Wann freiwillig für kostenlose Leistung bezahlen?

Ich höre regelmäßig einen Podcast, in dem immer wieder darauf hingewiesen wird, dass man gerne spenden kann und auch regelmäßige Spenden einmal monatlich gerne gesehen werden. Gleichzeitig wird immer wieder betont, dass der Podcast eine kostenlose Leistung ist und man nicht bezahlen muss, um ihn zu hören. Ich verstehe es natürlich, dass man für die Technik und solche Dinge auch Geld braucht und ein Podcast sich nicht kostenlos produzieren lässt. Das alles brachte mich aber zum Nachdenken, ob es wohl viele Menschen gibt, die für eigentlich kostenlose Leistungen bezahlen.

Wie ist das bei euch? Welche Dinge fallen euch ein, die eigentlich kostenlos sind, für die man aber auch etwas bezahlen kann? Natürlich ist das auch bei Trinkgeldern der Fall, aber da hat es sich inzwischen ja schon eingebürgert, dass man in vielen Bereichen, also zum Beispiel im Restaurant oder beim Friseur etwas Geld dazu gibt. Habt ihr aber schon mal zum Beispiel für einen Podcast etwas bezahlt, obwohl ihr euch den auch einfach kostenlos herunterladen könnt oder für eine andere Sache, bei der es sich vielleicht noch nicht so eingebürgert hat, dafür etwas zu bezahlen?

Sehr interessantes Thema! Ich höre auch sehr gerne Podcast und kenne die Situation, wenn es heißt "kostenlos, aber...". Ich persönlich habe tatsächlich schon mal für einen Podcast gespendet. Zunächst war ich auch ein wenig unsicher ob ich jetzt spenden soll, weil er ja eigentlich kostenlos ist. Ich habe mich dann doch durchgerungen, weil ich die Person hinter dem Podcast einfach so klasse fand.

Mir fällt gerade tatsächlich kein anderes Beispiel für kostenlose Dinge ein, bei denen um Spenden gebeten wird... Klar, wie du schon gesagt hast, den Besuch bei einem Dienstleister assoziiere ich mit "spenden". Würde mich mal interessieren, wofür andere Zahlen, obwohl es eine gratis Leistung ist.

Ich habe vor Kurzem für ein Konzert bezahlt, das im Netz gestreamt wurde. Natürlich hätte ich das nicht machen müssen, aber andererseits hätte diese Band ja auch kein online Konzert auf die Beine stellen müssen. Das ist ja nichts, was die jede Woche als Hobby betreiben, wie ein Podcast, sondern eine einmalige Aktion für alle Fans, die gerade live Konzerte vermissen.

Ich habe auch schon für Apps bezahlt, die es auch in einer kostenlosen, werbefinanzierten Version gibt. Nicht weil mich die Werbung stören würde sondern weil ich von der App überzeugt bin.

Ich spende ab und zu mal für Wikipedia, weil ich das wirklich viel nutze. Die haben in regelmäßigen Abständen Spendenaufrufe. Sonst habe ich noch nie was gespendet. Die meisten Angebote finanzieren sich ja durch Werbung. Zurzeit überlege ich, ob ich etwas für die Nachbarschaftsplattform nebenan.de spende. Aber da bin ich noch unentschlossen. Ich muss mich erst einmal informieren, wer eigentlich dahintersteckt und wie die Finanzierung bisher läuft.

Ich höre keine Podcasts und habe mich noch nie so richtig damit beschäftigt wenn ich ehrlich bin. Ich könnte mir aber schon vorstellen dass ich da mal einen kleinen Betrag spenden würde wenn ich richtig begeistert von den Beiträgen einer Person bin. Die Personen machen das ja nicht alle beruflich sondern auch freizeitmäßíg. Nehme ich zumindest mal an. Da kann man deren Leistung auch mal entsprechend finanziell würdigen wenn man das nötige Kleingeld übrig hat. Ich sehe das sozusagen als Geste der Anerkennung und Wertschätzung für eine gute Arbeit. Ähnlich verhält es sich bei Online-Konzerten und sonstigen künstlerischen Beiträgen.

Mir fällt beim Thema Spenden noch ein, dass ich schon auf diversen Sommerfesten und öffentlichen Veranstaltungen von Vereinen war. Bei vielen Veranstaltungen werden Kaffee & Kuchen schon verkauft aber bei manchen Veranstaltungen heißt es auch, dass es kostenlos Kaffee und Kuchen gibt und nur um freiwillige Spenden gebeten wird. Das habe ich natürlich auch immer gerne gemacht. Außerdem waren bei diesen Festen dann auch meist Kinderaktionen wie Kinderschminken. Auch da fand ich es mehr als fair die Leistung mit einer kleinen Spende zu honorieren.

Der Podcast von den Serienjunkies ist der einzige, den ich höre, gelegentlich habe ich auch mal den True Crime Podcast von der Zeit Online konsumiert, aber da hatte ich auch einen bezahlten Plus-Account, also war es keine kostenlose Leistung. Wenn die Betreiber der Serienjunkies jetzt aber in eine finanzielle Schieflage kämen und einen Spendenaufruf starten würden, wäre ich vielleicht auch bereit, etwas auf freiwilliger Basis zu zahlen, weil ich deren Podcasts jetzt auch schon in unregelmäßigen Abständen seit einem Jahrzehnt höre.

Ansonsten habe ich zweimal für verschiedene Foren gespendet, weil mir deren Existenz so am Herzen lag bzw. liegt. Im ersten Fall war es tatsächlich so, dass der Betreiber des eher kleinen Forums wohl in eine finanzielle Misere abzurutschen drohte und dies das Aus für die Community hätte bedeuten können. Da ich damals in den Nuller Jahren virtuell quasi dort gewohnt habe, war es mir die einmalige Spende wert. Und für mein liebstes True Crime Forum habe ich auch schon gespendet, um das Board zu unterstützen, obwohl ich dort nur ein Wenigschreiber, aber eben Viel-Leser bin.

Dann habe ich mir einmal eine Mitgliedschaft für einen YouTube-Kanal für mehrere Monate zugelegt, weil ich den Contentcreator damals noch mochte und ihn, seine Familie und seine Arbeit unterstützen wollte. Die Zusatzvideos waren jetzt unterm Strich nicht so spannend, dass sie die fünf Euro pro Monat gerechtfertigt hätten, es war mehr als Anerkennung seiner Arbeit gemeint.