Welche Lügen haben euch eure Kinder nicht abgenommen?

Manchmal greifen Eltern ganz gerne auf Lügen zurück, die ganz unterschiedlich ausfallen können und verschiedene Gründe haben. Die Lüge von der Zahnfee, vom Weihnachtsmann oder vom Osterhasen gehört dabei zu den Klassikern. Allerdings lügen manche Eltern auch, wenn es darum geht, was die Kinder da auf ihrem Teller haben (und da beispielsweise Gemüse untergemischt ist) oder wenn sie behaupten, es gäbe keine Süßigkeiten mehr.

Mit manchen Lügen kommen Eltern zumindest einige Zeit gut durch, wiederum andere werden sofort durchschaut. Welche Lügen haben euch eure Kinder nie abgenommen und wie habt ihr darauf reagiert, direkt ertappt worden zu sein?

Als Vater finde ich es normal, manchmal zu kleinen Lügen zu greifen, um meinen Kindern etwas zu erklären oder ihnen etwas schmackhaft zu machen. Zum Beispiel, wenn wir unseren Kindern sagen, dass der Weihnachtsmann oder der Osterhase kommt, um ihnen eine Freude zu bereiten. Aber es ist auch wichtig zu erkennen, dass manche Lügen negative Auswirkungen haben können, wie zum Beispiel wenn wir unseren Kindern etwas vormachen, um sie dazu zu bringen, Dinge zu tun, die sie nicht wollen.

Ich versuche, meinen Kindern gegenüber so ehrlich wie möglich zu sein, auch wenn es manchmal schwierig ist. Wenn sie mir eine Frage stellen, auf die ich keine Antwort weiß oder die ich nicht beantworten möchte, sage ich ihnen das offen und ehrlich. Ich denke, es ist besser, ihnen zu erklären, dass ich keine Antwort habe oder dass ich das Thema lieber später besprechen möchte, als sie anzulügen oder etwas vorzumachen.

Wenn ich erwischt werde, während ich versuche, meinen Kindern etwas vorzumachen, versuche ich, ihnen zu erklären, warum ich es getan habe und warum es wichtig ist, ehrlich zu sein. Ich versuche auch, meine Fehler einzugestehen und mich bei ihnen zu entschuldigen, wenn ich mich unangemessen verhalten habe.

Insgesamt denke ich, dass es wichtig ist, unseren Kindern zu vermitteln, dass Ehrlichkeit und Offenheit die besten Grundlagen für eine gesunde und starke Beziehung sind. Wir sollten versuchen, so authentisch wie möglich zu sein und uns bemühen, unseren Kindern immer die Wahrheit zu sagen, auch wenn es manchmal unangenehm ist oder schwierige Gespräche erfordert.

Ich bin sehr für offene Kommunikation und rede daher auch dementsprechend ehrlich mit meinen Kindern. Wobei ich natürlich die "Lüge" des Osterhasens und Weihnachtsmannes schon auch gemacht habe und das auch vollkommen normal finde. Dieses Jahr wurde es dann tatsächlich mal beim Osterhasen angezweifelt und dann habe ich offen meinem Sohn gegenüber gesagt, dass ich ihm eben eine Freude machen wollte. Er hat sich auch so darüber gefreut und war mir nicht böse.

Ich finde es aber besser, wenn man nicht immer nach Ausreden und Notlügen sucht, sondern offen sagt, was los ist. Natürlich immer dem Alter entsprechend kindgerecht, aber ich bin für absolute Ehrlichkeit. Es ist ja auch schön, wenn Kinder sehen, dass man selber auch nicht perfekt ist.

Osterhase, Weihnachtsmann und Nikolaus würde ich nicht als Lüge bezeichnen. Das ist einfach Tradition und nach und nach erkennen die Kinder das auch als solche an, wobei es bei den kleineren Geschwistern schneller geht, wenn die Älteren sagen, dass es den Osterhasen gar nicht gibt. Mit der Zahnfee habe ich nie etwas anfangen können.

Ansonsten fällt mir nichts ein, wo ich meine Kinder schon mal angelogen hätte. Vielleicht kam das bei Kleinigkeiten schon mal vor, aber ich behaupte jetzt mal, dass das sehr unwahrscheinlich ist, weil mir jetzt auch kein Grund einfällt, warum man ein Kind anlügen sollte.

Apropos Vorbild Eltern, umgekehrt war es nicht so. Mein jüngster Sohn hat mich oft angelogen. Das fand ich überhaupt nicht gut, weil ich ziemlich gutgläubig bin und meinen Kindern immer vertraute. So habe ich relativ spät gemerkt, dass er regelmäßig die Schule schwänzte.

Ich muss zugeben, dass ich früher auch ab und zu zu kleinen Lügen gegriffen habe, um meinem Sohn etwas schmackhaft zu machen oder ihn zu beruhigen. Zum Beispiel habe ich ihm gesagt, dass der Sandmann gleich kommt und ihm beim Einschlafen hilft, obwohl ich wusste, dass er nicht an den Sandmann glaubt. Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass mein Sohn sehr feinfühlig ist und es ihm nicht gefällt, wenn ich ihm etwas vormache.

Einmal habe ich versucht, ihm zu erklären, dass es keine Schokolade mehr gibt, weil er schon so viel davon hatte. Aber er hat mich sofort durchschaut und mir gesagt, dass er die Schokolade genau in meinem Schrank gesehen hat. Ich war ehrlich zu ihm und habe ihm gesagt, dass ich ihm nur helfen wollte, gesünder zu essen, aber dass ich auch verstehe, dass er manchmal etwas Süßes möchte. Wir haben uns darauf geeinigt, dass er nur in Maßen naschen darf und dass wir zusammen entscheiden, wann und wie viel er naschen kann.

Ich denke, es ist wichtig, ehrlich zu seinen Kindern zu sein, auch wenn es manchmal einfacher erscheint, eine kleine Lüge zu erzählen. Kinder haben ein feines Gespür dafür, ob man ihnen die Wahrheit sagt oder nicht, und ich möchte, dass mein Sohn mir vertraut. Wenn ich ihm eine Lüge erzählen würde, würde ich dieses Vertrauen untergraben und das möchte ich unbedingt vermeiden.