Etwas verschenken, was der Beschenkte wissentlich nicht mag
Ich finde es auch höchst unpassend, Geschenke zu verschenken, bei denen ich genau weiß, dass der Beschenkte sie nicht mag. Ich empfinde das als unpassend und unhöflich und würde lieber nichts schenken als etwas, was der Beschenkte nicht mag. Gerade bei Alkohol finde ich es schwierig, es kann ja viele Gründe haben, warum jemand keinen Alkohol trinkt. So könnte es sein, dass die beschenkte Person trockener Alkoholiker ist, da wäre es sehr gefährlich, Alkohol zu verschenken. Im besten Fall kann die beschenkte Person dann den Sekt direkt anderweitig verschenken. Wahrscheinlicher wäre es in so einem Fall aber vermutlich, dass der Alkohol weggeschüttet wird. Somit hat die beschenkte Person dann nur Ärger und Aufwand.
Ich bekomme auch hin und wieder Geschenke, die mir nicht gefallen, aber in den meisten Fällen entstand das durch Unwissenheit. Das finde ich dann nicht ganz so schlimm. Bei meinem letzten Geburtstag hat eine Bekannte, die flüchtig mitbekommen hat, dass ich bei einer Feier nichts getrunken habe, mir dann später eine Flasche alkoholfreien Frucht Secco geschenkt, das fand ich super aufmerksam und habe mich umso mehr darüber gefreut. Zwar mag ich Frucht Secco auch nicht wirklich, aber da ging es mir um die Geste, dass sie sich das gemerkt hat. Hätte ich von dieser Person einen normalen Sekt bekommen, wäre das für mich nicht schlimm gewesen, weil sie das eigentlich nicht wissen konnte. Aber bei jemandem, den ich schon länger kenne und der auch weiß, dass ich keinen Alkohol trinke, fände ich das unangebracht und wäre vielleicht nicht gekränkt, aber enttäuscht. Gar kein Geschenk fände ich da besser.
Also ganz ehrlich, diese ständige Schenkerei, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, kann auf Dauer echt nervig sein. Natürlich ist es nett gemeint, aber ich finde, es geht doch vor allem darum, Zeit miteinander zu verbringen und nicht ständig das Gefühl zu haben, dass man irgendwas schenken muss. Ich lade Leute ja ein, weil ich ihre Gesellschaft schätze und eine gute Zeit haben möchte, nicht damit sie mir irgendwas mitbringen. Manchmal fühlt es sich so an, als wäre es einfach zur Pflicht geworden, immer irgendwas mitzubringen, auch wenn es oft unnötig ist.
Die Flasche Sekt als Geschenk, obwohl man genau weiß, dass die Person keinen Alkohol trinkt, ist schon ziemlich unpassend. Wenn man doch schon weiß, dass der oder die Beschenkte keinen Alkohol mag, könnte man sich wenigstens die Mühe machen, eine alkoholfreie Variante zu besorgen. Sonst wirkt es einfach so, als ob die Flasche Sekt nur weitergegeben wird, weil sie noch zu Hause rumsteht und bald das Haltbarkeitsdatum erreicht. Da fühlt man sich als Empfänger dann eher weniger geschätzt, weil es einfach so gedankenlos wirkt.
Ich finde, es gibt natürlich Anlässe wie Silvester oder Geburtstage, wo es völlig okay ist, eine Kleinigkeit mitzubringen. Das gehört irgendwie dazu und sorgt auch für die richtige Stimmung. Aber bei normalen Treffen unter Freunden finde ich es wirklich übertrieben. Da reicht es doch vollkommen aus, wenn man sich trifft, etwas zusammen isst oder trinkt und einfach die Zeit genießt. Diese "Schenken-um-des-Schenkens-willen"-Mentalität nimmt oft den Fokus von dem, worauf es wirklich ankommt: die gemeinsame Zeit.
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