Wie verbringen eure Kinder die Zeit bis zur Bescherung?
In meinem Elternhaus war die Bescherung traditionell erst am Morgen des ersten Weihnachtstages. Bei meinen Kindern hat sich das geändert, weil es in meinem Umfeld und auch in der Familie meines Mannes üblich war, dass es die Geschenke und das weihnachtliche Festmahl an Heiligabend gab.
Kinder sind natürlich ungeduldig und können die Bescherung kaum abwarten. Als unsere Kinder klein waren, handhabten wir es so, dass mein Mann mit ihnen ins Marionettentheater ging, während ich zu Hause alles vorbereitete. Als sie größer waren, saßen sie am Nachmittag vor dem Fernseher oder Computer, um sich die Wartezeit zu vertreiben.
Wie habt ihr als Kind die Zeit vor der Bescherung verbracht? Was unternehmt ihr mit euren eigenen Kindern am Nachmittag vor der Bescherung? Oder fängt das Weihnachtsfest bei euch erst am ersten Weihnachtstag an? Ich finde das eigentlich besser, wenn die Kinder noch klein sind. Sie gehen früh ins Bett und man kann in Ruhe alles aufbauen. Außerdem fand ich es als Kind immer toll, morgens ganz früh geweckt zu werden und im noch dunklen Wohnzimmer den von echten Kerzen hell erleuchteten Weihnachtsbaum zu sehen.
Als ich Kind war gab es die Geschenke erst am Abend, das war dann so, dass man zusammen zu den Großeltern gefahren ist und auch die anderen Familienmitglieder dort hin kamen und man dann einen schönen Tag verbracht hat, also gegessen, unterhalten und wir Kinder haben gespielt. Nervig fand ich es dennoch, da wir regelmäßig die letzten Gäste waren und ich dann ewig warten musste bis ich zu meinen Geschenken kam, zumal ich diese dann immer nur kurz hatte und dann wieder Bettgehzeit war.
Deswegen bekommen meine Kinder ihre Geschenke am 24. am Morgen. Der Weihnachten kommt dann eben über Nacht und am Morgen liegen die Geschenke da. Das empfinde ich als sehr fair meinen Kindern gegenüber, weil sie ihre Geschenke gleich haben und erleichtert mir auch den Tag, weil sie länger damit spielen können. Ich würde es ihnen gar nicht antun wollen so lange zu warten, weil ich das als Kind auch blöd fand und noch genau weiß wie nervig ich da war. Deswegen haben meine Kinder keine Wartezeit, was ich auch gut finde.
Als ich noch ein Kind war, gab es die Bescherung nach dem Abendessen. Die Zeit bis dahin ging immer recht schnell vorbei, weil meine Oma mittags abgeholt wurde und wir dann gemeinsam geredet und gespielt hatten, bis es Essen gab. Und nach dem Essen wurde dann auch nicht mehr viel Zeit verloren. Wahrscheinlich ging es mir als Kind dennoch zu langsam, wobei ich da keine konkreten Erinnerungen mehr dran habe.
Meine Kinder sind beide noch zu klein, um wirklich zu verstehen, was Weihnachten bedeutet und dass es da Geschenke gibt. Von daher sitzen sie natürlich auch nicht auf heißen Kohlen, bis es die Geschenke gibt. Da wir dieses Jahr über Weihnachten im Urlaub sind und mein Sohn ein neues Bett und einen großen Teppich als Hauptgeschenke erhalten soll, wird es die wahrscheinlich erst danach geben. Wann es die anderen Geschenke gibt, müssen wir mal schauen.
Ich kann es mir gut vorstellen, die Bescherung in Zukunft am Morgen des 25. Dezembers stattfinden lassen. Wenn die Kinder noch klein sind, wissen sie ja auch nicht, dass es die Geschenke bei anderen Familien schon am Tag vorher gibt. Und so hat man dann auch weniger Probleme damit, die Kinder nach der Bescherung ins Bett zu bekommen. Stattdessen können sie noch den ganzen Tag mit ihren neuen Sachen spielen, vielleicht sogar beim gemeinsamen Brunch schon.
Da meine Mutter voll berufstätig war, wurde Weihnachten bei meiner Tagesmutter gefeiert. Dort wurde die Wohnung im Advent traditionell nur wenig geschmückt und Beleuchtung und Kerzen gab es kaum. Nach dem einfachen und kleinen Mittagessen ging es in die Kinderzimmer, die nur zum Pipi machen verlassen werden durften. Es wurde mit Weihnachtstotalausfall gedroht, wenn um die Ecke geschaut werden sollte.
Während wir also gespannt in den Zimmern hockten, etwas spielten und spekulierten, was es wohl geben wird, wurde aus dem Wohnzimmer ein Weihnachtswunderland mit funkelndem Baum, Kerzen, Gesteckten und passender Deko. Dazu einen Weihnachtsteller voller Plätzchen, Nüssen und Orangen Orangen für jeden und die Geschenke unterm Baum.
Wir mussten warten, bis das Christkind fertig ist und seinen Abzug mit einem Glöckchen anzeigt. Das war immer erst der Fall, wenn es schon dunkel war. Und so war es immer ein magischer Moment. Das schnöde Wohnzimmer strahlte eine wunderbare Wärme mit gelblicher Beleuchtung und Kerzen aus. Es roch wunderbar nach Tanne und Bienenwachs und die Kugeln glitzerten. Als Kind wusste man gar nicht, was man zuerst bestaunen sollte und die heiß ersehnten Geschenke waren kurz vergessen.
Bei meinen Kindern haben wir es ebenso gehalten, wobei wir nette Freunde haben, mit denen wir zusammen feiern. So waren immer wir oder die mit der Brut unterwegs, wenn das Weihnachtswunder gebaut wurde. Nur als wir in den Niederlanden gewohnt haben, haben Weihnachten angepasst. Damit unser Nachwuchs an Sinterklaas wie die Freunde Geschenke bekommen und nicht Weihnachten, wurde da umdisponiert.
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