Wie explosionsgefährdet sind Lithium-Ionen-Akkus?

vom 14.05.2023, 22:39 Uhr

Ich habe von einer wachsenden Gefahr von explodierenden Lithium-Ionen-Akkus gelesen und dies soll speziell auch im Flugverkehr für Probleme sorgen. Denn gerade auf Flugreisen werden ja gerade viele Smartphones und andere elektronische Geräte mitgeführt, wo derartige Akkus verbaut sind. Ist euch schon mal ein Akku eines Elektrogerätes regelrecht explodiert und wie hoch schätzt ihr diese Gefahr und Wahrscheinlichkeit ein?

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» Lupenleser » Beiträge: 1124 » Talkpoints: 849,95 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Danke @Lupenleser für die Eröffnung dieses Threads. Es ist nämlich höchste Zeit, dass auf die Problematik dieser Akkutechnologie hingewiesen wird. Es hat sogar Leben gekostet, wie in der Presse berichtet wurde. Bei einer Rauchvergiftung bei einem durch einen Smartphone-Akku ausgelösten Brand in einem Krankenhaus konnte ein Patient nur noch tot geborgen werden.

Ich möchte aber zunächst niemandem auf den Schlips treten, da sich die Schadenersatzforderungen noch in einem schwebenden Verfahren befinden. Deswegen kein Link zum Nachlesen hier. Kann durchaus sein, dass sich die konkrete Sache noch zum Politikum hochschaukelt. (Die sonst überall in Privathäusern vorgeschriebenen Rauchwarnmelder fehlten nämlich.)

Was ich aus meinem Kenntnisstand heraus sagen kann: Es gibt verschiedene Lithium-Akkus. Nicht nur eine Sorte. Hier geht es um diejenigen, die in Smartphones verbaut sind. Ja, die können sich überhitzen und thermisch durchgehen.

Wieso ist das so, und woran merke ich, dass etwas nicht stimmt. Wie kann ich dem Fehler zuvorkommen? Also, nicht runterknallen lassen. Denn dann kann die hauchdünne Separator Folie intern durchstoßen werden und einen satten Kurzschluss zwischen Plus und Minus hervorgerufen werden.

Das Problem ist, dass dabei Sauerstoff entsteht, der die thermische Reaktion, sprich Explosion, extrem befördert. Normalerweise heißt es ja, dass zum Unterhalten einer Verbrennung Sauerstoff verbraucht wird und nicht erst entsteht. Das heißt, ist diese Reaktion erst in Gang gesetzt, kann man nur durch Hitzeabfuhr die Umgebung schützen. Oder dafür sorgen, dass die Umgebung nicht auch noch Feuer fängt. Die Reaktion selbst lässt sich nicht stoppen.

Feuerwehrleute steckten zum Beispiel einen in Brand geratenen E-Bike-Akku in eine mit Wasser aufgefüllte Mülltonne. Für Smartphones gibt es sogenannte Feuerschutztaschen Zufälliges Suchergebnis im Internet. Beim Laden steckt man das Smartphone da rein.

Und Ursache zwei: Das Ladegerät, Fehler im Ladegerät, unbeaufsichtigte Ladevorgänge. Hier bläht sich der Akku auf. Hat man das bei seinem Smartphone bemerkt: Sofort entsprechende Sicherheitsmaßnahmen vornehmen. Sonst passiert unter Umständen das:Durchgehen nicht nur reines Abgasen über das im Akku eingebaute Sicherheitsventil.

Ferner: Bei Basteleien immer ein BMS (Battery Management System) verwenden, werden mehrere Zellen zur Erreichung der Betriebsspannung der Geräte in Reihe geschaltet. Der Load Balancer misst jede einzelne Zelle und reagiert entsprechend, so dass nicht einzelne Zellen im Akkupack tiefentladen oder überladen werden. Das mögen LiIon-nämlich überhaupt nicht gerne.
Gerade das früher so häufig propagierte Refreshen tiefentladener Nickel Cadmium oder Metallhydrid Zellen führte bei Lithium-Zellen zur sicheren Zerstörung. Weil sich da Dendriten gebildet haben, die die Separatorfolie durchstoßen können.

Noch etwas Positives: Also, ich bin sehr zufrieden mit meinen Akkus. Die niedrige Selbstentladungsrate sticht besonders hervor. Sehr gut. Das heißt, trotz Elektronik dran mit dem BMS hat in drei Monaten jede Zelle gerade einmal 0,1 Volt verloren. Und BMS verhindert Tiefentladung, sollte ich die Akkus vergessen haben.

Im Gegensatz dazu sind die NiMH immer genau dann leer, wenn ich den Akkuschrauber brauche. Die 18V-Technik wird ja von den Fußballern in der Fernseh-Reklame forciert. Bin aber gar nicht so sehr erbaut davon. Oder bin nicht auf dem neuesten Stand. Bitte klärt mich auf, falls ich da grob daneben liegen sollte.

Also, man braucht die entsprechenden Ladegeräte mit allen möglichen Sicherungseinrichtungen und einen "Babysitter" für die Dinger beim Laden. Und eine Tasche dafür.

Bei 80-30 % Kapazität fühlen sich meine LiIon-Akkus pudelwohl. Lieber ein paarmal mehr laden, nie total leerlutschen, aber auch nicht ständig am Lader hängen lassen. Das wären so meine Tipps.

Und damit es nicht zu Bränden beim Post-Versand kommen kann, entsprechend verpacken mit verpflichtendem Gefahrgutaufkleber .

» Gorgen_ » Beiträge: 1046 » Talkpoints: 370,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Da die Frage auch speziell auf Flugreisen gemünzt war: Gibt noch bessere Links:

Hier Und "mein" Bag sieht so aus:hier

» Gorgen_ » Beiträge: 1046 » Talkpoints: 370,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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