Smartphone - wird die Erwartungshaltung zu groß?

vom 01.07.2023, 06:29 Uhr

In den letzten Jahren ist das Smartphone mit den ganzen Social Media Apps zu unserem stetigen Begleiter geworden. Zusätzlich gibt es zahlreiche Streaming-Apps. Ich habe beobachtet, dass man dabei süchtig wird nach immer mehr. Mehr Bestätigung, mehr Likes, mehr Filme, mehr Nachrichten. Damit steigt auch die Erwartungshaltung und die Sucht nach Glücksgefühlen.

Die Frage ist, ob diese Erwartungshaltung überhaupt noch erfüllt werden kann. Wenn es immer mehr sein muss, dann stumpft man ja irgendwann ab und es ist ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr möglich, dass man noch mehr Likes bekommt, Filme schaut usw. Wie seht ihr das?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Du sprichst von einem Suchtverhalten (Steigerung der Dosis ist ein wichtiges Kriterium für eine Sucht), aber die Zahl derjenigen, die tatsächlich als Mediensüchtig gelten ist gar nicht so groß. Die teils hysterische Berichterstattung, auf du dich hier wahrscheinlich auch beziehst, lässt da ganz andere Zahlen vermuten.

In der Realität gibt es auch den Trend hin oder zurück zu analogen Hobbies. Die Ergebnisse werden vielleicht online geteilt und man tauscht sich darüber ganz generell natürlich auch online aus, weil das einfach der normale Kommunikationsweg ist inzwischen. Aber das Hobby selber findet eben im analogen Raum statt, weil sich Socken halt nicht online stricken lassen und weil man ein Buch nicht gelesen bekommt wenn man ständig am scrollen ist.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich denke, es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass die virtuelle Welt nicht das wahre Leben ist. Likes und Follower sind nicht der Maßstab für unser Glück und unsere Zufriedenheit. Es ist wichtig, sich von dieser Abhängigkeit zu lösen und stattdessen echte Beziehungen und Erlebnisse zu schätzen.

Als Mutter sehe ich auch die Auswirkungen auf unsere Kinder. Sie wachsen in einer Welt auf, in der Social Media und Streaming-Apps allgegenwärtig sind. Es ist unsere Aufgabe, sie zu ermutigen, ein gesundes Verhältnis dazu zu entwickeln und sich nicht von der ständigen Suche nach mehr vereinnahmen zu lassen.

Am Ende des Tages sollten wir uns bewusst machen, dass das Leben nicht darum geht, immer mehr zu bekommen, sondern darum, das Glück in den kleinen Dingen zu finden und echte Beziehungen zu pflegen. Wir sollten uns nicht von der virtuellen Welt kontrollieren lassen, sondern bewusst entscheiden, wie wir unsere Zeit und Energie einsetzen wollen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Große Suchtgefahr sehe ich eher in den neuerdings nicht nur in Schleswig-Holstein zugelassenen Online-Gewinnspielen. Es wird in der TV-Werbung so getan, als ob bereits mit dem ersten Einsatz ein hoher Gewinn per Joker oder Freispiele etc. erzielt werden könnte. Das kann so nicht funktionieren. Also ist da ein Trick am Werke. Unten im eingeblendeten Kleingedruckten wird auch gleich auf die Suchtgefahrenzentrale des Bundes verwiesen.

Dabei würde doch jedem halbwegs geschäftlich denkendem Menschen auffallen, dass so ein Gewinnspiel nicht als "Innere Mission" oder selbstloses Geldverschenken konzipiert sein kann. Letztendlich macht der Betreiber Kasse. Dagegen sind die vermeintlichen Suchtgefahren, die vom zu intensiven Gebrauch der sozialen Medien oder vom Intelli-Phone auszugehen scheinen, sehr leicht einzuschränken. Einfach einmal etwas anderes tun.

» Gorgen_ » Beiträge: 1060 » Talkpoints: 374,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich selbst nutze anscheinend mein Smartphone eher unterdurchschnittlich. Tagsüber steckt es meistens in der Tasche, es sei denn, ich nutze es als Kamera und ich mache damit Fotos. Abgesehen von WhatsApp nutze ich keine weiteren Social Media Apps, und auch WhatsApp dient mir hauptsächlich dazu, um den Kontakt zu meinem Partner herzustellen. Insofern sehe ich bei mir persönlich den Suchtfaktor eher niedrig. Mir fällt aber auf, dass ich beispielsweise in Bussen und Bahnen häufig fast der einzige bin, der nicht sein Smartphone in der Hand hält und draufstarrt oder daran herumwischt.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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