Ab wann konntet ihr euren Lebensunterhalt allein bestreiten?

vom 15.04.2023, 11:29 Uhr

Während die einen schon sehr früh auf eigenen Beinen stehen (auch finanziell gesehen), dauert es bei anderen wiederum deutlich länger. Natürlich hängt es auch davon ab, was man so im Leben macht. Wer einen Realschulabschluss macht und direkt im Anschluss eine Ausbildung absolviert, kann seinen Lebensunterhalt meist deutlich schneller allein bestreiten, als jemand, der nach dem Abitur erst einmal ein paar Jahre studiert.

Ab wann konntet ihr euren Lebensunterhalt tatsächlich allein bestreiten und wann habt ihr das auch effektiv genutzt? Einige Leute bleiben ja trotz abgeschlossener Ausbildung im Elternhaus wohnen, müssen da keine Miete zahlen und können auf diese Weise natürlich eine Menge Geld sparen.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Mein Vater ist gestorben, als ich drei Jahre alt war. Als Landesbediensteter a. D. hat er eine extrem hohe Pension erhalten. Mehr als zehn Prozent seines Ruhegehalts waren mehr als doppelt so viel wie BAföG. Theoretisch hätte ich also ab drei Jahren von einer eigenen Versorgung leben können. Nachteil war, dass ich pünktlich zum 14. Geburtstag eine eigene Krankenversicherung brauchte, weil ich aufgrund zu hohen Einkommens aus der Familienversicherung gefallen bin.

Mit ungefähr 13 Jahren habe ich angefangen, unter der Hand dazuzuverdienen und mit 17 Jahren bin ich ausgezogen. Da bin ich noch zur Schule gegangen, aber seitdem finanziere ich mich unabhängig von meiner Mutter.

» cooper75 » Beiträge: 13337 » Talkpoints: 500,43 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Komplett "allein" und dauerhaft erst ab um die Dreißig, wenn ich ehrlich bin. Zwar habe ich in meinen Zwanzigern ein paar Jahre gearbeitet, aber dann noch ein zweites Studium angehängt, und dann kamen noch die damals üblichen Startschwierigkeiten für Geisteswissenschaftler, wobei ich mich auch nicht besonders elegant angestellt habe beim Berufs(wieder)einstieg. Und schon war die Dreißig am Horizont.

Der unbestreitbare Vorteil war rückblickend, dass ich mir in meinen prägenden frühen Erwachsenenjahren einen recht bescheidenen Lebensstil angewöhnt habe. Schließlich war ich nicht das einzige studierende Kind, und so dicke hatten es meine Eltern auch nicht. Und ich hatte auch Hemmungen, mit Mitte/Ende Zwanzig noch auf Kosten von Mama und Papa in den Urlaub zu fahren oder ähnliches. Es war so schon großzügig genug von ihnen, mir mit Miete und mal einem Zuschuss unter die Arme zu greifen. Gejobbt habe ich natürlich immer, aber nie genug davon verdient, um ohne Zuschuss über die Runden zu kommen.

» Gerbera » Beiträge: 11295 » Talkpoints: 43,04 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich habe meinen Lebensunterhalt komplett selber verdient, nachdem das Bafög ausgelaufen war. Als sogenannter Bummelstudent :) waren es noch einige Semester bis zum Abschluss. Damals ging das noch. Meine Eltern konnten und wollten nichts dazutun, bei mehreren Geschwistern wäre das ungerecht gewesen. Außerdem glaubten sie wahrscheinlich nicht daran, dass ich jemals fertig werde.

Vorher hatte ich natürlich auch gejobbt, weil das Bafög nicht reichte. Ich lebte nicht zu Hause, sondern in München, 600 Kilometer weit entfernt. Ich musste also auch das Wohnen bezahlen. Ab und zu haben mir meine Eltern natürlich etwas gegeben, zum Beispiel zu Weihnachten, aber das war nie viel, weil sie selber nicht so viel übrig hatten.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^