte ich gar nicht, daß es sowas schon vor 15 Jahren gab und dann auch noch mit einer örtlichen Betäubung.

Er meinte, er fühlt sich wie neu geboren

Das kann ich voll und ganz verstehen!

Nostradamos

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» Nostradamos » Beiträge: 375 » Talkpoints: 27,47 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Da Lasik bei dir nicht in Frage kommt und du dich über -5 Dioptrien schon freuen würdest, gehe ich davon aus, dass deine Fehlsichtigkeit schon entsprechend stark ausgeprägt ist.

Bist du dir nun sicher, dass eine solche OP bei dir als Schönheits-OP gewertet wird?

Mir sind nämlich, als ich klein war, beide Linsen operativ entfernt worden. Heutzutage werden diese bei solcherlei OPs ja direkt durch Kunstlinsen ersetzt; dieses Verfahren gabs aber damals noch nicht. Ich bin jetzt Mitte 20 und trage immer noch eine recht starke Brille; die Stärke hat sich nach der Pubertät nun bei +13 und +11 Dioptrien eingependelt.

In Sachen Brille (kostet in der Stärke ja auch bestenfalls nur ~1500€) bekomm ich auch nichts mehr dazubezahlt, weil meine Augen dazu noch „zu gut“ sind (wobei man sagen muss, dass meine Sehkraft rechts inzwischen schon gar nicht mehr messbar ist).

Als ich dann nachgefragt habe, wie es ausschaut vonwegen Übernahme der OP-Kosten, da ich die Lücke in meinen Augen gerne noch durch Kunstlinsen auffüllen lassen will, um eben meine Dioptrienzahl zumindest zu halbieren, hieß es von seiten der Krankenkasse auch erst, dass ich das vergessen könne. Ich würde ja nun schon solange mit diesem „Defekt“ leben, ich sei dran gewöhnt und wüsste doch damit zu leben; letztlich wärs bloß ne Schönheits-OP.

Zuletzt habe ich dann meine Augenärzte gefragt und da hieß es dann, dass die Krankenkasse das Ganze nur als Schönheits-OP herunterstufen könnte, wenn jemand mit ohnehin schon guten Augen (also mit uns verglichen) sich dadurch nur um 2,3 Dioptrien oder so verbessern würde, also jemand, der ohne Brille ohnehin auch noch halbwegs klarkommen kann.

Bei mir geht ohne Brille ja gar nix; ich hab da zum Beispiel mal nen Unfall gehabt, bei dem das Gestell der Brille lädiert worden ist und sich die Gläser herausgelöst haben. Sonst ist da zum Glück gar nix passiert, aber ich stand halt erstmal ohne Brille da und musste mich erstmal zum Optiker um die Ecke führen lassen, weil ich dort alleine niemals heil angekommen wäre. Wäre damals an den Gläsern irgendwas gewesen, hätte ich zwei Wochen auf ne neue Anfertigung warten müssen und wäre solange komplett out of order gewesen – oder hätte die ganze Zeit meine Sonnenbrille tragen müssen, durch die ich morgens bzw. abends aufgrund der Dunkelheit draußen wohl auch nix mehr gesehen hätte.

Jedenfalls gilt eine Brille in solchen Stärken wohl als lebensnotwendiges Hilfsmittel; warum die Kassen dafür die Zuzahlung verweigern können, hat sich mir noch nicht ganz erschlossen. Das wussten meine Ärzte auch nicht, aber so eine OP gilt hingegen wohl als Behebung der Ursache und muss deswegen anders gewertet werden.

Und deine Augen scheinen ja auch nicht groß toller zu sein als meine, von daher frag doch vielleicht auch noch mal bei deinem Augenarzt nach, ob bei dir wegen der ausgeprägten Fehlsichtigkeit nicht auch eine medizinische Indikation für so eine OP gegeben ist.

Als ich die Krankenkasse nämlich noch mal befragt habe, wies ausschaut, da laut meinen Ärzten ja ne medizinische Indikation vorliegt, hieß es nur: „Sicher zahlen wir das!“ Und zwar komplett…

Von daher frag doch noch mal deinen Arzt oder besser noch deinen Operateur (bei mir werden die wohl identisch sein; weil die Augenärzte, bei denen ich in Behandlung bin, eine eigene Station im Krankenhaus unterhalten); falls dein Arzt die OP nicht selbst vornimmt, sondern dich nur an eine Klinik weiter überweist, kanns natürlich sein, dass er da evtl. auch nicht sicher ist. Die, die operieren, werden hingegen ja wohl wissen, wer bei denen was bezahlt. ;)

Ansonsten kann ich dir nun aber auch nicht weiterhelfen; ich werde mich voraussichtlich erst nächsten Sommer operieren lassen, aber bei mir ist das dann ja auch wieder ein kompletter Ersatz anstatt nur eine Ergänzung – auch wenns vom Ergebnis her wohl ziemlich gleich sein dürfte.

Aber vonwegen der Kostenübernahme bzw. der medizinischen Indikation würde ich an deiner Stelle noch mal nachbohren!

» Tanniani » Beiträge: 341 » Talkpoints: -0,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo Tanniani!

Danke für Deinen ausführlichen Bericht. Er hat mir schon etwas weiter geholfen. Ohne Brille geht bei mir auch nichts und die Kosten dafür werden wirklich nicht weniger. Zumal ich inzwischen so eitel geworden bin, daß ich auch noch Kontaktlinsen trage.

Ich werde einfach mal meine Krankenkasse dazu befragen, was sie so meint zu der Kosten übernahme. Ich wäre ja schon froh, wenn sie nur die Hälfte, also praktisch ein Auge, übernehmen würde.

Da ich dieses Jahr noch Zeit habe, würde ich es schon gerne schnell durchziehen. Mal schauen ob ich mich dazu durchringen kann. Ein Restrisiko besteht ja immer und ich hänge an meinem restlichen Augenlicht :)

Nostradamos

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» Nostradamos » Beiträge: 375 » Talkpoints: 27,47 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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